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War dir schon vor deinem Studium bewusst, dass du alle Voraussetzungen für ein Stipendium mitbringst? Wie bist du auf das Thema aufmerksam geworden?

Ja, mir war schon vor dem Studium klar, dass ich Chancen auf ein Studienstipendium haben könnte. Denn ich war bereits als Schüler Stipendiat der START-Stiftung und hatte dadurch schon Erfahrungen mit dem Thema. So wusste ich, dass insbesondere Engagement, Interessen und Ehrenamt ausschlaggebend für ein Stipendium sind – und davon hatte ich viel. Als Schüler hat mich damals die NRW-Talentförderung auf Stipendien aufmerksam gemacht.

Wie hat dich deine Hochschule bei deiner Bewerbung unterstützt?

Zum Zeitpunkt der Bewerbung war ich noch Schüler. Mein Talentscout, mit dem ich heute immer noch in Kontakt stehe, hat mich während der Bewerbung begleitet und auf das Auswahlseminar vorbereitet.

Neben guten bis sehr guten Schul-/Studienleistungen kann auch Engagement eine Voraussetzung für ein Stipendium sein. Mit welchem Engagement hast du überzeugt?

In meinem Fall war es so, dass mein Engagement und meine Biografie meine Noten ausgleichen konnten. Einen 1er-Schnitt hatte ich nämlich nicht. Aber ich war Schülersprecher, Stufensprecher sowie Mitglied der SV und Auswahlkommission für die Besetzung von Lehrerstellen an meiner Schule. Meine Tätigkeit in der Auswahlkommission war mir besonders wichtig, weil ich immer sehr darauf geachtet habe, dass an meiner Schule neue Lehrkräfte nicht nur nach Noten eingestellt werden, sondern auch nach ihren pädagogischen Fähigkeiten. Außerdem bin ich sehr an Politik und gesellschaftlichen Themen interessiert. Das hat alles anscheinend dazu geführt, dass ich im Bewerbungsgespräch um das Stipendium die Jury überzeugen konnte.

Was bedeutet es für dich, Stipendiatin/Stipendiat zu sein?

Es bedeutet für mich, Vorbild für andere zu sein, tolerant und hilfsbereit zu sein. Als Stipendiat bin ich Teil eines Netzwerkes und einer ganz diversen Stipendiatenschaft. Das hat viel mit Verantwortung zu tun. Ich sehe mein Stipendium auch als Auszeichnung für meine bisherige Leistung und Motivation für mein Studium. Die finanzielle Unterstützung ermöglicht es mir auch, mich auf mein Studium zu konzentrieren, weil ich nebenbei nicht jobben muss.

Welche Tipps würdest du Schülerinnen/Schülern und Studierenden geben, die sich für ein Stipendium interessieren? / …sich für ein Stipendium bewerben möchten?

Traut euch! Auch wenn ihr von den Noten her eher im Mittelfeld seid. Mit viel Engagement und Interesse kann man sich trotzdem durchsetzen. Eine Bewerbung kostet Zeit, aber kein Geld und man hat ja nichts zu verlieren. Ihr könnt euch schon als Schüler*in vor dem Abitur auf ein Studienstipendium bewerben. Fangt also früh an, euch zu informieren!

Man sollte sich vorher gut informieren, welche Stiftung und welche Programm für einen in Frage kommt. Je nachdem, ob man vielleicht politisch interessiert ist, sich für Glaube und Religion oder für andere Themen interessiert, passt man mehr oder weniger zu einer Stiftung. Einige Begabtenförderwerke haben z. B. extra Programme für Erstakademiker wie mich. Es dauert eine Weile, bis man da einen Überblick hat – auch über die Bewerbungsunterlagen, die schon etwas aufwendig sind.

Am besten sucht man sich rechtzeitig Unterstützung, z. B. von Talentscouts – auch an der TU Dortmund – oder bei ArbeiterKind.

Link zu arbeiterkind.de