RESOLV-Forschungsteams treiben den Transfer exzellenter Wissenschaft voran
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Die Forschungsteams aus Dortmund und Bochum haben es sich im Exzellenzcluster RESOLV zum Ziel gesetzt, die Rolle von Lösungsmitteln in chemischen Reaktionen, industriellen Prozessen und biologischen Vorgängen zu entschlüsseln. Der Cluster befasst sich mit Grundlagenforschung und hat neue, unmittelbare Ziele für die Wirtschaft: „Wir setzen uns seit 2019 verstärkt dafür ein, den schnellen Transfer der Grundlagenforschung in die Anwendung zu fördern – zum Beispiel im Bereich erneuerbare Energien“, sagte RESOLV-Sprecherin Prof. Martina Havenith beim Neujahrsempfang des Exzellenzclusters.
Von der Grundlagenforschung in die Anwendung
Da Gründerinnen und Gründer in der Chemie es schwerer haben als in anderen Fächern, eine Firma zu etablieren – zum Beispiel aufgrund fehlender Infrastruktur – hat RESOLV im vergangenen Jahr das Gründungszentrum „Start4Chem“ ins Leben gerufen, welches auch vom Land unterstützt wird. Die Landesregierung fördert im Rahmen der Initiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“ die Gründungsinitiativen an der Ruhr-Universität Bochum sowie der TU Dortmund mit insgesamt rund 35 Millionen Euro. „RESOLV ist wegweisend in inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit, im Technologietransfer und im Studierendenaustausch“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart. „Durch die Verknüpfung der exzellenten Forschung mit einer nachhaltigen Gründungsförderung setzen die beiden Hochschulen ein wichtiges Zukunftssignal für den Wirtschaftsstandort und die verstärkte Innovationskraft im Ruhrgebiet.“
Der neue Inkubator „Start4Chem“ ist Teil des Bochumer Start-up-Centers NRW und an RESOLV angedockt. Initiatorin Prof. Kristina Tschulik begann bereits eine Vorlesungsreihe, die Studierende und Promovierende mit dem notwendigen Know-how und den erforderlichen Schritten für eine Unternehmensgründung vertraut macht. „RESOLV bietet den Doktorandinnen und Doktoranden ein besonderes Umfeld für Entrepreneurship und eine Starthilfe für die Gründung eines eigenen Unternehmens“, so Havenith.
Chemie unter Extrembedingungen
Ein zentrales Forschungsthema von RESOLV ist die Chemie bei extremen Bedingungen, etwa niedrigen Temperaturen im Weltall oder hohem Druck in der Tiefsee. Forschende wollen damit erklären, wie sich die ersten zellähnlichen Strukturen unter Vorlebensbedingungen sowie komplexere chemische Moleküle im All gebildet haben. Insgesamt haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Cluster seit 2012 mehr als 1.300 Publikationen hervorgebracht, mehr als 230 davon sind in Kooperation von mindestens zwei RESOLV-Gruppen entstanden.
Neuer Forschungsbau, neues Schulprojekt
In den kommenden Jahren könnte das gesamte Cluster von einem neuen Forschungsbau profitieren, der an der TU Dortmund entstehen soll: Das Team um Prof. Gabriele Sadowski, Prorektorin Forschung der TU Dortmund und ebenfalls Wissenschaftlerin bei RESOLV, treibt auch 2020 den Antrag für das neue „Center for Advanced Liquid-Phase Engineering Dortmund (CALEDO)“ weiter voran.
2020 startet RESOLV außerdem ein neues Projekt mit dem Ziel, die Lösungsmittelforschung auch an Schulen bekannt zu machen und Schülerinnen und Schüler frühzeitig für die Forschung zu interessieren. Im Projekt „Solvation Science at School“ werden sich Schülerinnen und Schüler der elften und zwölften Klassen an Gymnasien und Gesamtschulen im Rahmen ihrer Facharbeiten mit Themen wie z.B. „Nachhaltige Energie“ auseinandersetzen.
Über RESOLV
Bund und Länder fördern das Exzellenzcluster RESOLV bereits seit 2012, in 2019 begann für den Forschungsverbund die zweite Förderphase. Sprecherhochschulen sind die TU Dortmund und die Ruhr-Universität Bochum. Rund 42 Millionen Euro erhält das Konsortium bis Ende 2025 aus der Exzellenzstrategie. RESOLV steht für „Ruhr Explores Solvation“. Das Team besteht aus über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an sechs verschiedenen Standorten im Ruhrgebiet. Sie wollen gemeinsam mit 20 internationalen Partnern weltweit verstehen, wie das Lösungsmittel in die Kontrolle, Vermittlung und Steuerung chemischer Reaktionen involviert ist. Schließlich finden die meisten chemischen Reaktionen, wichtige industrielle Prozesse und nahezu alle biologischen Vorgänge in flüssiger Phase statt.