Wasserball-Damen spielen um Gold
- FISU Games

Die Neuseeländerinnen hatten im Viertelfinale etwas überraschend gegen die favorisierten Ungarinnen gewonnen, so dass sich Team Studi auf ein anspruchsvolles Match eingestellt hatte. So waren die „Kiwis“ von Beginn an präsent und gingen direkt in Führung, während die Deutschen etwas schwerer ins Spiel fanden. Doch trotz eines zwischenzeitlichen 3-Tore-Rückstandes kamen sie immer wieder heran und konnten so das Spiel offenhalten. Eine Minute vor Schluss erzielte Ioanna Petiki das 9:8 für das deutsche Team und die Neuseeländerinnen nahmen noch mal eine Auszeit. Doch 15 Sekunden vor Schluss parierte die starke deutsche Torhüterin Darja Heinbichner den letzten Torwurf der Gegnerinnen – Finale gesichert. Ihre entscheidende Parade kommentierte die Studentin der Universität Düsseldorf unaufgeregt: „Ich war vorbereitet. Ich wusste, dass sie jetzt schießen müssen. Ich habe mich komplett drauf fokussiert und die Verteidigung hat mir extrem geholfen. Ich wusste, wo der Schuss herkommt. Die Blöcke waren da und dann war das ja nur noch das letzte Stück, was ich da machen musste.“
So machte die mentale Einstellung des deutschen Teams auch einen Großteil des Erfolgs aus, beschreibt Heinbichner: „Ich würde sagen, wichtig war, dass wir nie aufgegeben haben. Wir haben dauerhaft an uns geglaubt und am Ende haben wir gewonnen. Wir sind einfach die ganze Zeit drangeblieben, auch wenn wir zwei Tore hinten gelegen haben. Es war nicht schlimm. Wir haben gekämpft und ich glaube einfach, das Spiel hat im richtigen Moment geendet.“
Auch wenn Deutschland im Finale gegen die Favoritinnen aus den USA am 26. Juli um 17 Uhr (ASC Duisburg) der klare Underdog ist, geht Trainer Karsten Seehafer das Spiel optimistisch an und bereitet die Damen wieder mental und taktisch gut vor. Das Erreichen des Finales hat sicherlich schon die Erwartungen übertroffen – aber herschenken möchte Team Studi die Goldmedaille nicht.
Die Wasserball-Wettbewerbe werden beim ASC Duisburg (Kruppstraße 32a) ausgetragen. Für den morgigen Final-Tag sind alle Tickets ausverkauft.
Mit im Team ist auch TU-Studentin Jana Stüwe. Die 21-Jährige ist Kapitänin der Bundesliga-Damen von S.V. Blau-Weiß Bochum und studiert Grundschullehramt an der TU Dortmund. Sie war bislang in allen Spielen bei den FISU Games im Einsatz und hat fünf Tore erzielt. In einem adh-Bericht beschreibt sie das emotionale Halbfinale: „Das ist unbegreiflich, einfach wow! Den Rückstand aufzuholen und das Spiel noch zu gewinnen. Es war das erste Mal, dass ich ein internationales Halbfinale spiele. Von daher war das eine Situation, mit der ich selbst etwas zu kämpfen hatte“. Die TU Dortmund drückt Jana und dem deutschen Team für das Finale am Samstag fest die Daumen.