Vortrag: Wissen-schafft-STADT – Wissensökonomien als urbane Impulsgeber
Im Rahmen der Internationale Bauausstellung Heidelberg wurde das Modell einer Wissensstadt entwickelt. So wie die Industriegesellschaft in ihren unterschiedlichen Phasen die Städte veränderte, wird dies auch die Wissensgesellschaft tun. Welche Veränderungen durchlaufen unsere Städte infolge unterschiedlichster Digitalisierungsstrategien? Wie können Universitäten und Hochschulen die Städte als lebendige Laboratorien für ihre Lehre und Forschung nutzen und damit „leuchtende Räume“ in der Region schaffen? Wie wirken sich dabei die verschiedenen Rahmenbedingungen aus – etwa im Vergleich zwischen einer traditionellen Universitätsstadt wie Heidelberg und einem ‚Newcomer‘ wie Dortmund und der Universitätslandschaft Ruhr? Der Direktor der IBA Heidelberg Michael Braum und die Stadtplanerin und Architektin Christa Reicher diskutieren die Zukunft der Universitätsstadt aus zwei unterschiedlichen Perspektiven.
Zu den Referierenden
Michael Braum ist Direktor der IBA Heidelberg und Professor für Entwerfen und Städtebau an der Leibniz Universität Hannover. Von 2009-2013 war er Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur; seit 2016 Mitglied deren wissenschaftlichen Beirats. Seit 2006 betreibt er sein eigenes Büro, die mbup_stadtarchitekturlandschaft in Berlin.
Christa Reicher ist seit 2002 Professorin für Städtebau und Bauleitplanung an der Technischen Universität Dortmund. 1993 gründete sie das Planungsbüro rha reicher haase architekten + stadtplaner in Aachen. Seit 2014 ist sie Sprecherin des Fortschrittskollegs „Energieeffizienz im Quartier“. Sie ist Mitglied des IBA-Expertenrates des BMUB.
Zur Veranstaltung
Wissen ist der wichtigste Rohstoff der Gesellschaften unseres noch jungen Jahrhunderts und Universitäten sind einer der zentralen Orte, an denen es gefördert wird. Die Existenz einer – oder, wie in Dortmund, mehrerer – Hochschulen ist daher ein großer Standortvorteil für eine Stadt, wie man an der jüngeren Entwicklung des Ruhrgebiets unschwer erkennen kann. Seit Gründung der ersten Universitäten in Europa im Mittelalter gehen dabei Stadt und Universität – „town and gown“ – vielfältige und enge Beziehungen ein.
Was sind die spezifischen Qualitäten einer Universitätsstadt? Wie verhalten sich Stadt und Universität zueinander? Was braucht eine Universität von der Stadt – und wie kann und muss sich die Universität in der Stadt engagieren? Was können wir von klassischen, oft sehr kleinen Universitätsstädten und ihrer Entwicklung lernen? Und geht eine Wissenschaftsregion wie das Ruhrgebiet mit ihrer universitären Allianz ganz neue Wege in der urbanen Verankerung ihrer wissenschaftlichen Förderstätten?
Zum 50. Jubiläum der Technischen Universität Dortmund trägt die neue Staffel der „Stadtgespräche“ zur Identitätsfindung Dortmunds als Universitätsstadt und zur Frage der städtischen Identität ihrer hohen Schulen bei.