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Bundesweite Plattform

Sozialforschungsstelle vernetzt Wissenschaft zu Sozialen Innovationen

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Eine grafische Schattierung von acht Menschen, die um einen Tisch herum sitzen. Über jedem Kopf ist eine bunte Sprechblase. © pict rider​/​stock.adobe.com
Die Sozialforschungsstelle (sfs) der TU Dortmund ist wissenschaftlicher Partner der Plattform für Soziale Innovationen & Gemeinwohlorientierte Unternehmen.
Im Rahmen ihrer neuen Innovationspolitik fördert die Bundesregierung ein Verbundprojekt, an dem die Sozialforschungsstelle (sfs) der TU Dortmund als wissenschaftlicher Partner maßgeblich beteiligt ist: die Plattform für Soziale Innovationen & Gemeinwohlorientierte Unternehmen. Gemeinsam mit der Social Impact gGmbH und dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) e.V. baut die sfs bis zunächst 2026 eine Anlaufstelle auf, um über soziale Innovationen zu informieren, Akteur*innen des nationalen Ökosystems miteinander zu vernetzen und das Thema im Innovationsgeschehen und der Hochschullandschaft zu verankern. Das Projektteam der sfs hat dazu das nationale „Netzwerk Wissenschaft“ ins Leben gerufen, das im September zu einer ersten Konferenz mit internationalen Expert*innen nach Dortmund einlädt.

Große gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klimawandel oder der demografische Wandel lassen sich nicht allein durch technologische Innovation lösen. Es braucht auch soziale Innovationen. Diese umfassen ein breites Themenspektrum, das von sozialem und gemeinwohlorientiertem Unternehmertum bis zu darüberhinausgehenden, nachhaltigen Lösungen für die Gesellschaft reicht. So schaffen beispielsweise Mehrgenerationenhäuser bezahlbaren Wohnraum für jüngere Bewohner*innen, die im Gegenzug die älteren WG-Mitglieder bei Alltagsaufgaben wie Einkaufen oder Putzen unterstützen. Andere Beispiele für soziale Innovationen sind Carsharing-Angebote oder Mikrokredite für Kleinstunternehmen.

Neue Herausforderungen und Chancen

Mit der „Nationalen Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen“ (SIGU) will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) diesen Innovationstyp durch den Aufbau der „Plattform für Soziale Innovationen & Gemeinwohlorientierte Unternehmen“ stärken. Mit On- und Offline-Angeboten informiert, unterstützt und vernetzt die Plattform seit Herbst 2023 Sozialinnovator*innen, Förderpartner*innen sowie Akteur*innen aus Forschung, Lehre und Transfer. So bietet sie zum Beispiel eine Übersicht über regionale Kompetenz- und Anlaufstellen, informiert über Best Practices bei Finanzierungsmöglichkeiten und empfiehlt Tools.

Im Rahmen des Projekts widmet sich die Sozialforschungsstelle insbesondere wissenschaftlichen Diskursformaten sowie dem Aufbau des Netzwerks Wissenschaft für Akteur*innen aus Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. „Um soziale Innovationen erfolgreich zu initiieren und zu begleiten, ist das Engagement von Hochschulen unerlässlich“, sagt Dr. Christoph Kaletka, stellvertretender Direktor der Sozialforschungsstelle und Projektleiter. „Es entsteht eine Vielzahl neuer Herausforderungen sowie Entwicklungschancen für das Wissenschaftssystem. Diese diskutieren wir im Netzwerk und im September nun auch auf einer ersten Konferenz, einem echten Meilenstein im Projekt.“

Erfahrungen bündeln

Die Sozialforschungsstelle der TU Dortmund erforscht bereits seit 2010, wie soziale Innovationen entstehen, wie sie gestaltet werden können und welchen gesellschaftlichen Nutzen sie haben. In den letzten 15 Jahren hat sie daran mitgewirkt, dass soziale Innovationen stärker als eigenes Themenfeld in Wissenschaft, Praxis und Politik wahrgenommen werden. Neben der Erforschung von Transformationsprozessen rücken dabei zunehmend Ansätze in den Vordergrund, in denen Hochschulen selbst aktiv an sozialen Innovationen beteiligt sind, beispielsweise durch Hubs für soziale Gründungsideen oder Lehrveranstaltungen zu dem Thema. „Unser strategisches Ziel ist, dass soziale Innovationen auf Augenhöhe mit technologischen Neuerungen in das Innovationsverständnis von Hochschulen eingebettet werden. Auf europäischer und nun auch auf Bundesebene gibt es viele Erfahrungen, die wir auf der Plattform interaktiv und dialogisch mit den Akteur*innen bündeln und weiter entwickeln wollen“, sagt Dr. Kaletka.

Einladung zur Konferenz

Am 17. September lädt das Netzwerk Wissenschaft nun zu seiner ersten Konferenz nach Dortmund ein, die sich an Akteur*innen aus Forschung, Lehre und Transfer richtet, die sich mit sozialen Innovationen beschäftigen oder dafür interessieren. Geplant sind Keynotes von internationalen Wissen­schaft­ler*innen sowie Dialogsessions zum interdisziplinären Austausch der Teilnehmenden. Zum Abschluss diskutiert ein Expert*innenpanel, welche hochschulstrategischen Konsequenzen sich aus der Verankerung sozialer Innovationen ergeben. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.

Weitere Informationen zur Konferenz

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