Zum Inhalt

Mano, Wirtschaftsingenieurwesen, Evangelisches Studienwerk

Porträt eines Stipendiaten mit einem weißen Oberteil © Martina Hengesbach​/​TU Dortmund

War dir schon vor deinem Studium bewusst, dass du alle Voraussetzungen für ein Stipendium mitbringst? Wie bist du auf das Thema aufmerksam geworden?

Um ehrlich zu sein, hatte ich, bevor ich mich für ein Studium an der TU interessiert habe, immer im Hinterkopf, dass es sich bei Stipendien im Allgemeinen immer um die handelt, die in den USA vergeben werden aufgrund herausragender Leistungen (z.B. im Sportbereich). Als ich dann erfahren habe, dass es in Deutschland auch eine sehr große, aber ganz andere Stipendienkultur gibt, war ich überrascht. Dennoch klingen Stipendien erstmal nach etwas, was man nur mit einem 1,0-Abi bekommt. Zuerst habe ich also daran gezweifelt, ob ich überhaupt die Voraussetzungen für ein Stipendium mitbringe, zumal ich bei meiner ersten Bewerbung auf ein Stipendium – dem Deutschlandstipendium – abgelehnt wurde. Je mehr ich mich jedoch über mein jetziges Studienwerk, das Evangelisches Studienwerk Villigst, informiert habe, desto mehr konnte ich mich mit dem Werk identifizieren und desto selbstbewusster und selbstsicherer war ich mir bezüglich meiner Bewerbung.

Neben guten bis sehr guten Schul-/Studienleistungen kann auch Engagement eine Vorrausetzung für ein Stipendium sein. Mit welchem Engagement hast du überzeugt?

Seit der weiterführenden Schule ist das Ehrenamt und Engagement ein wichtiger Teil meines Lebens. Auf meiner Schule habe ich in verschiedenen AGs mitgearbeitet, darunter in der Bücherei AG und der Schülerzeitung. Darüber hinaus war ich während meiner Abi-Phase Stufensprecher und Mitorganisator unseres Abiballs. Mein wichtigstes ehrenamtliches Projekt war jedoch, Teil des ersten Medienscouts-NRW-Teams zu sein. Die Medienscouts sind speziell ausgebildete Schüler und Lehrer, die Experten auf den Gebieten neuer Medien sind. Als Medienscout habe ich Elternabende, Vorträge in unterschiedlich Klassen und viele „Tage der offenen Tür“ organisiert, sowie mich um die Ausbildung neuer „Scouts“ gekümmert. Der zweite wichtige Teil meines Engagements stellt meine Gemeinde dar. Seit meiner Konfirmation 2014 arbeite ich als „Teamer“ im Konfirmandenunterricht mit. Hier organisiere und leite ich den Unterricht, begleite Konfifahrten und bin Ansprechpartner für die jüngeren Konfis. Seit 2018 leite ich außerdem einen Jugendclub in der Gemeinde, in dem ich Aktivitäten für Jugendliche ab 13, 14 Jahren anbiete. Außerdem bin ich seit März 2020 Presbyter in meiner Gemeinde mit Schwerpunkt Jugendarbeit.

Welche Tipps würdest du Studieninteressierten und Studierenden geben, die sich für ein Stipendium interessieren / sich für ein Stipendium bewerben wollen?

Eine Eigenschaft, welche ich besonders wichtig finde – nicht nur im Hinblick auf die Bewerbung für ein Stipendium – ist es, immer selbstbewusst und selbstsicher zu sein. Dabei geht es vor allem darum, selbstsicher in seiner Person zu sein. Das heißt, dafür einstehen, wer man ist, was einen ausmacht, welche Ziele man verfolgt und wofür man steht. Einem Stipendienwerk ist es extrem wichtig, dass man zu seiner Meinung steht und diese mit Selbstbewusstsein vertritt. Selbstverständlich muss man immer offen für konstruktive Kritik sein aber dennoch begründen können, warum man gerade diese Meinung vertritt, ohne sich dabei selber anzuzweifeln oder es nur zu sagen, weil es die einfache oder schnelle Antwort ist.

Der nächste wichtige Tipp ist: selbst, wenn es mal nicht klappen sollte, weiter an sich zu glauben und auch weiterhin versuchen, sich zu bewerben. Persönlich hatte ich nach meinem Abi 2018 vor, beruflich etwas anderes zu machen, als das was ich jetzt studiere. Ich habe lange gelernt, viel Arbeit reingesteckt und bin letztendlich in der letzten Phase gescheitert. Auch meine erste Bewerbung bei einem anderen Stipendium hat nicht geklappt. Dennoch: Aus jeder Situation habe ich Dinge mitgenommen und bin an ihnen gewachsen. Jede Erfahrung, ob positiv oder negativ, bringt einen Lerneffekt. Also: Wenn man hinfällt: drei Tage Wunden lecken und dann aufstehen und weitermachen!

Der letzte Tipp, der vielleicht sogar der wichtigste von allen ist: Holt euch Hilfe!  Holt euch Hilfe, wo immer ihr es könnt. Persönliche Kontakte, die fantastische Stipendienberatung an der TU Dortmund oder Foren im Internet. Sammelt Erfahrungsberichte, Eindrücke und Tipps. Schafft euch die besten Voraussetzungen, um angenommen zu werden. Mir persönlich hat es immer geholfen, genau zu wissen, was auf mich zu kommt. Was ihr nicht machen könnt ist, euch einen genauen Plan zusammenzustellen und jede Situation zu planen. Spontanität ist auch eine wichtige Eigenschaft. Aber was ihr machen könnt, ist so gut wie möglich auf jede Situation vorbereitet zu sein, welche euch in den Kopf kommt, und am besten jemanden zu haben, welche eine zweite Meinung dazu beisteuern kann.

Wie hat dich die TU Dortmund bei deiner Bewerbung unterstützt?

Mal ganz davon abgesehen, dass mich die TU Dortmund erst in der Allgemeinen Studienberatung darauf gebracht hat, mich auf ein Stipendium zu bewerben, habe ich mich sehr wohl gefühlt bei der Stipendienberatung und dem Talentscouting der TU Dortmund. Ich habe Informationen bekommen, konnte Texte abgeben und korrigieren lassen, habe externe Kontakte erhalten, die mir weitere Fragen beantworten konnten. Ich habe im Allgemeinen einfach einen sehr tollen, ehrlichen und zuverlässigen Ansprechpartner gehabt, der mich bei meiner Bewerbung unterstützt, bekräftigt und begleitet hat.