Fatima – engagiert für Bildung und Talente

Fatima studiert Grundschullehramt an der TU Dortmund. Schon in der 8. Klasse entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Unterrichten, als sie Jüngeren Nachhilfe gab. Heute gehört sie zu den ersten in ihrer Familie mit einem akademischen Abschluss und engagiert sich zudem im NRW-Talentscouting. Im Interview und Artikel spricht sie über ihre Studienerfahrungen, die Herausforderungen als Erstakademikerin und warum sie es liebt, andere zu motivieren.
Fatima, wann kam bei dir das erste Mal der Gedanke auf, zu studieren?
Ich wusste spätestens seit der 10. Klasse, dass ich studieren möchte. Ich habe damals schon in der Schule Nachhilfe gegeben und gemerkt, wie sehr mir das Arbeiten mit Kindern Spaß macht. Da war für mich klar: Lehramt ist mein Weg.
Wie haben deine Eltern auf diesen Entschluss reagiert?
Meine Eltern waren von Anfang an sehr unterstützend. Sie kennen mich als jemanden, der immer lernt und zielstrebig ist. Deshalb fühlte es sich auch nie komisch an, die Erste in der Familie zu sein, die ein Studium beginnt. Für meine Eltern war das so selbstverständlich, dass es gar nicht groß thematisiert wurde.
Was waren deine größten Herausforderungen zu Studienbeginn?
Ich musste mich an die Selbstorganisation gewöhnen. Im Studium legt dir niemand einen fertigen Stundenplan vor, und auch die Prüfungsanmeldung macht man selbst. Gleichzeitig habe ich in einem Nebenjob gearbeitet, um meinen Lebensunterhalt zu sichern. Da kam einiges zusammen, besonders in den ersten zwei Semestern. Aber ich bin schnell reingewachsen und habe gelernt, meine Zeit gut zu planen.
Du hast irgendwann zum NRW-Talentscouting gefunden. Wie kam es dazu?
Das passierte erst nach meiner Rückkehr aus den USA. Ich habe mich als Mentorin im „Talents for Teachers“-Programm an der TU Dortmund engagiert. Dadurch habe ich schließlich auch die Talentscouts kennengelernt. Mein Scout, Barbara Bernhard, hat mir direkt signalisiert, dass sie für Fragen immer offen ist – sei es für Tipps zur Masterarbeit, Bewerbungen oder einfach beim Umgang mit Stress im Studium.
Wie haben dir die Talentscouts konkret geholfen?
Vor allem durch den persönlichen Austausch. Wenn du merkst, dass du nicht allein mit Fragen oder Zweifeln dastehst, hilft dir das enorm. Das Talentscouting-Netzwerk schafft eine Atmosphäre, in der man sich gegenseitig aufbaut und Tipps gibt. Gerade dieser Zusammenhalt war für mich wertvoll.
Hast du einen Tipp für junge Leute, die noch überlegen, ob ein Studium das Richtige für sie ist?
Man sollte sich von Informationen nicht überrollen lassen und sich nicht ständig mit anderen vergleichen. Jeder hat sein eigenes Tempo. Und auch wenn man nicht alles in Regelstudienzeit schafft, ist das kein Drama. Wer sich Zeit nimmt, findet seinen Platz oft viel zufriedener.
Wie geht es für dich jetzt weiter?
Ich starte bald mein Referendariat. Darauf freue ich mich sehr, weil ich endlich selbst im Klassenzimmer stehen kann. Außerdem möchte ich mich weiter in der Talentförderung engagieren und zeigen: Mit der richtigen Unterstützung ist es möglich, jedes Ziel zu erreichen.