Neuer „Atlas of Social Innovation“ erschienen
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Weltweit werden neue Strategien gesucht, um komplexen Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem demografischen Wandel oder sozialer Ungleichheit zu begegnen. Die Publikation „Atlas of Social Innovation“ zeigt Wege auf, wie die Gesellschaft Soziale Innovationen nutzen kann, um neue Praktiken für eine bessere Zukunft langfristig zu etablieren. In 45 prägnanten Artikeln berichtet das Buch von lokalen Gruppen ebenso wie internationalen Netzwerken, die oft unkonventionelle Lösungsansätze für drängende gesellschaftliche Probleme entwickeln. Zudem liefert der „Atlas“ einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Forschung.
Beispiele aus allen Kontinenten
Die Artikel zeigen, wie bunt und vielfältig das globale Phänomen der Sozialen Innovation ist: Die aufgeführten Beispiele kommen nicht nur aus allen Kontinenten, sondern auch aus unterschiedlichen Politikfeldern wie Bildung, demografischer Wandel, Umwelt und Klimawandel, Energieversorgung, Migration, Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung. Die Autorinnen und Autoren präsentieren unterschiedliche Herangehensweisen in den verschiedenen Ländern und Kulturen. In Japan beispielsweise ist der demografische Wandel eines der drängendsten Probleme – dort haben kleine Ortschaften es geschafft, Jobmöglichkeiten zu schaffen und junge Leute anzuziehen. In der Dortmunder Nordstadt und in Wuppertal wurden wiederum Labore Sozialer Innovation gegründet, die neue, praxistaugliche Lösungen für kommunale Herausforderungen entwickeln.
Online findet sich eine aktualisierte interaktive Weltkarte der Sozialen Innovation, in der mehr als 1000 Projekte aus der ganzen Welt vorgestellt werden. Diese lassen sich nach den Kriterien Herkunftsland, Politikfeld, involvierte Sektoren, Reichweite der Innovation oder Praxisfeld filtern. Ein Zeitstrahl veranschaulicht zudem die Ausbreitung Sozialer Innovation über 200 Jahre, von 1800 bis heute.
Soziale Innovation gewinnt an Relevanz
„Insgesamt wird der Bereich der Sozialen Innovation mittlerweile stärker wahrgenommen als noch vor anderthalb Jahren“, sagt Prof. Jürgen Howaldt, Direktor der sfs. Mehr Staaten und Organisationen wie die UN oder die EU fördern demnach entsprechende Projekte.
Der „Atlas“ wurde im Rahmen der ESSI-Konferenz (European School of Innovation), die von der Sozialforschungsstelle mitorganisiert wurde, vorgestellt. Auf der internationalen Konferenz trafen sich vom 28. bis 29. Oktober rund 280 führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Interessierte aus dem Bereich der Sozialen Innovation.
Hinweis zum Buch: Jürgen Howaldt / Christoph Kaletka / Antonius Schröder / Marthe Zirngiebel (Hg.): Atlas of Social Innovation. 2nd Volume: A World of New Practices. Oekom Verlag. ISBN: 978-3962381578. 25 Euro.
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