VW-Stiftung fördert Rhine-Ruhr Centre for Science Communication Research
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Angesichts der gegenwärtigen Krise der Faktizität verfolgt das Projekt das Ziel, sowohl die Inhalte von Wissenschaftskommunikation als auch die Strukturen ihrer Erforschung zu reorganisieren. Das Konsortium fokussiert dabei zum einen auf das interdisziplinäre Feld der Wissenschaftsforschung mit Subdisziplinen wie Soziologie, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte, aber auch auf Spezialgebiete wie die Bibliometrie (etwa zur Messung der Reichweite von Fachpublikationen) und die Datenwissenschaften. In drei Teilprojekten sollen Anleitungen, Qualitätsstandards und Formate entwickelt werden, um eine besser informierte Öffentlichkeit zu befähigen, fundiertere Entscheidungen zu treffen und sich noch aktiver in die Kommunikation mit der Wissenschaft und ihren Institutionen einzubringen.
Mit den Praxispartnern Science Media Center (SMC) und der Wissenschaftspressekonferenz (WPK) sollen zudem Infrastrukturen für den Austausch zwischen Wissenschaft, Journalismus, Politik und weiteren Zielgruppen entwickelt werden.
Interdisziplinäre Wissenschaftsforschung
Mithilfe der interdisziplinären Wissenschaftsforschung wird ein Orientierungswissen zur Einschätzung wissenschaftlicher Praktiken über die gesamte disziplinäre Breite (inklusive der Natur- und Technikwissenschaften) erarbeitet. In einem parallelen Ansatz soll die Wissenschaftskommunikation von Sozial- und Geisteswissenschaften ins Zentrum der Forschung am neuen Rhine-Ruhr Centre gestellt werden. Diese Fachkulturen sind aufgrund ihres Kontextualisierungs- und Orientierungspotenzials für den öffentlichen Diskurs über Wissenschaft unverzichtbar. Sie tragen dazu bei, Befunde auch aus anderen Disziplinen zu jenen größeren Zusammenhängen zu integrieren, auf die sich gesellschaftliche und politische Akteure gerade unter populistischem Druck stützen müssen.
„Für eine gute Wissenschaftskommunikation reicht es eben nicht aus, einfach nur mehr Kommunikation von allen Forschenden zu fordern“, sagt Holger Wormer, Professor für Wissenschaftsjournalismus an der TU Dortmund. „Vielmehr müssen analog zu den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis mehr Qualitätsstandards für die Kommunikation entwickelt und das generelle Wissenschaftsverständnis bei verschiedenen Zielgruppen besser erforscht werden.“
Das Echo auf die Ausschreibung „Wissenschaftskommunikation hoch drei – Zentren für Wissenschaftskommunikationsforschung“ war enorm: Bis zum Stichtag erreichten die Stiftung 27 Anträge von Konsortien mit 500 Einzelpersonen aus 300 Institutionen in 24 Ländern. Neben dem Rhine-Ruhr Centre wurden drei weitere Zentren in Kiel, München und Tübingen bewilligt.
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