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Data Literacy

Drei Fragen an Dr. Henrike Weinert zu Data Literacy

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Porträt einer Frau © privat
Dr. Henrike Weinert möchte mit einem Lehrangebot die Datenkompetenz der Studierenden schulen.

Dr. Henrike Weinert lehrt und forscht an der Fakultät Statistik und ist dort insbesondere im Projekt Data Competence Network (DaCoNet) tätig. Im Wintersemester hält sie die Veranstaltung „Data Literacy - Elementares Datenverständnis“, die sich an Bachelor-Studierende aller Fächer richtet. Im Interview erklärt Dr. Henrike Weinert, was Data Literacy eigentlich ist und welche Idee hinter dem Lehrangebot steht.

Dr. Weinert, was bedeutet Data Literacy?

Im Zuge der Digitalisierung ist es möglich, immer größere Datenmengen zu sammeln, sie gelten als der neue Rohstoff unserer Gesellschaft. Der Begriff Data Literacy fasst verschiedene Kompetenzen zusammen, die für einen sicheren Umgang mit Daten wichtig sind. Dazu gehören etwa die Fähigkeiten, Daten fachkundig zu erheben, sie aufzubereiten und auszuwerten sowie Datenprodukte kritisch zu hinterfragen.

Warum sind diese Kompetenzen so wichtig?

Daten fallen heute überall an, zum Beispiel verarbeiten unsere Handys unseren Standort und Fotos, Sensordaten sagen Defekte in Autos vorher und die uns angezeigte Werbung im Internet wird von unseren Vorlieben oder auch Wetterdaten beeinflusst. Ganz aktuell liefert natürlich auch die Corona-Pandemie eine Flut an Fallzahlen und Kennwerten. Viele Entscheidungen werden auf Grundlage von Daten getroffen. Und auch in vielen Studiengängen ist heute ein kompetenter Umgang mit Daten unverzichtbar. Denn nur, wer sich damit auskennt, kann beispielsweise erkennen, ob Daten bereits bearbeitet wurden oder ob die Quelle verlässlich ist. Um Daten kompetent auswerten und interpretieren zu können, muss man die einzelnen Datentypen kennen, ein Verständnis für deren Repräsentativität entwickeln und mit Kennzahlen und unterschiedlichen Grafiken vertraut sein.

Und diese Kompetenzen möchten Sie in den Lehrveranstaltungen vermitteln?

Richtig. Wir entwickeln im Projekt DaCoNet ein aufeinander aufbauendes Lehrangebot, das drei Ziele verfolgt: sensibilisieren, qualifizieren und spezialisieren. Im Basismodul, das wir dieses Wintersemester erstmals anbieten, geht es darum, für den Umgang mit Daten und Datenprodukten zu sensibilisieren und ein elementares Verständnis zu erwerben. Es richtet sich an Bachelor-Studierende aller Fachrichtungen und wird mit dem Zertifikat „DaCoNet Basic“ abgeschlossen. Im nächsten Level möchten wir auf fortgeschrittenem Niveau durch fachspezifischere Angebote qualifizieren. Auf der dritten Stufe folgt das Expertenlevel als Spezialisierung in Data Science-Anwendungen für datenintensive Fachrichtungen. Auch in diesen beiden Modulen kann jeweils ein Zertifikat erworben werden.

 

Weitere Informationen zur Veranstaltung:
Die Veranstaltung „Data Literacy - Elementares Datenverständnis“ kann im Studium Fundamentale und in einigen Studiengängen auch in offenen Modulen wie „Schlüsselkompetenzen“ angerechnet werden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, alle Studierende der TU Dortmund sind willkommen. Bis Anfang November ist eine Anmeldung im LSF möglich, aber auch ein Einstieg nach Beginn des Semesters ist denkbar. Interessierte wenden sich bitte an Dr. Henrike Weinert.

Weitere Informationen zu DaCoNet:
Das Projekt Data Competence Network (DaCoNet) konnte sich erfolgreich im Wettbewerb „Data Literacy Education.NRW“ durchsetzen und wird vom Stifterverband für die kommenden drei Jahre gefördert. Prof. Katja Ickstadt von der Fakultät Statistik und Prof. Henrik Müller vom Institut für Journalistik leiten das Projekt. Angesiedelt ist es im Dortmund Data Science Center (DoDSc), einem interdisziplinären Zentrum der TU Dortmund, an dem die Fakultäten Statistik, Informatik, Mathematik, Physik, Chemie und Chemische Biologie sowie das Institut für Journalistik beteiligt sind und das offen für weitere interessierte Fakultäten ist.

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