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Drei Fragen an Tobias R. Ortelt zur Digitalisierung der Lehre

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Portrait von Tobias R. Ortelt © Bernd Henkel
Tobias R. Ortelt ist seit 2012 an der TU Dortmund tätig.

Seit dem 1. November 2021 ist Tobias R. Ortelt Koordinator für die digitale Lehre an der TU Dortmund. In Zukunft wird er alle Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung der Lehre koordinieren und ist dabei die Schnittstelle zwischen den verschiedenen Beteiligten an der TU Dortmund. Die neue Position ist am Zentrum für HochschulBildung (zhb) im Bereich Hochschuldidaktik verortet.

Herr Ortelt, was sind Ihre Aufgaben als Koordinator für die digitale Lehre?

Meine neue Rolle an der TU Dortmund verstehe ich als Schnittstelle zwischen den verschiedenen Akteuren im Bereich der Digitalisierung der Lehre, also den Fakultäten, den Lehrenden und auch den Studierenden auf der einen Seite und den Serviceeinrichtungen wie dem ITMC, der Universitätsbibliothek und dem Zentrum für HochschulBildung auf der anderen Seite. Besonders wichtig ist mir dabei, dass bei digitaler Lehre eben nicht zwischen den Bereichen Technik und Didaktik unterschieden werden kann – diese beiden Bereiche werde ich verbinden.

Aktiv möchte ich dazu beitragen, dass die guten Aspekte der schnellen Digitalisierung der Lehre durch die Corona-Pandemie erhalten bleiben und die Probleme, die es sicherlich auch gab und gibt, gemeinsam gelöst werden. Die aktuelle Umfrage unter Lehrenden der TU Dortmund zum Thema digitale Lehre zeigt, dass nur 8 Prozent vor der Corona-Pandemie viel oder sehr viel Erfahrung mit digitalen Lehr- und Prüfungsformaten hatten – jetzt, nach drei Corona-Semestern, liegt der Wert bei 77 Prozent. Dieser „Corona-Booster“ im Bereich der Digitalisierung der Lehre muss sinnvoll genutzt werden.

Welche Herausforderungen und Chancen werden sich durch die weitere Digitalisierung der Lehre ergeben?

Wichtig ist es, dass wir aus dem Notfall-Modus der digitalen Lehre wieder in den regulären Betrieb wechseln können. Dann müssen wir hochschulintern festlegen, wie digitale Lehre bei uns aussehen soll. Selbstverständlich wird die TU Dortmund eine Präsenzuniversität bleiben. In meinen Augen ist es wichtig, dass Studierende zum gemeinsamen Lernen wieder auf den Campus kommen und sich dort auch mit den Lehrenden austauschen können. Wie Lehrende und Studierende die gemeinsame Zeit vor Ort dann verbringen, muss diskutiert und neu definiert werden. So könnten Dozent*innen beispielsweise ihre Vorlesungen als Lernvideos digital zur Verfügung stellen und die Inhalte dann mit den Studierenden in Präsenz, im Sinne des Inverted Classroom, diskutieren. Solche Konzepte machen die Lehre für beide Seiten attraktiver. Die Chancen durch die Digitalisierung der Lehre sind immens.

Was sind die ersten Punkte, die Sie in Ihrer neuen Rolle angehen?

Da ich mich bereits seit mehreren Jahren für die Digitalisierung der Lehre an der TU Dortmund engagiere, kenne ich schon viele Beteiligte aus dem Bereich. Dennoch verschaffe ich mir aktuell einen Überblick, welche Austauschformate es bereits gibt und welche Institutionen und Personen eingebunden sind. Außerdem sollen die verschiedenen Informationsangebote zur digitalen Lehre zusammengeführt werden, sodass für Lehrende und Studierende klar ist, wer für welches Thema verantwortlich ist und bei Fragen angesprochen werden kann. Insgesamt sollen die schon jetzt zahlreich vorhandenen Hilfsangebote sichtbarer werden.

Zur Person:

Tobias R. Ortelt studierte Maschinenbau an der Ruhr-Universität Bochum und kam 2012 an die TU Dortmund. Zuerst am Institut für Umformtechnik und Leichtbau und dann an der IngenieurDidaktik hat er sich mit der Digitalisierung der Lehre besonders im Maschinenbau beschäftigt. Er war maßgeblich im Projekt „ELLI - Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften“ am Aufbau von Remote-Laboren beteiligt. Innerhalb der Fakultät Maschinenbau hat er den Austausch von Lehrenden zu Fragen der Digitalisierung der Lehre initiiert, er war außerdem Ideengeber für das Format „Digital Lunch“ an der TU Dortmund und ist Sprecher der Community Working Group „Digitale Labore“ des Hochschulforums Digitalisierung.