TU Dortmund beruft erste Professur für Datenjournalismus in Deutschland
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Als eine der ersten Universitäten hat die TU Dortmund Anfang 2021 die Data-Literacy-Charta unterzeichnet, um die Bedeutung der Datenkompetenz zu unterstreichen. Im „Data Competence Network“ (DaCoNet) kooperieren das Institut für Journalistik und die Fakultät Statistik schon seit dem Sommersemester 2020, um Studierenden aller Fachrichtungen Fähigkeiten zu vermitteln, wie Daten erhoben, aufbereitet und ausgewertet, aber auch kritisch hinterfragt werden. Die neue Professur für Digitalen Journalismus/Datenjournalismus ist ein weiterer Baustein, um diese Kompetenzen noch breiter in der Ausbildung angehender Journalistinnen und Journalisten an der TU Dortmund zu verankern. Dafür hat das Institut für Journalistik eine Persönlichkeit gesucht, die in Forschung und Lehre auch sämtliche digitalen Prozesse in journalistischer Recherche, Produktion und Verbreitung abdeckt.
Christina Elmer ist neue Professorin für Digitalen Journalismus/Datenjournalismus
Der Ruf ist nun an die erfahrene Datenjournalistin Christina Elmer gegangen. Sie kommt vom Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL, wo sie stellvertretende Entwicklungschefin in der gemeinsamen Redaktion ist. Nach dem Studium der Journalistik arbeitete die 38-Jährige zunächst bei der Deutschen Presse-Agentur als Redakteurin für Infografiken und war eine der ersten Datenjournalistinnen in Deutschland; es folgte eine Stelle im Team Investigative Recherche des Magazins „Stern“. Zum SPIEGEL kam sie 2013 als Redakteurin im Online-Ressort Wissenschaft und baute dann das Ressort Datenjournalismus auf, dessen Leitung sie auch innehatte. Ab 2017 gehörte sie zur Chefredaktion von SPIEGEL ONLINE. Vom „Medium Magazin“ wurde Elmer 2016 zur Wissenschaftsjournalistin des Jahres gewählt.
Christina Elmer lehrte bisher bereits als Dozentin an verschiedenen Universitäten und Journalistenschulen und ist Mitglied im Beirat des Science Media Center Germany. Bis zum Antritt ihrer Professur an der TU Dortmund forscht sie noch als „Journalist in Residence“ im Forschungsverbund Cyber Valley in Tübingen, wie KI-Anwendungen erklärbar gestaltet und im Journalismus genutzt werden können. „In einer zunehmend digital vernetzten Gesellschaft benötigen Journalistinnen und Journalisten neue Kompetenzen, um starke Recherchen umzusetzen und für ihre Rezipienten relevant zu bleiben. Die Arbeit ist komplexer und technischer geworden, und zugleich gibt es großartige neue Möglichkeiten, wie Menschen mit redaktionellen Inhalten erreicht werden können. Ich freue mich sehr, diese Entwicklung im Team des Instituts für Journalistik zu begleiten, zu erforschen und den Studierenden in der Lehre noch stärker als bisher zu vermitteln“, sagt Christina Elmer.
Datenbasierte Analysen auch in der Corona-Pandemie entscheidend
Auch das Kompetenzfeld der datengetriebenen Recherche habe sich in den vergangenen Jahren mit großer Dynamik entwickelt, zuletzt auch verstärkt durch die Corona-Pandemie. „Selten zuvor hatte der Datenjournalismus einen derart hohen Stellenwert in den Redaktionen und war zugleich dermaßen herausgefordert. Datenbasierte Analysen und Recherchen haben entscheidend dazu beigetragen, die Dynamik der Pandemie, aber auch die Lücken bei den vorhandenen Daten einzuschätzen und einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln“, sagt Prof. Holger Wormer, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Journalistik.
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