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Neue Fakultät Sozialwissenschaften

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Ein großes weißes Schild mit dem TU-Logo und dem Schriftzug "Herzlich Willkommen an der TU Dortmund" steht auf einer Wiese mit Bäumen im Hintergrund. © Jürgen Huhn​/​TU Dortmund
Mit der neuen Fakultät soll die Sichtbarkeit der Sozialwissenschaften an der TU Dortmund gestärkt werden.

Nach Anhörung der Gremien hat das Rektorat am 29. Januar 2020 beschlossen, eine Fakultät Sozialwissenschaften mit zwölf Professuren zu gründen. Die neue Fakultät wird sich zum Sommersemester konstituieren.

Teil I

Fakultätsgründung

In der Fakultät Sozialwissenschaften werden folgende sozialwissenschaftlichen Bereiche zusammengeführt: Die acht Professuren des Instituts für Soziologie (ISO) und des Instituts für Didaktik integrativer Fächer (IDIF) der Fakultät 12 Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie, die Sozialforschungsstelle (sfs) sowie die Professur für Techniksoziologie aus der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Außerdem erhält die Fakultät zwei zusätzliche Professuren, sodass sie in Summe zwölf Professuren zählen wird.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fasst im Fachkollegium 111 „Sozialwissenschaften“ die Fächer Soziologische Theorie, Empirische Sozialforschung, Politikwissenschaft sowie Publizistik / Kommunikationswissenschaft zusammen. Darunter fällt das Institut für Soziologie (ISO) ebenso wie die Techniksoziologie und die Sozialforschungsstelle. Ebenfalls einschlägig ist das Institut für Didaktik integrativer Fächer (IDIF) mit seinen drei Professuren: „Integrative Didaktik Sachunterricht und Sozialwissenschaften“, „Didaktik der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt empirische Politikdidaktik“ und „Wirtschafts- und Sozialgeographie“.

Die Gründung der neuen Fakultät verfolgt das Ziel, die Sichtbarkeit der Sozialwissenschaften an der Technischen Universität Dortmund zu stärken und Bereiche zusammenzuführen, die aus historischen Gründen bisher getrennt waren. Durch einen Bachelor-/Masterstudiengang Soziologie soll die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gestärkt werden. Zugleich gewinnt Fakultät 12 an Profilschärfe; bislang war sie mit 26 Professuren die mit Abstand größte Fakultät der Universität. Bewährte Kooperationen in Forschung und Lehre können selbstverständlich über Fakultätsgrenzen hinweg fortgesetzt werden. Durch den Dialogprozess sind zudem viele neue Ideen entstanden, die in den zu bildenden Strukturen besser umgesetzt werden können.

Der neuen Fakultät werden zum Zeitpunkt der Gründung zwölf Professuren angehören. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Professuren bleiben ihren jeweiligen Vorgesetzten zugeordnet und folgen ihnen in die neue Organisationseinheit. An bestehenden Verträgen ändert sich nichts und auch die Aufgaben bleiben bestehen.

Für die Studierenden ändert sich nichts. Das Angebot an Studiengängen und Lehrveranstaltungen bleibt erhalten. Auch die Fachschaften bleiben bestehen. Studierende der Studiengänge Alternde Gesellschaften sowie der Lehramtsfächer Sozialwissenschaften und Sachunterricht werden der neuen Fakultät Sozialwissenschaften zugeordnet. Ein neuer Bachelor-/Masterstudiengang Soziologie wird das Lehrangebot erweitern.

Für die neue Fakultät Sozialwissenschaften wird zunächst eine Gründungsdekanin / ein Gründungsdekan die Aufgaben des Fakultätsrates übernehmen (s.u.). Im Fakultätsrat der Fakultät 12 rücken Stellvertreterinnen und Stellvertreter für die Personen nach, die in die neue Fakultät wechseln. Der Fakultätsrat ist damit weiter handlungsfähig und kann eine/-n neue/-n Dekan/-in und die Prodekane/-innen wählen. Im Sommer 2020 finden turnusmäßig an der gesamten Universität Gremienwahlen statt, sodass dann alle Gremien neu mit Fakultätsmitgliedern besetzt werden können.

Für das bereits laufende Jahr 2020 werden die zugewiesenen Budgets aufgeteilt, so dass beide Fakultäten ab April 2020 eigenständig handlungsfähig sind. Dabei gilt Bestandsschutz für bereits getroffene Entscheidungen über den Einsatz der Mittel. Durch die Umstrukturierung wird keine der betroffenen Professuren schlechter gestellt als bisher. Konkret hat das Rektorat der Fakultät Sozialwissenschaften und der Fakultät 12 zugesichert, dass die Fakultäten mit den Budgets für die Jahre 2021 bis 2024 pro Professur mindestens die Mittel erhalten, die sich bei einer fiktiven Budgetkalkulation anhand der alten Strukturen ergeben hätten. Außerdem wird bei der Budgetberechnung für die neue Fakultät Sozialwissenschaften die Gründungssituation bis fünf Jahre nach der erstmaligen Einschreibung in die neuen, grundständigen Studiengänge besonders berücksichtigt.

