Porosität von metallorganischen Gläsern vermessen
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MOFs sind kristalline – also geordnete – Materialien, die modular aus anorganischen und organischen Bausteinen aufgebaut sind und Poren im Nanometerbereich aufweisen. Durch die Wahl der Bausteine lassen sich Form und Größe der Hohlräume variabel einstellen. Dank dieser Möglichkeit sind MOFs für Anwendungen in der Energiespeicherung, Gastrennung, Ionenleitung und Katalyse interessant. Einige kristalline MOFs können durch Schmelzen bei Temperaturen von 400-600 °C und anschließendes Abkühlen in Gläser überführt werden.
Im Gegensatz zu hochgeordneten kristallinen Feststoffen handelt es sich bei Gläsern um ungeordnete Feststoffe, deren Struktur einer „eingefrorenen“ Flüssigkeit ähnelt. Da sich die Formgebung in der flüssigen Schmelze verändern lässt, eröffnen sich zahlreiche neue Möglichkeiten für die Verarbeitung und Anwendung der MOF-Gläser. Die Porosität dieser neuartigen MOF-Gläser ist im Gegensatz zur Porosität von kristallinen MOFs bisher allerdings nur unzureichend untersucht worden.
Neuartige Gläser mit maßgeschneiderten Eigenschaften
Die Publikation der Arbeitsgruppe von Prof. Sebastian Henke stellt die erste umfassende Untersuchung der Porosität von MOF-Gläsern dar. Mittels CO2-Sorptionsmessungen bei -78 °C gelang es den Wissenschaftlern um Erstautor Dr. Louis Frentzel-Beyme, die Porosität der MOF-Gläser zu quantifizieren. Durch zusätzliche Sorptionsdaten von Kohlenwasserstoffgasen und Röntgenstreuungsmessungen mit Synchrotronstrahlung lassen sich wichtige Korrelationen zwischen der Molekülgröße der organischen Bausteine und der Porengröße der MOF-Gläser ableiten. „Dies ermöglicht die Formulierung von ersten Konstruktionsprinzipien für die Entwicklung von neuartigen porösen MOF-Gläsern mit maßgeschneiderten Eigenschaften durch Auswahl ihrer organischen Bausteine“, erklärt Prof. Henke.
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