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beVinuS aus Forschungs- und Projektsicht

Das begleitende Virtuelle nullte Semester in NRW: Vorwissen auffrischen für mehr Studienerfolg

Die Qualifizierungswege für den Hochschulzugang sind vielfältig – folglich sind auch die Kompetenzniveaus der Studienanfänger*innen heterogen. Für ein erfolgreiches Studium stellen gesicherte schulische Kompetenzen eine wesentliche Voraussetzung dar. Um Studienerfolg unabhängig von Bildungsbiografien zu ermöglichen, sehen sich die Hochschulen mit der Aufgabe konfrontiert, schulische Kompetenzen individualisiert aufzufrischen und bestehende Wissenslücken zu schließen. Dies bedeutet für die Studierenden zusätzliche Aufwände und Zeit, die in den akkreditierten Curricula nicht abgebildet sind. Hier setzt das Vorhaben beVinuS.nrw an.

Ziel des Projekts ist es, Studierende in Form von überwiegend digital unterstützten, studienbegleitenden Selbstlernphasen auf die Anforderungen ihres Studiums vorzubereiten. Die Unterstützungsangebote sollen helfen, die Startvoraussetzungen für alle Studienanfänger*innen möglichst anzugleichen und Hürden gleich zu Beginn abzubauen.

Uniabsolventin in Robe hält Abschluss in der Hand © MahmudAl​/​pixabay

Das Angebot, das sich aus Online-Self-Assessments und dazu passenden Kursangeboten zusammensetzt, ist parallel zur Studieneingangsphase angelegt, sodass die Studierenden ihre Kompetenzen dann auffrischen oder erweitern können, wenn sie es benötigen. Die Auswahl der Kurse entsprechend der eigenen Bedürfnisse hinsichtlich der Inhalte, Formate und Medien ermöglicht es den Studierenden, das beVinuS-Programm flexibel und individualisiert zu absolvieren und Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen. Durch eine enge Anbindung des Projektangebots an die Lehre in den Studiengängen sollen insbesondere diejenigen Kompetenzen gefördert werden, die später tatsächlich studienrelevant sind.

Im von der DH.NRW empfohlenen Verbundprojekt arbeiten die Universitäten BU Wuppertal, RWTH Aachen und TU Dortmund daran, einen Referenzprozess zum Betrieb eines begleitenden Virtuellen nullten Semesters zu entwickeln, der eine systematische Rahmung der Unterstützungsangebote ermöglicht. Sie streben im Zusammenwirken mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW die Konzeption eines Reformmodells nach § 58 Abs. 2a HG NRW an, um Ergänzungskurse für Studienanfänger*innen studienverlaufsbegleitend und BAföG-neutral anbieten zu können. Das Konzept soll nach Projektende (Dezember 2025) als Blaupause für andere Hochschulen in NRW zur Verfügung stehen. Dazu wird ein Handbuch veröffentlicht, in dem rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen dargestellt und Hinweise zur Umsetzung eines beVinuS‘ in der Praxis, im Sinne von „Lessons learned“, gegeben werden.

Beteiligt sind an der TU Dortmund die Fakultäten Mathematik, Physik, Maschinenbau – vertreten durch die IngenieurDidaktik – und Elektrotechnik und Informationstechnik sowie das Institut für Schulentwicklungsforschung, das für die Begleitforschung im Projekt verantwortlich ist.

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