H-Bahn: Finanzierung für Verlängerung bis zur Stadtbahnlinie U42 steht
- Top-Meldungen
- Campus & Kultur

Der H-Bahn-Ausbau soll eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Stärkung des ÖPNV und einer klimafreundlichen Mobilität spielen. Deshalb hatte das NRW-Verkehrsministerium bereits 2021 über 700.000 Euro für Planungsleistungen für zwei Ausbauprojekte zur Verfügung gestellt. Anfang 2023 konnten dann zwei Verkehrsgutachten bestätigen, dass die geplanten Streckenerweiterungen der H-Bahn volkswirtschaftlich sinnvoll sind. Dazu gehörte auch die Verlängerung vom Campus zur Stadtbahnlinie U42 in Barop. Mit der Anbindung an die U42 erhofft man sich unter anderem eine spürbare Entlastung der Busverbindungen und der S-Bahn-Linie S1 zwischen der TU Dortmund und der Innenstadt. Im Januar 2025 hat der Verkehrsausschuss des Landtags diese Anbindung an die U42 nun in den ÖPNV-Bedarfsplan aufgenommen und damit die Finanzierung gesichert: Denn nun können öffentliche Fördermittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) bis zu 95 Prozent der Gesamtkosten von rund 39 Millionen Euro abdecken.
Prüfung von zwei möglichen Trassen
Zunächst ist der Bau einer Teststrecke geplant, der im besten Fall bereits 2027 beginnen könnte. Zur Auswahl stehen zwei Trassen: Eine Variante führt entlang der Emil-Figge-Straße und eine andere von der S-Bahn-Haltestelle „DO-Universität S“ über die Felder im Bereich „An der Geist“/„Am Waarbaum“ bis zum Studentenwohnheim „Ortsmühle“. Letztere bietet nach Angaben der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) den Vorteil, dass zu einem späteren Zeitpunkt ein weiterer Abzweig zur U42-Haltestelle „Barop Parkhaus“ ergänzt werden könnte. Auch hinsichtlich der Fahrzeit und der Baukosten biete sie Pluspunkte. Weitere wichtige Entscheidungshilfen sollen eine Umweltverträglichkeitsstudie und eine Artenschutzprüfung liefern, deren Ergebnisse Anfang 2026 vorliegen sollen. Steht die Linienführung fest, folgen die Entwurfsplanung sowie die Genehmigungsplanung (Planfeststellungsverfahren). Die Inbetriebnahme der gesamten, zwei Kilometer langen Ausbaustrecke bis zur Haltestelle „Theodor Fliedner-Heim“ ist frühestens für 2029 vorgesehen.
Neues Automatisierungssystem notwendig
Eine weitere Voraussetzung für die Ausbaupläne ist die Inbetriebnahme eines neuen Automatisierungssystems, das auf der Teststrecke erprobt werden soll. Das neue System soll alle Funktionen der Zugsicherung, des autonomen Fahrens, des Stellwerks und der Steuerung integrieren. DSW21 will es auf Basis eines bereits bestehenden Systems entwickeln, das bisher für die Steuerung und den Betrieb von S- und U-Bahnen eingesetzt wird.
Über die H-Bahn
Die Dortmunder Großkabinen-Hängebahn war 1984 das erste fahrer- und begleiterlose vollautomatische Beförderungssystem in Deutschland, das allen gesetzlichen Standards entsprach. Seit Inbetriebnahme hat die H-Bahn mehr als 5 Millionen Kilometer zurückgelegt und dabei fast 40 Millionen Fahrgäste emissionsfrei befördert. Die Betreibergesellschaft H-BAHN21 soll im Laufe des Sommers 2025 in den Mutterkonzern DSW21 integriert werden, um einen geeigneten rechtlichen und gesellschaftsrechtlichen Rahmen für das geplante Ausbauprojekt zu schaffen.