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Universitätsallianz Ruhr

Research Center One Health Ruhr auf Zollverein eröffnet

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Foto: Ministerpräsident Hendrik Wüst steht an einem Redepult bei der Eröffnung des Research Centers One Health Ruhr. Vor ihm sitzen Menschen im Publikum. © RUB​/​Marquardt
Ministerpräsident Hendrik Wüst bei der Eröffnung des Research Center One Health Ruhr.
Die Universitätsallianz Ruhr hat am 4. November auf Zeche Zollverein in Essen ihr gemeinsames Research Center One Health Ruhr vorgestellt. Bei der feierlichen Eröffnung waren Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes zu Gast. Das neue Forschungszentrum definiert neue Maßstäbe für eine interdisziplinäre und international wettbewerbsfähige Spitzenforschung in Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft.

Im Research Center One Health Ruhr erforschen die drei Ruhrgebietsunis gemeinsam die komplexen Wechselbeziehungen zwischen menschlicher Gesundheit und Umwelt. Von den 14 neuen Forschungsprofessuren konnten bereits acht mit international herausragenden Spitzenwissenschaftler*innen an der Universität Duisburg-Essen (UDE), der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der TU Dortmund besetzt werden. Die drei Partner der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) tragen das Research Center One Health Ruhr gemeinsam als Teil der Research Alliance Ruhr, die 2021 auf Initiative der Ruhr-Konferenz gegründet wurde.

Geleitet wird One Health Ruhr von den drei Gründungsdirektoren Prof. Dirk Schadendorf, Prof. Bernd Sures und Prof. Onur Güntürkün. Prof. Schadendorf erläuterte bei der Veranstaltung die wissenschaftliche Konzeption:Das Forschungszentrum One Health Ruhr erforscht, wie Umweltveränderungen die Gesundheit des Menschen beeinflussen. In den drei Bereichen aquatische Ökologie, molekulare Onkologie und kognitive Neurowissenschaft untersuchen wir, wie Schadstoffe im Wasser zur Krebsentstehung beitragen und wie die Gestaltung von Ökosystemen Erholungsräume schaffen kann, die die mentale Gesundheit fördern. Besonders in Industrieregionen wie dem Ruhrgebiet kann die Renaturierung von Gewässern sowohl medizinisch als auch psychologisch wertvoll sein. Unser Ziel ist es, die Umwelt als wesentlichen Gesundheitsfaktor zu verstehen und nachhaltige Strategien zur Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit in der Region zu entwickeln.“

Stimmen zur Eröffnung
Foto: Ministerpräsident Hendrik Wüst in eiem Anzug. Wüst gibt Journalisten ein Interview und spricht in ein Mikrofon. © RUB​/​Marquardt

Ministerpräsident Hendrik Wüst MdL unterstrich in seinem Grußwort, dass das Research Center die Vorreiterrolle des Landes in der Gesundheitsforschung stärke: „Die Gesundheitsforschung kommt mehr als jeder andere Forschungsbereich unmittelbar dem Menschen zu Gute. Und gerade deswegen ist es unser Anspruch, die Spitzenposition, die wir in Nordrhein-Westfalen auf diesem Gebiet halten, weiter auszubauen. Mit dem Research Center One Health der Research Alliance Ruhr gehen wir als Land einen weiteren wichtigen Schritt auf diesem Weg. Der Ansatz von One Health Ruhr, Kräfte zu bündeln und auf interdisziplinäre Forschung zu setzen, stärkt den Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen und setzt neue Maßstäbe im internationalen Vergleich. Auch deshalb kommen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt nach Nordrhein-Westfalen, um hier ihre Forschungsprojekte voranzutreiben.“

Foto: Wissenschaftsministerin Ina Brandes steht an einem Redepult bei der Eröffnung des Research Centers One Health Ruhr. Brandes trägt eine blonde Hochsteckfrisur, einen schwarzen Blazer und eine rote Bluse. © RUB​/​Marquardt

Wissenschaftsministerin Ina Brandes MdL fügte an: „Der Kohleabbau hat den Menschen im Ruhrgebiet und in ganz Deutschland zu großem Wohlstand verholfen. Heute sorgt der Rohstoff Forschung und Wissenschaft für gute Arbeit, Wohlstand und soziale Sicherheit. Deswegen freue ich mich besonders, dass wir das erste Research Center der Universitätsallianz Ruhr auf dem Gelände von Zeche Zollverein eröffnen.“

