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„Get Online Week“: Studierende der TU Dortmund schulen über 400 Menschen zu digitalen Themen

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  • Studium & Lehre
© Roland Kentrup
Elf Studierende der TU Dortmund gaben Kurse für Menschen, die keine digitalen Medien nutzen. Dr. Bastian Pelka (links) nahm zum fünften Mal mit Studierenden an der "Get Online Week" teil.

Ob Arbeit, Bildung oder Freizeit – für die meisten Deutschen sind Internet, Tablet und Smartphone zu unverzichtbaren digitalen Medien geworden. Doch viele Menschen sind von dieser digitalen Welt ausgeschlossen – sie nutzen digitale Medien nicht. Studierende des Studiengangs Rehabilitationspädagogik an der TU Dortmund haben eine Woche lang in Dortmunder Einrichtungen kostenlose Kurse zu digitalen Themen für Menschen angeboten, die noch nicht Teil der digitalen Welt sind.

„Unsere Gesellschaft transformiert sich zu einer digitalen Gesellschaft“, erklärt Dr. Bastian Pelka von der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund und Lehrender an der Fakultät für Rehabilitationswissenschaften. Digitalisierung biete viele Vorteile, doch berge auch neue Gefahren und öffne neue Exklusionslinien.

Hier setzt die „Get Online Week“ an – eine Kampagne, in der Medienpädagoginnen und Medienpädagogen aufzeigen, dass digitale Exklusion auch in Europa weit verbreitet ist. Zusammen mit Studierenden des Projektstudiums im Bachelor-Studium der Rehabilitationspädagogik nahm Dr. Pelka bereits zum fünften Mal an dieser Kampagne teil und konzipierte mit ihnen Kurse, die zur Überwindung der „digitalen Spaltung“ in Dortmund beitragen sollen. So können digitale Kompetenzen an Zielgruppen wie Menschen mit Behinderungen, im Strafvollzug oder im Alter vermittelt werden und zu einer selbstbestimmten Nutzung digitaler Chancen beitragen.

"Get Online Week Dortmund" in der Praxis

Seit Oktober 2017 entwickelten elf Studierende in Zweier-Teams Kurse für spezifische Zielgruppen. Die Themen reichten von „Sexualaufklärung mit Hilfe von digitalen Medien“, über „Was macht (m)ein Kind im Netz? Die digitale Welt einfach erklärt“, „Get ready for your future! - Job –und Wohnungssuche online“, „Von der Wählscheibe zum Touchscreen: Einstieg in die Mediennutzung von Tablets, Smartphone und Computer!“ bis hin zu „Facebook, Instagram und Co. Wie gehe ich mit Hass im Netz um?“.

Eine Woche lang haben die Studierenden über 40 je zweistündige Kurse mit je rund 6-20 Teilnehmenden in Partnereinrichtungen (z.B. Schulen, Bibliotheken in Dortmund oder der Jugendvollzugsanstalt Iserlohn) durchgeführt.

Der Dortmunder Telekommunikationsdienstleister DOKOM21 hat die „Get Online Week Dortmund“ bereits zum dritten Mal durch Sponsoring in Form von mobilen Hotspots und SIM-Karten mit Datenvolumen unterstützt. So konnten die Kurse auch in Einrichtungen durchgeführt werden, die selber nicht über IT-Ausstattung verfügen.

Im Anschluss an die Kurse werten die Studierenden ihre Kurse nun wissenschaftlich anhand von Fragebögen und Interviews aus, um wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für die Durchführung von Kursen zu digitalen Themen zu entwickeln.