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Metropolenforschung

Tagung diskutiert Emscher-Quartiere im Wandel

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  • Forschung
Mehrere Personen sitzen um ein Podium und diskutieren © EGLV_Kirsten Neumann
Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten bei der Tagung in Dortmund zusammen mit Akteuren aus Wissenschaft und Praxis aktuelle soziale und politische Herausforderungen in der Emscher-Region.

Seit 2017 begleitet das Kompetenzfeld Metropolenforschung (KoMet) der Universitätsallianz (UA) Ruhr im Rahmen einer Forschungskooperation den Emscher-Umbau als größtes Infrastrukturprojekt Europas für die Region. Anfang Juli diskutierten KoMet und die Emschergenossenschaft bei einer Tagung in Dortmund über die Entwicklung von Quartieren im Emscher-Gebiet.

„Unser Emscher-Umbau ist mehr als ein abwassertechnisches Projekt. Die Renaturierung der Emscher ist zugleich Motor der städtebaulichen Entwicklung im Revier – mit internationaler Strahlkraft. Diese Chancen müssen wir aber als Region, Städte, Emschergenossenschaft und viele weitere Partner noch viel stärker nutzen“, sagt Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Denn die Emscher-Quartiere gehören zu den benachteiligten Quartieren im Revier – und das müsse sich ändern. Mit der Tagung wolle die Emschergenossenschaft beleuchten, welche positiven Integrations- und negativen Ausgrenzungseffekte in den Emscher-Quartieren stattfinden – und mit welchen Maßnahmen man Quartiere und Menschen stärken kann.

Vor diesem Hintergrund diskutierten über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktuelle soziale und politische Herausforderungen in der Emscher-Region mit Akteuren aus Wissenschaft und Praxis. Oberbürgermeister Ullrich Sierau wies auf die positive Entwicklung des Emscher-Umbaus in Dortmund hin: „Am Phoenix-See wie in Dortmund-Hörde insgesamt ist erlebbar, wie ein wasserwirtschaftliches Projekt positive Effekte für die Stadtentwicklung hat: neue Arbeitsplätze, mehr Wohnraum, touristische Angebote und ein verbessertes Image der Stadt.“ Prof. Susanne Frank von der TU Dortmund nahm ebenfalls Bezug auf den Phoenix-See: „Mit Blick auf das Phoenix-Projekt werden Diskussionen um Gentrifizierung in Dortmund seit Jahren geführt. Auch andernorts bereiten die möglichen Folgen des Emscher-Umbaus vielen Menschen Sorgen. Das Spannende ist nun: Empirisch sind in der Region – jedenfalls bislang – kaum Gentrifizierungsprozesse im klassischen Sinne zu erkennen!“ Der Umbau der Emscher biete vielmehr die Chance, Quartiersentwicklung mitzugestalten.

Kompetenzfeld Metropolenforschung

Das Kompetenzfeld Metropolenforschung ist mit mehr als 150 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das weltweit vernetzte Zentrum für inter- und transdisziplinäre Metropolenforschung der UA Ruhr. Seit Juni 2017 bündelt es die komplementären Kompetenzen der drei Partneruniversitäten Duisburg-Essen, Ruhr-Universität Bochum und TU Dortmund über alle Fachkulturen hinweg und fördert die Integration von Forschung und Lehre sowie die Vernetzung mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Praxis.