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EXIST-Modellprojekt

Bund fördert KI-Gründung von TU-Alumni

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Das Bild zeigt drei männlich gelesene Personen im Anzug und mit dunklen Haaren auf einem Tisch sitzend. Die beiden äußeren Männer schauen sich an, während die Person in der Mitte in die Kamera lächelt. Im Hintergrund ist eine Wand mit vier Fenstern zu sehen. © Timi Vuong
Lernten sich im Studium kennen und gründeten gemeinsam das KI-Unternehmen Ziya (v.l.n.r.): Enes Arpaci, Haris Yalcinkaya und Ilirjan Bytyqi.
Um Unternehmen beim Einbinden einer maßgeschneiderten KI-Lösung für ihre Datenprozesse zu unterstützen, haben TU-Alumni Haris Yalcinkaya und Enes Arpaci gemeinsam mit Ilirjan Bytyqi die Pipeline „DatenLabel“ entwickelt. Jetzt hat das Bundeswirtschaftsministerium ihr Unternehmen „Ziya“ als eines der ersten KI-Start-ups für eine zweite Förderphase im EXIST-Modellprojekt des Bundes ausgewählt.

„Wir haben uns während des Studiums im Ruhrgebiet kennengelernt“, berichtet Enes Arpaci, der zusammen mit Haris Yalcinkaya Informatik an der TU Dortmund studiert hat. Ilirjan Bytyqi hat zur selben Zeit ein Betriebswirtschaftsstudium an der Universität Duisburg-Essen absolviert. Nach ihren Masterabschlüssen arbeiteten sie zu dritt an einer Geschäftsidee, mit der sie Unternehmen flexible KI-Werkzeuge zur Verfügung stellen wollen. 2022 bewarben sich die Drei damit erfolgreich für ein Gründungsstipendium.NRW und entwickelten die Pipeline „DatenLabel“: Das KI-gestützte Toolset führt wie eine Rohrleitung schrittweise von den Rohdaten bis zur Implementierung einer eigenen KI-Lösung. Haris Yalcinkaya erklärt: „Unternehmen stehen häufig vor der Herausforderung, den richtigen Einstieg in das Thema KI zu finden. Die Identifikation und Priorisierung der entscheidenden KI-Use-Cases ist hierbei erfahrungsgemäß die größte Hürde. DatenLabel hilft, diese Use-Cases zu identifizieren und den gesamten Prozess – von der Rohdatensammlung bis zur Implementierung – effizient zu begleiten.“

Mit seiner Innovation überzeugte das Dreierteam auch im Programm „Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ (EXIST) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). In ihrer ersten Förderphase entwickelten sie DatenLabel weiter und gründeten 2024 in Dortmund das Unternehmen Ziya GmbH, dessen Name aus dem Arabischen stammt und übersetzt „Licht“ oder „Glanz“ bedeutet. Als Teil seiner KI-Modellprojekte wählte das BMWK das junge Start-up nun auch als eines der Ersten für eine zweite Förderphase aus.

KI-Beratung aus Dortmund für die Region

Inzwischen hat das Team sein Portfolio erweitert und bietet nun nicht nur eine eigene KI-Textassistenz unter dem Namen „Taila“ an, sondern auch Unternehmensberatungen und Workshops rund um das Thema KI. Ihr Ansatz ist es, basierend auf dem individuellen Anwendungsfall eine maßgeschneiderte KI-Strategie aufzubauen, sagt Ilirjan Bytyqi: „Zusammen mit den Kunden identifizieren wir die Schnittstellen in ihren Arbeitsprozessen, an denen eine KI effizient eingesetzt werden kann, beispielsweise in der Pflege und Analyse von großen Datensätzen.“ So könne zum Beispiel in einem Produktionsbetrieb mithilfe von KI das Ausfallen von Geräten vorhergesagt werden, um durch vorausschauende Wartung die Kosten zu senken und Notfallreparaturen zu vermeiden. Die drei Gründer setzen zudem darauf, ihre Lösungen über Server in Deutschland datenschutz- und urheberrechtskonform sowie im Einklang mit dem EU-Gesetz zur Künstlichen Intelligenz (AI Act) anzubieten.

Als Dortmunder Start-up bleibt das Ziya-Team eng mit der Wirtschaftsregion verbunden. So haben sich Ilirjan Bytyqi, Enes Arpaci und Haris Yalcinkaya erfolgreich für den innoclub der IHK zu Dortmund beworben und beziehen demnächst Räumlichkeiten im Technologiezentrum neben dem Campus der TU Dortmund. Das Netzwerk innoclub bringt exzellente Start-ups, Unternehmer*innen und Expert*innen zusammen und verfolgt das Ziel, die Innovationskraft in Dortmund und dem Westfälischen Ruhrgebiet zu stärken. Auch die TU Dortmund, die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund, die Fachhochschule Dortmund und die International School of Management (ISM) sowie regionale Partnerunternehmen sind am innoclub beteiligt.

Das Bild zeigt mehrere erwachsene, in Anzug gekleidete Personen, die in einem Halbkreis vor einem Schreibtisch stehen und auf einen leicht gewölbten Bildschirm schauen. Im Hintergrund ist ein schwarzes Banner mit der weißen Aufschrift "ZIYA" sowie die Tiefe des Raumes zu sehen. © Sefa Yildiz​/​Koala&Fox
Ilirjan Bytyqi (2.v.l.) und Haris Yalcinkaya (vorne) stellten ihr Start-up Ziya bei der Eröffnung des innoclubs (v.l.n.r.) Dirk Stürmer (Geschäftsführer TechnologieZentrumDortmund), TU-Rektor Prof. Manfred Bayer, Stefan Schreiber (Hauptgeschäftsführer IHK zu Dortmund), NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Prof. Tamara Appel (Rektorin FH Dortmund) vor.