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Auszeichnung für zwei herausragende Postdocs

TU Dortmund verleiht Rudolf Chaudoire-Preis

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von links nach rechts stehen die Prorektorin Forschung Prof. Elvany, Vorstandsmitglied der Chaudoire-Stifung Dr. Fischer, Preisträger Dr. Lohmann, Preisträgerin Dr. Schad und Rektor Prof. Bayer © Martina Hengesbach​/​TU Dortmund
Preisträgerin Dr. Miriam Schad (2.v.r.) und Preisträger Dr. Christoph Lohmann (Mitte) feierten mit (v.l.n.r.) der Prorektorin Forschung Prof. Nele McElvany, dem Vorstandsmitglied der Rudolph Chaudoire-Stifung Dr. Gert Fischer und TU-Rektor Prof. Manfred Bayer ihre Auszeichnungen.

Der Rudolf Chaudoire-Preis 2022 geht an die Soziologin Dr. Miriam Schad und den Mathematiker Dr. Christoph Lohmann als Anerkennung für ihre herausragende Forschung. Die TU Dortmund würdigte die beiden Postdocs am 9. November mit einer feierlichen Preisverleihung. Das Preisgeld in Höhe von je 5.000 Euro dient zu Finanzierung von Auslandsaufenthalten in Südeuropa sowie in den USA.

Dr. Miriam Schad ist seit 2017 Postdoc am Lehrstuhl für Soziologie der Fakultät Sozialwissenschaften. Dort befasst sie sich nicht nur mit sozialer Ungleichheit, sondern ebenso mit Umweltsoziologie und Nachhaltigkeitsforschung. Dabei liegt ein aktueller Schwerpunkt auf der Frage, welche gesellschaftlichen Konflikte sich in ökologischen Transformationsprozessen wie der Energiewende entwickeln. Dazu gehören Phänomene wie der Protest oder Bürgerinitiativen gegen Windkraft oder Solarparks. „Aktuell interessiert mich, wie der Ausbau der Wasserstoffindustrie gesellschaftlich verhandelt wird“, sagt Dr. Schad. So zeigen die lokalen Diskurse z.B. in Spanien, welche großen Hoffnungen mit grünem Wasserstoff aus Sonnenenergie verbunden werden. Sie will mit dem Preisgeld Forschungsaufenthalte an der Universidade de Lisboa in Portugal und an der Universidad de Sevilla in Spanien finanzieren.

Dr. Christoph Lohmann ist seit seiner Promotion 2019 Postdoc am Lehrstuhl für Angewandte Mathematik und Numerik der Fakultät für Mathematik. Er entwickelt Algorithmen, die für die Modellierung in der Strömungsmechanik eingesetzt werden können, etwa zur Berechnung des Luftwiderstands von Autos oder des Blutflusses in Gefäßen. Dabei optimiert er numerische Verfahren so, dass sie die Leistungsfähigkeit von Hochleistungsrechnern bestmöglich ausnutzen können. Eine Strategie besteht darin, das Problem künstlich zu vergrößern, um es schnellstmöglich lösen zu können. Was zunächst paradox klingt, bewirkt in der Praxis, dass tausende parallelgeschaltete Rechenkerne gleichzeitig arbeiten können und das Problem so an verschiedenen Punkten in Ort und Zeit lösen können. „Global in der Zeit agierende Strömungslöser“ lautet der Fachterminus für diesen Ansatz. Mit dem Preisgeld will Dr. Lohmann einen Forschungsaufenthalt am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien, USA, finanzieren. 

Preis ermöglicht Forschungsaufenthalte im Ausland

Prof. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, und Dr. Gert Fischer, Mitglied des Vorstands der Rudolf Chaudoire-Stiftung, sprachen die Grußworte bei der Verleihung. Prof. Nele McElvany, Prorektorin Forschung der TU Dortmund, stellte die Preisträgerin und den Preisträger vor. Den Festvortrag hielt wie traditionell üblich ein ehemaliger Chaudoire-Preisträger, der Mathematiker Prof. Dominik Göddeke von der Universität Stuttgart. Er blickte in seinem Festvortrag zurück auf die Anfänge seiner wissenschaftlichen Karriere, um zu zeigen, dass auf dem Weg zum Erfolg auch Risiko und Zufälle eine Rolle spielen. So ließ er sich früh auf Entwicklungen ein, die bis dato kaum mehr als eine verrückte Idee waren, sich dann jedoch zu Megatrends entwickelten, wie etwa wissenschaftliches Rechnen mit Grafikprozessoren. Er schloss seinen Vortrag mit dem Appell, über die Mühen der Wissenschaft den Spaß im Leben nicht zu vergessen und zeigte ein Foto von der blauen Küste bei Marseille in Südfrankreich. Dort hatte er vor rund zehn Jahren aus den Mitteln des Chaudoire-Preises einen Forschungsaufenthalt verbracht.

Die Rudolf Chaudoire-Stiftung ist aus dem Vermächtnis des im Ruhrgebiet ansässigen Industriellen Rudolf Chaudoire hervorgegangen, dem die Förderung der Berufsbildung junger Menschen am Herzen lag. Seit 1995 stellt die Stiftung regelmäßig großzügige Mittel zur Verfügung, aus deren Erträgen jährlich der Rudolf Chaudoire-Preis für Nach­wuchs­wissen­schaftler*innen der TU Dortmund vergeben wird. Der Preis dient zur Unterstützung eines Forschungsprojektes im Ausland. Bislang wurden 56 TU-Wis­sen­schaft­ler*innen geehrt.

Impressionen der Preisverleihung

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