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Nauta-Preis verliehen

Prof. Herbert Waldmann für herausragende Beiträge zur Chemischen Biologie ausgezeichnet

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Prof. Herbert Waldmann steht mit drei anderen Männern auf einer Bühne. In den Händen hält er den Nauta-Preis. © Fabien Venturi
Prof. Herbert Waldmann (2.v.r.) hat den Nauta-Preis während eines Symposiums in Nizza im Beisein von Prof. Henk Timmerman, Dr. Andele Nauta und Prof. Rui Moreira (v.l.) entgegengenommen.

Die Europäische Föderation für Medizinische Chemie und Chemische Biologie hat Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Waldmann, Professor an der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der TU Dortmund und Direktor des Max-Planck-Instituts (MPI) für molekulare Physiologie, mit dem „Nauta Pharmacochemistry Award“ für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie und der Chemischen Biologie ausgezeichnet. Mit der Entwicklung einer Vielzahl von herausragenden Konzepten hat er das Fundament der Chemischen Biologie als Disziplin gelegt und die europäische Wissenschaftsgemeinschaft durch zahlreiche interdisziplinäre Partnerschaften zwischen akademischer Welt und Industrie gefördert.

Prof. Herbert Waldmann ist führend auf dem Gebiet der Chemischen Biologie. An der Schnittstelle zwischen Biologie und Chemie kombiniert er Methoden beider Disziplinen und setzt Molekülsonden als leistungsfähige Werkzeuge zur Erforschung biologischer Phänomene ein. Ein Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit liegt auf der Herstellung und Untersuchung von Peptid- und Proteinverbindungen, die lebenswichtige biologische Prozesse wie die Weiterleitung von Wachstumssignalen oder den Transport von Biomolekülen in der Zelle kontrollieren und somit eine Schlüsselrolle bei neurodegenerativen Erkrankungen oder der Entstehung von Krebs einnehmen.

Seit seiner Berufung zum Direktor an das MPI für molekulare Physiologie und als Professor für Organische Chemie an die TU Dortmund im Jahr 1999 hat Waldmann maßgeblich dazu beigetragen, den Standort Dortmund zu einem international sichtbaren Zentrum für Chemische Biologie zu entwickeln. Er ist Initiator des 2005 gegründeten Chemical Genomics Centers, das die Max-Planck-Gesellschaft zusammen mit forschenden Pharmaunternehmen in Dortmund betreibt. Als Autor hat Prof. Herbert Waldmann bislang weit mehr als 500 Artikel in renommierten Fachzeitschriften publiziert. Für seine Arbeit auf dem Gebiet der Chemischen Biologie wurde er mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Otto-Bayer-Preis, mit der Emil-Fischer Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker und mit der Ehrendoktorwürde der niederländischen Universität Leiden.

Nauta-Preis

Mit dem „Nauta Pharmacochemistry Award for Medicinal Chemistry and Chemical Biology“ werden herausragende wissenschaftliche Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie und der Chemischen Biologie von Forschenden ohne Einschränkung der Nationalität gewürdigt. Der Preis wird alle zwei Jahre von der „European Federation For Medicinal Chemistry and Chemical Biology“ (EFMC) verliehen und ist mit 7.500 Euro dotiert. Prof. Herbert Waldmann hat den Preis Anfang September auf dem „EFMC-International Symposium on Medicinal Chemistry“ in Nizza, Frankreich, entgegengenommen.

Der Nauta-Preis wurde zum Gedenken an Prof. Dr. W. Th. Nauta gestiftet. Seine Aktivitäten haben die Medizinische Chemie und die Chemische Biologie gefördert und zur Entwicklung internationaler Organisationsstrukturen für diese Disziplinen beigetragen.