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Coronatests für den Präsenzbetrieb

TU Dortmund plant hybrides Sommersemester mit Testangebot

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Mehrere Reagenzgläser, auf einem steht Covid. © VitalikRadko​/​Shotshop.com
Das Testangebot der TU Dortmund soll neben den Studierenden auch Beschäftigten offen stehen.

Die Technische Universität Dortmund möchte zum Sommersemester teilweise in den Präsenzbetrieb zurückkehren – jedoch nicht ohne ein Testkonzept. Der Krisenstab der TU Dortmund schließt sich der Strategie der Initiative NoCovid an, die ein Öffnen von Bildungseinrichtungen begleitet durch Reihentests auf das Coronavirus empfiehlt. Die Universität prüft deshalb, wie ein Testangebot stufenweise aufgebaut werden könnte, damit Studierende und Beschäftigte sicher in Präsenz arbeiten können und das Infektionsgeschehen kontrolliert werden kann.

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Die TU Dortmund plant für das Sommersemester 2021 einen hybriden Lehrbetrieb: Da Abstands- und Hygieneregeln wegen der Corona-Pandemie weiterhin notwendig sein werden, sind vollbesetzte Hörsäle ab April undenkbar. Ein Großteil der Lehrveranstaltungen wird deshalb weiterhin digital stattfinden. Labor- und Werkstattpraktika können jedoch ebenso wenig online angeboten werden wie praktische Übungen in Fächern wie Musik, Kunst, Sport oder Journalistik. Geschätzt betrifft dies rund 20 Prozent der 33.400 Studierenden der TU Dortmund. Für diese Gruppe plant die TU Dortmund ein Testangebot, das auch Beschäftigten offen stehen soll.

„Für die Studierenden ist es wichtig, nicht ein weiteres Semester durch abgesagte Praxisveranstaltungen zu verlieren“, sagt TU-Rektor Prof. Manfred Bayer. „Gleichzeitig müssen wir verhindern, dass die Infektionszahlen steigen und ein weiterer harter Lockdown nötig ist.“ So sieht das auch Prof. Matthias Schneider, Medizinphysiker an der TU Dortmund und Mitglied der Initiative NoCovid: „Ohne eine intelligente Teststrategie wäre eine Öffnung zum aktuellen Zeitpunkt der Pandemie kontraproduktiv und schädlich.“

In ihrem neusten Papier legt die Initiative NoCovid dar, warum gerade das Testen in Kontaktnetzwerken wie Bildungseinrichtungen und im Arbeitsumfeld sinnvoll ist: „80 Prozent der Wege verbinden Haushalte mit Schulen und mit Arbeitsplätzen. Wenn sich die Endpunkte mit Tests abdecken ließen, dann würden diese Teile der Mobilität effektiv aus dem Infektionsgeschehen herausgenommen. Damit könnten potenzielle Infektionswege sehr effizient abgeschnitten werden“, heißt es in dem Konzept. Es wird empfohlen, dafür Schnelltests (Antigentests) einzusetzen, bei denen positive Ergebnisse im Labor (PCR-Test) überprüft werden. Alternativ könnten Proben von Gruppen gesammelt und im Labor gepoolt ausgewertet werden. Ist eine Gruppe positiv, werden B-Proben einzeln nachanalysiert.

Eigene Inzidenz erheben

Die TU Dortmund hat erste Gespräche mit möglichen Partnern aufgenommen. Durch Kooperation mit einem Labor könnte die Universität eine eigene Inzidenz erheben und das Infektionsgeschehen auf dem Campus überwachen. Ein positives Testergebnis verpflichtet zur Quarantäne, bei Bedarf könnte ein ganzer Kurs in die freiwillige Selbstisolation geschickt werden. Damit die Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter möglichst schnell funktioniert, sind zudem digitale Systeme erforderlich. Hier ist die TU Dortmund bereits gut aufgestellt, da man sich schon seit dem Wintersemester in allen Gruppenräumen über einen QR-Code am eigenen Platz online registrieren kann. Für weitere digitale Lösungen zeigt sich die Universität offen.

Erste Tests ab Mitte März

Wie sich die Tests auf dem Campus umsetzen lassen, soll schon ab Mitte März im kleinen Maßstab erprobt werden: In diesem Zeitraum sind einige wenige Laborpraktika geplant, die nach der geltenden Coronaschutzverordnung ausnahmsweise in Präsenz zulässig sind. Hier sollen freiwillige Tests angeboten werden. Begleitend werden Gespräche mit Land und Stadt geführt, ob durch die Teststrategie der Präsenzbetrieb ab Mitte April weiter geöffnet werden könnte und bei Kontrolle der lokalen Inzidenz auch offen bleiben dürfte.

„Unser Minimalziel ist es, durch die Testung die notwendige Präsenzlehre anbieten zu können“, sagt Rektor Prof. Manfred Bayer. „Noch besser wäre es, wenn es uns gelingen würde, dass die TU Dortmund eine ‚grüne Zone‘ ohne nennenswerte Infektionen wird, sodass auch ein Campusleben wieder möglich erscheint.“ Ein Vorbild für die Bildung von „grünen Zonen“ ist Australien. Dort gibt es je nach lokaler Inzidenz ein Ampelsystem, das die erforderlichen Schutzmaßnahmen und möglichen Lockerungen steuert.

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