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50 Jahre TU Dortmund: Die Universität begeht runden Geburtstag mit Festakt im Konzerthaus

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Gruppenfoto beim Festakt zum 50-jährigen Jubiläum. © Lutz Kampert
(v.l.) Guido Baranowski, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund, Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates, Prof. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund, Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

Die Begrüßung durch die Rektorin 
Die Festrede von Donald Tusk im Original
Auszüge im Video

Mit einem Festakt im Konzerthaus Dortmund feierte die Technische Universität (TU) Dortmund am 16. Dezember ihr 50-jähriges Jubiläum. „Wir sind stolz, eine junge und moderne Universität zu sein“, sagte Prof. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund. „Auch als junge Universität stehen wir in der langen Tradition der europäischen Universitäten, die seit dem Mittelalter gemeinsame Werte wie Freiheit teilen.“ Ihr Bekenntnis dazu unterstrich die Universität am Jubiläumstag mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Präsidenten des Europäischen Rates, S.E. Donald Tusk, der vor über 1.000 Gästen im Konzerthaus einen Festvortrag hielt. 

Zum Jubiläum gratulierten außerdem Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sowie Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Im Namen der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund schenkte Guido Baranowski der Universität zum Geburtstag ein neues Gästehaus für internationale Gastwissenschaftlerinnen und ‑wissenschaftler. Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgten das Studentenorchester Dortmund und der Universitätschor Dortmund.

Am 16. Dezember 1968 wurde die damalige Universität Dortmund mit einem Festakt im Dortmunder Opernhaus eröffnet. 25 Studierende starteten im April darauf in das erste Semester. Seitdem wächst die TU Dortmund Jahrzehnt für Jahrzehnt: Heute zählt sie rund 34.500 Studierende und 6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter etwa 300 Professorinnen und Professoren. In der Anfangszeit entstand schnell eine große Zahl an Gebäuden im Dortmunder Westen. Der Campus Nord und der Campus Süd beherbergen heute 16 Fakultäten in Natur- und Ingenieurwissenschaften, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften.

In der Tradition europäischer Universitäten und Werte

„Werfen wir einen Blick in die Zukunft, so haben wir allen Grund anzunehmen, dass noch viele runde Jubiläen für unsere Universität folgen werden“, sagte Prof. Ursula Gather. Denn die TU Dortmund stehe in der über neun Jahrhunderte alten Tradition der Institution „Universität“, die sich ausgehend von Europa fast auf der ganzen Welt erfolgreich etablieren konnte. Universitas, Freiheit, Wahrheit, Vielfalt – dies sind die Werte, die Universitäten damals genauso geleitet haben wie heute. „Diese Werte prägen auch uns an der TU Dortmund in unserem Handeln, beim Forschen, Lehren und Lernen, in unserem Denken und in unserem universitären Alltag. Sie haben uns die Richtung in den vergangenen 50 Jahren gewiesen und leiten uns auch in Zukunft“, sagte die Rektorin. Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Donald Tusk unterstrich die TU Dortmund in ihrem Jubiläumsjahr abermals ihr Bekenntnis zu europäischen Werten.

Donald Tusk erinnerte in seiner bewegenden Festrede an die besondere Bedeutung, die das Datum 16. Dezember nicht nur für die TU Dortmund, sondern auch für ihn persönlich hat: Vor 48 Jahren erlebte er als Jugendlicher, wie die Armee in seiner Heimatstadt Gdańsk (Danzig) auf protestierende Arbeiter schoss – ein Gründungsmythos der polnischen Gewerkschaft Solidarność, die an der politischen Wende 1989 entscheidend mitwirkte. Er appellierte an die politischen Führungspersönlichkeiten unserer Zeit, ihre Rolle nicht nur technokratisch auszufüllen und an ihrem Amt festzuhalten, sondern das Potenzial von Emotionen zu nutzen, um unsere gemeinsamen fundamentalen Werte zu verteidigen. „Europa ist der beste Ort der Welt. Und die Europäische Union ist die beste politische Erfindung unserer Geschichte – solange wir uns an ihre Prinzipien halten. Das sagen mir mein Herz und mein Verstand, mein Wissen und mein Glaube. Und heute hier bei Ihnen weiß ich, dass ich damit nicht alleine bin“, sagte Tusk.

