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Beschleunigte Biotechnologie fördert nachhaltige Wirtschaft – TU Dortmund an neuem Kompetenzzentrum beteiligt

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  • Forschung
Gruppenfoto neben CeBiTec-Schild © Universität Bielefeld

Das CLIB-Kompetenzzentrum Biotechnologie (CKB), an dem auch die TU Dortmund beteiligt ist, wird mit mehr als acht Millionen Euro gefördert. Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid hat die Präsidentin der Detmolder Bezirksregierung, Marianne Thomann-Stahl, am Montag, 7. Mai, an der Universität Bielefeld übergeben.

Das CLIB-Kompetenzzentrum Biotechnologie (CKB) ist ein standortübergreifendes Verbundprojekt für eine nachhaltige, ressourcenschonende Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Das Zentrum soll helfen, die biotechnologischen Vorgänge zu beschleunigen. Die Europäische Union und das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen haben das CKB nun bewilligt und fördern es mit einer Gesamtsumme von mehr als acht Millionen Euro für drei Jahre. Beteiligt an dem Projekt sind neben der TU Dortmund das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und das Forschungszentrum Jülich. Prof. Volker F. Wendisch von der Universität Bielefeld koordiniert das Projekt. Sprecher für den Standort Dortmund ist Prof. Stephan Lütz von der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen.

 
„NRW ist Bundesland der Biotechnologie”

Die Entwicklung einer biobasierten und nachhaltigen Wirtschaft, in der erneuerbare Rohstoffe eingesetzt werden, ist eine Antwort auf die aktuellen globalen Herausforderungen und Teil der Forschungsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen. Biotechnologische Forschung spielt dabei eine bedeutende Rolle. „In NRW gibt es mehr als 60 Technologie- und Gründerzentren. Aus NRW kommen europaweit die meisten biotechnologischen Patentanmeldungen. Knapp die Hälfte des gesamtdeutschen Umsatzes der Biotechnologiebranche wird hier erwirtschaftet. Kurz: NRW ist ein Bundesland der Biotechnologie“, so Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. „Durch die Investition von 8,34 Millionen Euro in ein Forschungsnetzwerk mit vier leistungsstarken Partnern sichern wir diesen exzellenten Status. Wir heben Entwicklungsprozesse auf eine höhere Ebene, treiben die Wertschöpfung voran und geben nicht zuletzt jungen Forscherinnen und Forschern eine Heimat.“

 

Die Biotechnologie ist als Schlüsseltechnologie von zentraler Bedeutung für eine Wirtschaft, die von fossilen Rohstoffen langfristig unabhängig sein soll. Das Problem: In der Biotechnologie ist die Zeitspanne von der Idee zum Markteintritt größer als etwa im IT-Bereich. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Biotechnologie in unterschiedliche Prozessbereiche aufteilt. „Vor diesem Hintergrund zielt das Kompetenzzentrum darauf ab, eine standortübergreifende und integrierte Forschungsinfrastruktur zu etablieren, die die biotechnologische Wertschöpfungskette – vom Gen und Enzym bis hin zum Prozess und Produkt – unterstützt und beschleunigt“, sagt Wendisch.

 
TU-Profilbereich Chemische Biologie, Wirkstoffe und Verfahrenstechnik

An den vier Standorten werden Expertinnen und Experten Strategien erarbeiten, mit denen die Teilprozesse künftig zusammengeführt werden können. Damit soll die Zeitspanne von der Entwicklung der Idee bis zum Markteintritt verkürzt werden. Biotechnologische Lösungskonzepte – beispielsweise zur Steigerung der Ressourceneffizienz – sollen für die wichtigen Bereiche Life Sciences und Gesundheit exemplarisch erforscht und zur Anwendung gebracht werden. „Der Forschungsverbund CKB baut auf der exzellenten Forschung im Profilbereich Chemische Biologie, Wirkstoffe und Verfahrenstechnik der TU Dortmund auf. Gemeinsam mit unseren Partnern  in Wissenschaft und Industrie wollen wir diese Forschung weiter verstärken und im CKB eine exzellente Infrastruktur für Biotechnologie in NRW aufbauen“, so Prof. Lütz vom Bereich Bioprozesstechnik der TU Dortmund.

 

Mit Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten wird das CKB insbesondere über CLIB2021 e.V., ein internationales Netzwerk mit über 100 Mitgliedern aus Industrie und Forschung. Die Universitäten in Dortmund, Bielefeld und Düsseldorf sowie das Forschungszentrum Jülich können dabei auf bereits etablierte Kooperationen, gemeinsam erfolgreich durchgeführte Projekte und Ergebnisse gemeinsamer angewandter Forschung und Grundlagenforschung zurückgreifen.


Weitere Informationen:


Bildinformation: Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl überreichte die Zuwendungsbescheide an die Kooperationspartner (v.l.) Prof. Karl-Erich Jaeger, Prof. Jörg Pietruszka, Prof. Volker F. Wendisch und Prof. Stephan Lütz im Beisein des Rektorvertreters Prof. Martin Egelhaaf von der Universität Bielefeld (3.v.r.) und des Wissenschaftlichen Direktors des CeBiTec Prof. Olaf Kruse (2.v.r.).