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9. Altersbericht der Bundesregierung

Teilhabechancen älterer Menschen im Fokus

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Foto: Drei Personen sitzen bei einer Pressekonferenz an einem Tisch und beantworten Fragen. © Thomas Trutschkel​/​Photothek
Prof. Martina Brandt (r.) stellt gemeinsam mit Ministerin Lisa Paus (l.) den Altersbericht der Bundesregierung vor.
Ältere Menschen in Deutschland leben so vielfältig wie nie zuvor, sie engagieren sich und sind bis ins hohe Alter aktiv. Das geht aus dem aktuellen Bericht „Alt werden in Deutschland – Vielfalt der Potenziale und Ungleichheit der Teilhabechancen“ hervor. Allerdings müssen sie mehr Hürden überwinden, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Bundesseniorenministerin Lisa Paus hat am 8. Januar gemeinsam mit Prof. Martina Brandt, Vorsitzende der Sachverständigenkommission und Professorin an der Fakultät Sozialwissenschaften, den 9. Altersbericht der Bundesregierung vorgestellt.

Die deutsche Gesellschaft wird älter – und pflegebedürftiger: Laut dem aktuellen Altersbericht wird die Zahl sehr alter und pflegebedürftiger Menschen in den kommenden Jahrzehnten deutlich steigen. Bis zum Jahr 2050 könnte die Zahl der über 80-Jährigen von derzeit 6 Millionen auf 8 bis 10 Millionen anwachsen. Parallel dazu wird es auch mehr Pflegebedürftige geben: Bis 2055 wird mit einem Anstieg auf 7,6 Millionen gerechnet. Im Jahr 2023 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 5,7 Millionen.

Auf 250 Seiten analysiert der neue Bericht die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland – und ihre Teilhabemöglichkeiten. „Der Altersbericht zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig die Lebensrealitäten älterer Menschen in Deutschland sind. Diese Vielfalt gilt es nicht nur anzuerkennen, sondern aktiv zu fördern. Alle älteren Menschen müssen die gleichen Chancen auf Teilhabe haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialer Lage“, sagte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, bei der Vorstellung des Berichts. Besonders benachteiligt sind nach wie vor viele Frauen, insbesondere solche mit Migrationshintergrund, aber auch queere Menschen. Lebenslagen mit stark eingeschränkter Teilhabe können auch entstehen, wenn ältere Menschen in Armut und in prekären Wohnverhältnissen leben, physisch und/oder psychisch krank sind oder Gewalt erfahren. Auch wenn Pflegebedürftigkeit, soziale Isolation und Einsamkeit zusammentreffen, können die Teilhabechancen eingeschränkt sein.

Diskriminierung bekämpfen und Ungleichheiten verringern

„Das Älterwerden der Gesellschaft birgt viele Chancen – wir müssen jedoch die Vielfalt des Alters wertschätzen, Diskriminierung bekämpfen und Ungleichheiten abbauen“, sagte Prof. Martina Brandt. Die Professorin für Sozialstruktur und Soziologie alternder Gesellschaften an der TU Dortmund hat im Sommer 2022 den Vorsitz der Altersberichtskommission übernommen. „Um in Zeiten von Herausforderungen und Krisen die selbstbestimmte gleichberechtigte Teilhabe aller älteren Menschen sicherzustellen und zu verbessern, müssen wir gemeinsam eine integrierte Politik für ein gutes Leben im Alter entwickeln.“ Zu den bisherigen Initiativen des Bundesseniorenministeriums gehören beispielsweise eine Strategie gegen Einsamkeit, eine Engagementstrategie für – oft ältere – Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere einsetzen, sowie der Digitalpakt Alter.

In 31 Empfehlungen wendet sich die Sachverständigenkommission an Politik und Zivilgesellschaft. Sie regt unter anderem an, die materielle Lage im Alter besser zu sichern, eine diversitätssensible Gesundheitsversorgung vorzuhalten und Diskriminierung wegen Alters entgegenzuwirken.

Über den Altersbericht

Die Altersberichte der Bundesregierung gehen zurück auf einen Beschluss des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 1994. Demnach hat die Bundesregierung die Aufgabe, in jeder Legislaturperiode einen Bericht zu einem seniorenpolitischen Schwerpunktthema zu erstellen. Die Erarbeitung der Berichte erfolgt durch weisungsunabhängige Sachverständigenkommissionen, die mit Expert*innen unterschiedlicher Fachrichtungen besetzt werden.

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