Für die übrigen Fakultäten wird sich durch die Fakultätsgründung nichts an ihrem aktuellen Budget ändern. Ab 2021 wird das Wissenschaftsbudget für die gesamte Universität höher ausfallen als bisher, weil die TU Dortmund dauerhaft zusätzliche Mittel aus dem „Zukunftsvertrag Lehre und Studium stärken“ erhalten wird. Diese Mittel werden nach den bewährten Prinzipien der bedarfsorientierten Budgetierung verteilt werden.

Teil II

Dialogprozess

In einem Dialogprozess wurden in den vergangenen drei Monaten folgende Gremien angehört: Hochschulrat, Senat, Strukturkommission, Fakultätskonferenz, Fakultätsrat der Fakultät 12, Vorstand der Sozialforschungsstelle und acht betroffene Fachschaften. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft wurde ebenfalls informiert. Zudem haben viele Professorinnen und Professoren das Angebot zum direkten Meinungsaustausch mit dem Rektorat wahrgenommen. Dabei wurde die Gründung einer neuen Fakultät durchweg begrüßt. Zum Zuschnitt der Fakultät gab es einen regen Austausch an Argumenten für verschiedene Optionen.

Über die Verortung des IDIF wurden unterschiedliche Argumente ausgetauscht. Bei seiner Entscheidung, die Professuren des IDIF der Fakultät Sozialwissenschaften zuzuordnen, folgt das Rektorat dem seit 1980 praktizierten Grundsatz, die Fachdidaktiken den Fächern zuzuordnen und nicht den Bildungswissenschaften. Die erfolgreichen Kooperationen, die in der Erörterung als Argumente für den Verbleib in Fakultät 12 angeführt wurden, werden durch diese Entscheidung nicht beeinträchtigt: Fakultätsübergreifende Zusammenarbeit ist in Forschung und Lehre gelebte Praxis an der TU Dortmund.

Ja. Professuren, die sozialwissenschaftlich ausgerichtet sind, können in begründeten Fällen auf eigenen Wunsch in die neue Fakultät wechseln. Wie die Systematik der DFG-Fachkollegien zeigt, könnten insbesondere weitere soziologische Bereiche oder Fächer wie Politik und Kommunikationswissenschaft dort eine alternative Heimat finden. Während des Dialogprozesses äußerten mehrere Kolleginnen und Kollegen Interesse, an der Fakultät kooptiert zu werden. Auch dies ist selbstverständlich möglich.

Die Anhörung zur Neugründung der Fakultät ist mit dem Beschluss des Rektorats nun abgeschlossen. Dennoch sind die Beteiligten aufgefordert, sich in die Profilbildung der Fakultät Sozialwissenschaften und Fakultät 12 weiter einzubringen. All jene Ideen, die in den vergangenen drei Monaten zu Kooperationen, Synergien oder Neuausrichtung entstanden sind, können in die neuen Fakultätsentwicklungspläne einfließen.

Teil III

Zeitplan

Die Fakultät Sozialwissenschaften wird wie geplant zum Sommersemester 2020 gegründet. Gemäß §26 des NRW-Hochschulgesetzes kann das Rektorat im Benehmen mit dem Senat dazu eine Gründungsdekanin oder einen Gründungsdekan einsetzen. Beteiligte Professorinnen und Professoren haben den Wunsch geäußert, dass Frau Prof. Burzan zur Gründungsdekanin ernannt werden soll. Diesen Wunsch nimmt das Rektorat gerne auf und wird dem Senat Prof. Burzan als Gründungsdekanin vorschlagen. Der Senat kann über diese Personalentscheidung in seiner nächsten Sitzung am 2. April 2020 befinden.

Sowohl der Fakultät Sozialwissenschaften als auch Fakultät 12 wird frühzeitig jeweils ein eigenes Budget zugewiesen (s.o.). Für die Selbstverwaltung müssen beide Fakultäten Gremien aus ihren jeweiligen Mitgliedern bilden (s.o.). Das Rektorat fordert beide Fakultäten auf, neue Fakultätsentwicklungspläne zu erstellen. Die Hochschulverwaltung wird dabei Unterstützung leisten und auch die verwaltungstechnischen Prozesse rund um die Fakultätsgründung koordinieren.

Die ersten Vorbereitungen zu dem neuen Studiengang Soziologie können die Mitglieder der Fakultät Sozialwissenschaften nach deren Konstitution treffen. Erfahrungsgemäß dauert es von der Planung bis zum Start eines Studiengangs mindestens ein Jahr, sodass die erste Kohorte frühestes zum Wintersemester 2021/22 zu erwarten ist. Das Rektorat unterstützt die Fakultät beim Aufbau des Studiengangs und berücksichtigt die aufwachsenden Studierendenzahlen bis fünf Jahre ab der erstmaligen Einschreibung in den neuen Bachelorstudiengang in besonderer Weise bei der Budgetierung.