Die Hochschulleitungen der UA Ruhr Prof. Barbara Albert (Rektorin der Universität Duisburg-Essen), Prof. Martin Paul (Rektor der Ruhr-Universität Bochum) sowie Prof. Manfred Bayer (Rektor der TU Dortmund), betonten die Stärke des Wissenschaftsstandorts Ruhr: „Im Zeitalter des Anthropozäns verändern sich die Lebensbedingungen auf unserem Planeten für Mensch und Natur. Insbesondere bei der ganzheitlichen Betrachtung eines so vielschichtigen Themas wie Gesundheit sind die komplementären Stärken der drei Partner der UA Ruhr von zentraler Bedeutung, um vom Molekül über den Organismus bis hin zum System alle Ebenen zu beleuchten. Unserer Verantwortung für die Zukunft werden wir als Universitäten gerecht, indem wir durch innovative und interdisziplinäre Forschung wissenschaftsbasierte Lösungen erarbeiten. Diese Aufgabe ist so wichtig, vielfältig und groß, dass ein Zusammenwirken dreier Universitäten nicht nur sinnvoll, sondern geradezu notwendig ist.“

Die Eröffnungsveranstaltung gab Einblicke in Entstehung und Vision des Research Centers. So erläuterte Prof. Martin Stratmann, ehemaliger Präsident der Max-Planck-Gesellschaft und Vorsitzender des International Advisory Boards der UA Ruhr, wie er als Mitglied der 2018 vom Land NRW initiierten Ruhr-Konferenz die Research Alliance mit angestoßen hatte. Anschließend diskutierten Mitglieder des Research Centers gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Emschergenossenschaft, Prof. Dr. Ulrich Paetzel, und dem Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE, Prof. Jan Buer, wie die Forschung von One Health Ruhr in Zukunft einen Unterschied machen wird.

Die Bereiche Molekularbiologie und Wasserforschung, molekulare Krebsforschung sowie kognitive Neurowissenschaft sind an den drei beteiligten Universitäten bereits fest etabliert. Durch die 14 neuen Forschungsprofessuren werden die Teilbereiche nun strukturell miteinander verzahnt. Für die folgenden acht Professuren konnten bereits international erfolgreiche Spitzenwissenschaftler*innen gewonnen werden: Prof. Ralf Schäfer (Ecotoxicology), Prof. Alexander Probst (Environmental Metagenomics), Prof. Kathrin Thedieck (Metabolism, Senescene & Autophagy), Dr. Amelie Heuer-Jungemann (Hybrid Bionanosystems, ab 2025 an der TU Dortmund), Prof. Helen Blank (Predictive Cognition), Prof. Dirk Scheele (Social Neuroscience), Prof. Caspar Schwiedrzik (Cognitive Neurobiology) und Prof. Lucia Melloni (Predictive Brain). Weitere Berufungen mit den Schwerpunkten Cell Biology & Human Disease, Tumormetabolism & Microenvironment, Freshwater Ecosystem Health und Oncological Proteometabolomics werden binnen zwei Jahren folgen.

Impressionen von der Eröffnung:


Zur Research Alliance Ruhr 

Die Universitätsallianz Ruhr hat 2021 die Research Alliance Ruhr gegründet, um ihre internationale Spitzenforschung zu bündeln und gemeinsam weiter auszubauen. Neben dem Research Center „One Health Ruhr“ gibt es drei weitere Forschungszentren mit den Schwerpunkten „Chemical Sciences and Sustainability“, „Trustworthy Data Science and Security“ und „Future Energy Materials and Systems“ sowie das „College for Social Sciences and Humanities“. Insgesamt enstehen hier rund 50 neue Professuren, wovon bereits die Hälfte besetzt werden konnte. Die Research Alliance Ruhr wurde von der Ruhr-Konferenz initiiert und wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit rund 75 Millionen Euro in der Aufbauphase unterstützt. 2025 wird das Land die Kooperation mit weiteren 48 Millionen Euro fördern. Die Research Alliance Ruhr hat das Potenzial, eine Modellwirkung für das deutsche Hochschul- und Wissenschaftssystem zu entfalten.

Weitere Informationen

Ansprechpartnerin:

Dr. Sara Letzner, Geschäftsführung
Tel.: +49 201 183 336
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