Gratulationen zum 50. Geburtstag

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, war bereits im September anlässlich der „Highlights der Physik“ in der Stadt. Sie gratulierte der TU Dortmund im Namen der Bundesregierung zum 50-jährigen Bestehen und sagte: „Mir ist wichtig, dass Menschen erkennen können: Forschung und Innovationen helfen ihnen in ihrem Leben. Dann wächst Vertrauen in die Chancen, die durch neue Technologien entstehen. Das ist besonders bei Themen wie der Künstlichen Intelligenz von großer Bedeutung. An der TU Dortmund gibt es aus den vergangenen 50 Jahren zahlreiche gute Beispiele für gelungene Kommunikation und gelungenen Transfer. Etwa in den Forschungsfeldern Datenanalyse und Produktionstechnologie, aber auch in der schulischen und beruflichen Bildung. Ich wünsche mir, dass Sie auch in den kommenden 50 Jahren weiter so erfolgreich Mut zur Zukunft machen.“

Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, überbrachte den Glückwunsch der Landesregierung und des Landes: „Als die Technische Universität Dortmund gegründet wurde, bestimmten Kohle und Stahl den Takt im Revier. Nicht Bildung galt als damals entscheidender Rohstoff, sondern das ‚schwarze Gold‘ unter der Erde. Heute ist die TU Dortmund ein zentraler Bestandteil des Wissenschafts- und Innovationslandes Nordrhein-Westfalen und zeigt eindrucksvoll: Hier wurde der Wandel erfolgreich geschafft. Darauf kann die TU Dortmund stolz sein.“ 

Auch Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund und selbst Alumnus der Universität, gratulierte: „Die TU Dortmund ist eine prägende Säule unserer Stadt. Sie gibt Dortmund ein jugendliches und kreatives Gesicht, aber auch internationales Flair. In den vergangenen Jahren hat sich Dortmund als Wissenschaftsstadt etabliert. Hier arbeiten Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Hand in Hand an der Zukunft unserer Stadt. Diese Entwicklung wäre ohne die bloße Existenz und gleichzeitig das außerordentliche Engagement der Universität nicht möglich gewesen.“

Freundegesellschaft macht Geschenk zum Jubiläum

Dass es seit nunmehr 50 Jahren eine Universität in Dortmund gibt, ist nicht selbstverständlich. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, mit welcher Geduld und Hartnäckigkeit die Förderer einst für die Wissenschaftsstadt Dortmund gekämpft haben: 1958 – also zehn Jahre vor der Eröffnung der Universität – hatten sich Persönlichkeiten der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aus Dortmund und der Region zur Gesellschaft der Freunde (GdF) zusammengeschlossen, um sich für die Errichtung einer Technischen Hochschule in Dortmund einzusetzen. Im Jahre 1962 gab die Landesregierung dann bekannt, dass Dortmund Universitätsstandort werden solle. 1968 wurde die Universität schließlich eröffnet.

 Aus dem Zusammenschluss von zunächst 50 Personen wuchs ein Förderverein, der heute rund 500 Mitglieder zählt. Die GdF fördert Projekte und Aktivitäten der TU Dortmund auf vielfältige Weise. „Besonders am Herzen liegt uns die internationale Ausrichtung der Universität. Diese Entwicklung wollen wir auch zukünftig weiter vorantreiben“, sagte GdF-Vorstandsvorsitzender Guido Baranowski. Aus diesem Grund machte die GdF der TU Dortmund ein besonderes Geburtstagsgeschenk: Ein neues Gästehaus, in dem internationale Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler in Campusnähe wohnen können. Damit schreibt die GdF ihr Engagement fort: Bereits 1979 entschloss sich die Freundegesellschaft zur Errichtung des ersten Gästehauses, das nun durch einen modernen Neubau ersetzt werden soll.