Zum Inhalt
Gemeinsame Forschung

TU Dortmund setzt Wissensaustausch mit russischen Partnern fort

-
in
  • Forschung
  • Top-Meldungen
  • Studium & Lehre
  • Medieninformationen
Gruppenfoto vor dem Internationalen Begegnungszentrum der TU Dortmund © Lea Schubert​/​TU Dortmund
Die German Russian Summer School machte 2019 Station an der TU Dortmund.

Gemeinsame Forschung verbindet auch über politisch schwierige Zeiten hinweg Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Ost und West. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit der TU Dortmund und weiterer deutscher Wissenschaftseinrichtungen mit russischen Partnern, die im September im Deutsch-Russischen Jahr der Hochschulkooperation und Wissenschaft ausgezeichnet wurden.

Am Anfang stand vor fünf Jahren eine Anregung des damaligen deutschen Außenministers und amtierenden Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Die Initiative German Russian Summer School (GRSS) startete. Das Projekt hat zum Ziel, den akademischen Austausch zwischen Deutschland und Russland zu fördern. Mit großem Erfolg wurde die GRSS zu verschiedenen aktuellen Energie-Themen abwechselnd in beiden Ländern durchgeführt – zum letzten Mal im vergangenen Jahr unter dem Thema „Smart Electricity and Engineering“ in Dortmund unter Leitung von Prof. Christian Rehtanz. Für 2021 ist im August bereits ein Termin im russischen Jekaterinburg geplant. Mit der dortigen Universität arbeitet die TU Dortmund zusammen.

Mitte September wurde die German Russian Summer School im Rahmen des Wettbewerbs „Brücken für die deutsch-russische Hochschul- und Wissenschaftszusammenarbeit“ ausgezeichnet – wie auch der deutsch-russische Sonderforschungsbereich TRR 160. Er ist einer von sieben „Leuchtturmprojekten“ beider Länder. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Deutsch-Russischen Jahres der Hochschulkooperation und Wissenschaft 2018-2020 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.

Lange Tradition der Zusammenarbeit in der Wissenschaft

Der TRR 160 ist der erste deutsch-russische Sonderforschungsbereich, der seit 2015 von der Russian Foundation for Basic Research und der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit einer 12-Jahres-Perspektive gefördert wird. Sprecher des Konsortiums ist Prof. Manfred Bayer von der TU Dortmund. Beteiligt sind mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Ioffe-Instituts und der Staatlichen Universität in St. Petersburg sowie der TU Dortmund, die gemeinsam mit großem Erfolg an kohärenter Spinelektronik für eine effiziente Informationsverarbeitung der Zukunft arbeiten. Das jüngste Ergebnis der Forschungsarbeiten ist jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications nachzulesen. Dabei geht es darum, Wärme zu nutzen, die bei elektronischen Geräten im Bereich der Mikroprozessoren bislang verloren geht.

Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sind seit der Krimkrise belastet. Raum für Dialog und Austausch, der durch Partnerschaftsprojekte entsteht, ist darum umso wichtiger, so das Auswärtige Amt. Dabei blicken die beiden Länder auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit in der Wissenschaft zurück, die ihre Beziehungen seit 300 Jahren prägen: So war etwa der erste Präsident der 1724 gegründeten Russischen Akademie der Wissenschaften ein Deutscher, der Mediziner Lorenz Blumentrost. Mehrere Dutzend weiterer Landleute prägten in der Gründungszeit die Arbeit der Akademie, die von 1733 bis 1743 auch die Große Nordische Expedition zur Erforschung Sibiriens und Kamtschatkas wissenschaftlich leitete.

Weitere Informationen