Zum Inhalt
EU fördert neues interdisziplinäres Postdoktorandenprogramm

Weitere 3,5 Millionen Euro fließen in Programm des Dortmund-Bochumer Exzellenzclusters

-
in
  • Forschung
  • Top-Meldungen
  • Medieninformationen
Forscher überprüft Laserbauteile © Marquard​/​RUB
Im Dortmund-Bochumer Exzellenzcluster Ruhr Explores Solvation kommt auch Lasertechnik zum Einsatz.

Rund 3,5 Millionen Euro fließen in das neue Programm, das das Dortmund-Bochumer Exzellenzcluster „Ruhr Explores Solvation“ mit Schweizer Kollegen gestaltet.

Ein neues Fellowship-Programm für Postdoktorandinnen und -doktoranden haben der Zürcher Forschungsschwerpunkt „Molecular Ultrafast Science and Technology“ (NFS-MUST) und das Dortmund-Bochumer Exzellenzcluster „Ruhr Explores Solvation“ (RESOLV) ins Leben gerufen. Die Europäische Union fördert es mit 3,54 Millionen Euro im Rahmen des Horizon-2020-Programms als Marie-Skłodowska-Curie Cofund Action. Das Postdoktorandenprogramm namens „Resolving Solvation with Molecular Ultrafast Science and Technology“, kurz FP-RESOMUS, läuft von April 2019 bis September 2023.

Das länderübergreifende Netzwerk der NFS-MUST- und RESOLV-Forscher umfasst 50 Arbeitsgruppen aus der Chemie, Physik, Materialwissenschaft, den Ingenieurwissenschaften und der Biologie. Ziel ist es, interdisziplinäre Fragen an der Schnittstelle der Lösungsmittelforschung und der Erforschung von ultraschnellen Prozessen zu beantworten – sowohl mit Simulationsmethoden als auch mit neuesten experimentellen Technologien. Dabei profitieren die Mitglieder des Programms von den unterschiedlichen Expertisen der jeweiligen Netzwerke.

Fellowship-Programm unterstützt Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler

Auf mehrere Standorte in Deutschland und der Schweiz verteilt, unterstützt FP-RESOMUS 50 Postdoktorandinnen und -doktoranden, die auf mikroskopischer Ebene erforschen, wie Lösungsmittel verschiedene Phänomene in der Natur und in der Technik beeinflussen und wie ultraschnelle Vorgänge in der Natur und in der Technik ablaufen und verbessert werden können. Das Fellowship-Programm richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die aktuell außerhalb von Deutschland und der Schweiz arbeiten oder erst seit Kurzem dort arbeiten. Im Rahmen von FP-RESOMUS können sie standortübergreifende Erfahrungen sammeln. Dabei profitieren sie von umfangreichen Trainingsmöglichkeiten, vor allem im Bereich wissenschaftlicher Methoden, aber auch in Soft Skills wie Bewerbungsmethodik, Projektmanagement, Sprachen und Schreibkurse.

Die Europäische Kommission unterstützt innerhalb der Marie-Skłodowska-Curie Actions mit dem Cofund-Programm sowohl bereits existierende als auch neue Trainings- und Karriereentwicklungsprogramme für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, um ihnen den Weg zur wissenschaftlichen Eigenständigkeit zu erleichtern. Kofinanziert werden regionale, nationale und über die Landesgrenzen hinaus stattfindende Fellowship-Programme für Postdoktoranden oder Doktoranden.

Über RESOLV

Die meisten chemischen Reaktionen, wichtige industrielle Prozesse und nahezu alle biologischen Vorgänge finden in flüssiger Phase statt. Das Team vom Exzellenzcluster RESOLV mit über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an sechs verschiedenen Standorten im Ruhrgebiet will verstehen, wie das Lösungsmittel in die Kontrolle, Vermittlung und Steuerung chemischer Reaktionen involviert ist. Bund und Länder fördern das Exzellenzcluster im Rahmen der Exzellenzstrategie (ehemals Exzellenzinitiative) seit 2012. Sprecherin ist Prof. Martina Havenith-Newen vom Bochumer Lehrstuhl für Physikalische Chemie II.

Über NFS-MUST

Der Nationale Forschungsschwerpunkt „Must – Ultraschnelle Prozesse in Wissenschaft und Technologie“ ist ein multidisziplinäres Netzwerk mit über 150 Forscherinnen und Forschern an sieben Standorten in der ganzen Schweiz. Es wird seit 2010 vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert. In diesem Netzwerk werden ultraschnelle Vorgänge in der Natur mittels Lasertechnologie, Spektroskopie und Simulationsmethoden untersucht. Die Fragestellungen sind: Wie funktionieren die Photosynthese, Solarzellen, die Speicherung von Daten, Elektronentransport und chemische Reaktionen auf molekularer Ebene und in sehr kurzen Zeitspannen? Wie lassen sich solche Vorgänge verbessern? Prof. Ursula Keller (ETH Zürich) und Prof. Thomas Feurer (Universität Bern) leiten das Netzwerk.