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Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

Drei Fragen an Jill Timmreck zu „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“

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Porträtfoto einer Frau. © Nadine Weyland ​/​ TU Dortmund
Jill Timmreck ist Projektleiterin des Projekts „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“.

Roboter programmieren, Karussells löten oder Traumhäuser konstruieren: Das bundesweit einzigartige Projekt „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“ will Schülerinnen schon früh mit Experimenten und einem Mentorenprogramm für die Fächer Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften begeistern. Projektleiterin Jill Timmreck vom Gleichstellungsbüro der TU Dortmund erzählt zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft über die Herausforderungen und Erfolge.

Frau Timmreck, wenn man sich die aktuelle Studierendenstatistik ansieht, fällt auf, dass in den naturwissenschaftlichen und technischen Fakultäten weniger Frauen als Männer studieren. Während der Anteil in Mathematik und Statistik noch relativ ausgewogen ist, haben an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik dieses Semester gerade einmal 17,6 Prozent Frauen studiert. Woran liegt das?

Bei der Studien-Entscheidung spielen Eltern, Freundinnen und Freunde und die Medien eine große Rolle. Oftmals fehlen genau hier für Mädchen die weiblichen Vorbilder aus Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften – das sind die sogenannten MINT-Fächer. Kinder und Jugendliche orientieren sich bei der Entwicklung ihres Selbstbildes und ihres Lebensentwurfes eng an gesellschaftlichen Normen. Dazu gehören auch Geschlechterstereotypen. Also beschränken sie sich in ihrer Berufs- und Studienwahl häufig auf für ihr Geschlecht typische Berufe.

Sie betreuen das Projekt „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“. Hier sollen Mädchen schon im Schulalter für genau diese MINT-Fächer begeistert werden. Wie machen Sie das möglich?

Studien zeigen, dass Schülerinnen ab dem 13. Lebensjahr eine Distanz zu naturwissenschaftlichen und technischen Schulfächern entwickeln und empfinden, dass sie selbst als weniger begabt in diesen Fächern sind als ihre männlichen Schulkameraden. „MinTU“ richtet sich an genau diese Altersgruppe – Mädchen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren. So ein Mentoring-Projekt ist bundesweit einzigartig. Wir wollen die Schülerinnen für MINT-Fächer begeistern und ihnen Perspektiven frühzeitig für ein MINT-Studium an einer Fakultät der TU Dortmund eröffnen.  „MinTU“ besteht aus zwei Bausteinen: Dem engen Kontakt und Austausch zwischen Schülerinnen sowie MINT-Studentinnen und fachspezifischen Workshops. Bei den Mentoring-Treffen geht eine MINT-Studentin beispielsweise mit den Schülerinnen ins Planetarium oder erklärt ihnen beim Lasertag, wie ein Laser funktioniert. In den Workshops lernen die Mädchen acht MINT-Fakultäten kennen und probieren sich zum Beispiel beim Programmieren von Robotern aus.

Wie wird das Angebot angenommen?

Sehr gut. Wir haben mehr Anmeldungen als wir Plätze im Projekt anbieten können. Das ist einerseits ein sehr schönes positives Feedback, andererseits ist es auch schade, dass wir nicht allen Mädchen einen Platz anbieten können. 

Zur Person:

Jill Timmreck hat Raumplanung studiert und arbeitet seit 2013 im Gleichstellungsbüro der TU Dortmund. Neben dem Mentoring-Programm „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“ koordiniert sie auch den Girls‘Day, den Boys‘Day wie auch „12 + - Das Jungen-Mentoring“.