Zum Inhalt
Innovative Wirkstoffforschung in der Onkologie

Land NRW fördert neues Forschungsnetzwerk CANTAR mit 19,4 Mio. Euro

-
in
  • Forschung
  • Top-Meldungen
  • Medieninformationen
Grafische Darstellung eines Wirkstoffmoleküls im Komplex mit einem krebsrelevanten Zielprotein © Prof. Daniel Rauh
Grafische Darstellung eines Wirkstoffmoleküls im Komplex mit einem krebsrelevanten Zielprotein.

Die TU Dortmund ist Partnerin im neuen Forschungsnetzwerk CANTAR, das vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft ab August über vier Jahre mit insgesamt 19,4 Millionen Euro gefördert wird. Die Abkürzung steht für „cancer targeting“: Gemeinsam wollen die beteiligten Forscher*innen die Lücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Krebsforschung schließen und neue chemische Substanzen entwickeln, um spezifische Antriebswege von Krebserkrankungen zu identifizieren und zu erforschen.

„CANTAR verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, in dem auf europaweit einzigartige Weise Forschende aus der Chemie, der Biologie und der Medizin zusammenarbeiten“, betont Prof. Daniel Rauh von der TU Dortmund. Der Professor für Medizinische Chemie und Chemische Biologie und Koordinator des Drug Discovery Hub Dortmund leitet einen der vier Forschungsbereiche im neuen Netzwerk.

„Die TU Dortmund bringt ihre Expertise in der Chemischen Biologie und der Wirkstoffforschung in das Netzwerk ein. Im Zusammenschluss mit der klinischen sowie tumorbiologischen Forschung in NRW können wir national und international Vorreiter in der strukturell verankerten Wirkstoffforschung in der Onkologie werden“, ist Rauh überzeugt.

Gemeinsam möchten die beteiligten Forscher*innen Substanzen entdecken und entwickeln, die spezifisch auf Krebszellen wirken und Normalgewebe schonen. Weitere Ansatzpunkte für die Krebstherapie sind Substanzen, die in Krebs-spezifische Stoffwechselvorgänge eingreifen oder die Tumorzellen für das eigene Immunsystem besser sichtbar machen. „Wir gehen davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren wichtige therapeutische Fortschritte in der Behandlung von Krebserkrankungen erzielt werden können“, sagt Rauh.

Porträt eines Mannes in Anzug © Felix Schmale​/​TU Dortmund
Prof. Daniel Rauh ist Professor für Medizinische Chemie und Chemische Biologie an der TU Dortmund.

Zusammen mit den Onkolog*innen der Klinikstandorte Köln und Essen haben die Dortmunder Forscher*innen in der Vergangenheit bereits medizinische Fragestellungen mit Hilfe chemischer und strukturbiologischer Ansätze erfolgreich bearbeitet. „Wir freuen uns daher ganz besonders über diese neue Förderung des Landes NRW zur weiteren Umsetzung innovativer Projekte in der Wirkstoffforschung“, sagt Rauh.

13 Dortmunder Wissen­schaft­ler*innen am neuen Netzwerk beteiligt

Von der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der TU Dortmund und dem Dortmunder Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie sind neben Prof. Daniel Rauh auch die Professor*innen Daniel Summerer, Guido Clever, Max Hansmann, Müge Kasanmascheff, Andrea Musacchio und Stefan Raunser sowie die Nachwuchsgruppenleiter*innen Dr. Malte Gersch, Dr. Sonja Sievers, Dr. Andreas Brunschweiger, Dr. Leonhard Urner, Dr. Sidney Becker und Dr. Elisabeth Kreidt am neuen Netzwerk beteiligt. Gemeinsam mit ihren Teams werden sie CANTAR mit Hochdurchsatz-Screens, strukturbiologischen Untersuchungen an Onkogenen sowie dem Design und der Synthese von Wirkstoffen und molekularen Sonden unterstützen.

Im neuen Netzwerk sind insgesamt acht Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Köln, Essen, Bonn, Aachen, Düsseldorf und Dortmund zusammengeschlossen. Sprecheruniversität ist die Universität zu Köln. Das Land NRW möchte mit dem neuen Förderprogramm bereits bestehende themenbezogene und standortübergreifende Netzwerke von Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen nachhaltig stärken und ihre Sichtbarkeit sowie internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. CANTAR ist eines von fünf ausgewählten Netzwerken, die sich gegen 19 Antragsskizzen und sieben Vollanträge durchgesetzt haben.

Alle Partner des Netzwerks: Universität zu Köln (Sprecheruniversität), TU Dortmund, Universität Duisburg-Essen, Universitäten Bonn und Düsseldorf, RWTH Aachen, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn und Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie in Dortmund.

Ansprechpartner für Rückfragen: