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Vortrag: „Missmut, Agitation und Social Media“

Beginn: Ende: Veranstaltungsort: Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Gartensaal, Goethestraße 31, 45128 Essen
In dieser Vortragsreihe stehen die „kleinen Gefühle“ im Vordergrund, über die selten gesprochen wird – außer hier. Zu diesen zählt das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) nicht nur jene, die niedriger dosiert sind, sondern auch solche, die als niedere Empfindungen das weniger beliebte Gefühl des Hochnotpeinlichen auslösen. Am 15. Januar spricht Rupert Gaderer von der Ruhr-Universität Bochum über Missmut und Agitation.

Missmut und Agitation sind der Schatten von Social Media. Facebook, Twitter oder Blogs bieten die besten Voraussetzungen, um Unzufriedenheit zu äußern und eine aggressive Einflussnahme zu betreiben. Die Empörungs- und Manipulationswellen wurden unter dem Begriff „Shitstorm“ bekannt. Der Anglizismus taucht in aktuellen Diskussionen immer dann auf, wenn über den „Hass im Netz“, „Cyber-Mobbing“ oder die „Macht der Namenlosen“ in einer „digitalen Öffentlichkeit“ berichtet wird.

Die digitale Diffamierung beginnt mit der Empörung einzelner Menschen und entwickelt sich aufgrund technologischer Bedingungen zu einer heftigen Auseinandersetzung vieler Senderinnen und Sender und Empfängerinnen und Empfänger. Die Herabwürdigung und Missachtung des Gegenübers besteht beim „Shitstorm“ nicht in physischer Gewalt, sondern erfolgt über die Macht der Sprache und Medien. Rupert Gaderer entfaltet in seinem Vortrag die Mediengeschichte und die gesellschaftliche Tragweite des digitalen „Sturms der Entrüstung“.

Der Eintritt ist kostenfrei und eine Anmeldung nicht erforderlich.