Ausgezeichnete internationale Wissenschaftskommunikation
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Auf der ganzen Welt forschen Wissenschaftler*innen an der Quantenkommunikation mittels einzelner Lichtteilchen, den Photonen. Diese soll die Datenkommunikation in Zukunft deutlich sicherer und energieeffizienter machen. Eine solche Ein-Photonen-Lichtquelle reiste im Rahmen des Projekts „QuanTour“ vom April 2024 bis April 2025 durch zwölf europäische Städte. Das Projekt bildete einen Auftakt für das Internationale Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie 2025. Von Deutschland aus ging es für die Lichtquelle – begleitet von verschiedenen Studierendengruppen – nach Österreich, Italien, in die Schweiz, nach Spanien, Frankreich, England, Irland, Schottland, in die Niederlande, nach Dänemark, Schweden und Polen. An jedem neuen Ort führte ein Laborteam eigene Messungen durch, um zu überprüfen, ob die Quelle tatsächlich einzelne Photonen aussendet. Verfolgen konnte die Öffentlichkeit die Reise über einen Podcast sowie einen Instagram-Kanal.
Mit diesem Konzept hat QuanTour das IOP Awards Committee überzeugt. In der Jury-Begründung heißt es: „QuanTour hat einen transformativen Beitrag zum öffentlichen Verständnis der Quantenwissenschaft geleistet, insbesondere in Großbritannien und Irland.“ Die Kombination aus Laborvorführungen und Öffentlichkeitsarbeit über konventionelle und digitale Kanäle habe einzigartige Einblicke in die Karrieren, Herausforderungen und Erfolge von Physiker*innen ermöglicht. „Durch die Entmystifizierung der Quantentechnologien und die Hervorhebung ihrer Bedeutung für die Zukunft hat QuanTour die Verbindung zwischen der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der Gesellschaft gestärkt“, so die Jury weiter.
Mehr als eine Million Menschen erreicht
Auch die Zahlen sprechen für den Erfolg des Projekts: Über die digitalen Plattformen hat QuanTour mehr als eine Million Menschen erreicht. „Das ist weit mehr, als wir je gedacht hätten“, sagt Prof. Doris Reiter, die das Projekt gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Tobias Heindel von der TU Berlin koordiniert.
„Unser Ziel war es, vor allem junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren mit einem leichten, unterhaltsamen Konzept neugierig zu machen. Wir wollten Wissenschaft nahbar machen, Menschen verbinden und die Vielfalt der Wissenschaft zeigen – von Studierenden bis hin zu Professor*innen.“ Das ist dem Team gelungen: Junge und alte Besucher*innen kamen zu offenen Labortagen, Familien hielten stolz Zeitungsartikel in den Händen, in denen ihre Kinder und Enkelkinder erwähnt wurden, regionale Medien berichteten in vielen Sprachen über die Rolle der lokalen Forscher*innen in der europaweiten Initiative.
„Rückblickend haben wir viel darüber gelernt, was erfolgreiche Wissenschaftskommunikation ausmacht“, resümiert Reiter. Ein entscheidender Punkt sei die Wahl der richtigen Partner gewesen. Dazu zählen bei QuanTour die Deutsche Physikalische Gesellschaft, die das Projekt im Rahmen des Internationalen Jahrs der Quantenwissenschaft und -technologie 2025 durchgeführt hat sowie die Wilhelm-und-Else-Heraeus-Stiftung, welche die Tour finanzierte. Hinzu kam eine enge Zusammenarbeit mit Dr. Pranoti Kshirsagar, der Gründerin der Plattform „The Science Talk“. Sie produzierte die zwölfteilige Podcastserie mit allen Gruppenleiter*innen der zwölf QuanTour-Labore. Der Podcast wurde zu einer Art Vorlesungsreihe über Quantenwissenschaft – und ist bis heute zugänglich für alle.
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