Roboterfußball: TU-Team wird Vizemeister bei WM in China
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Insgesamt traten Mannschaften aus 16 verschiedenen Ländern gegeneinander an. Neben sportlichen Disziplinen wie Fußball, Kampfsport oder Leichtathletik standen dabei auch Wettkämpfe im Medikamente sortieren oder Putzen auf dem Programm, in denen die Roboter ihr Können unter Beweis stellten. Der Großteil der teilnehmenden Mannschaften stammten aus dem Gastgeberland China, aber auch internationale Teams aus Ländern wie Australien, Italien und den Niederlanden nahmen am Wettkampf teil.
Die TU Dortmund war durch eine Gruppe von Forschenden und Studierenden der Fakultäten Informatik sowie Elektrotechnik und Informationstechnik vertreten. Für das TU-Team war die Weltmeisterschaft der erste Wettbewerb mit den 1,30 Meter großen humanoiden Robotern. Zuvor haben die Nao Devils mit kleineren circa 60 Zentimeter großen Robotern an Wettbewerben teilgenommen. Die Roboter für das Turnier wurden vom Veranstalter gestellt. Wie die einzelnen Roboter sich bewegen, Daten verarbeiten und auf das, was ihre Kamera erfasst, reagieren, wurde jedoch von den Mannschaften programmiert. Mithilfe von Codes und Algorithmen legten sie fest, wie die Roboter laufen, Tore schießen oder Hindernissen ausweichen.
Gemeinsam mit den Kolleg*innen der „HTWK Robots“, die bereits Erfahrungen mit großen Robotern haben, bildete die TU Dortmund in Peking ein sogenanntes „Superteam“. Die HTWK Robots steuerten einen existierenden Code bei, der von den TU-Forschenden ergänzt und verfeinert wurde. Die Hochschulen vereinten ihre Expertise mit Erfolg: Das Team setzte sich im Vorausscheid durch und gehörte zu den 16 Mannschaften, die sich für den offiziellen Wettkampf im Roboterfußball qualifizierten. Ohne ein einziges Gegentor spielten sich ihre Roboter bis zum Finale. Dort unterlag das hochschulübergreifende Team jedoch der Mannschaft der Tsinghua Universität aus Peking und erreichte damit den zweiten Platz.

Wie Fußballroboter für die Forschung genutzt werden
Bei den Wettkämpfen mit humanoiden Robotern geht es für die Wissenschaftler*innen um mehr als Fußball. „Forschungsthemen im Bereich Humanoide Roboter werden durch Fußball auf ihre Robustheit getestet, allerdings mit dem Ziel, die entwickelten Algorithmen allgemeiner zu verwenden“, erklärt Diana Kleingarn, die an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik am Lehrstuhl für Datenverarbeitungssysteme forscht. So eignet sich der Roboterfußball beispielsweise dafür, Algorithmen in der Tonverarbeitung oder Sensorik zu testen.
Auch im Bereich der Bildverarbeitung können die Fußballroboter wertvolle Daten liefern. So lassen sich Erkenntnisse darüber, wie die humanoiden Fußballroboter Bildinformationen erfassen und verarbeiten, für die Entwicklung autonom fahrender Autos oder Spurlinienassistenten nutzen. Ähnlich wie die Roboter Linien oder Hindernisse auf dem Spielfeld erkennen, können diese Fahrbahnmarkierungen oder Hindernisse identifizieren und Autofahrer*innen dadurch vor einem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur oder vor Fußgängern warnen.
Weitere Informationen zu den Nao Devils
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