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Wasserball

Jana Stüwe

Alter: 21

Studienfach: Lehramt an Grundschulen

An der TU Dortmund seit: Wintersemester 2020/2021

Porträt der Wasserball-Spielerin Jana Stüwe © Heike Engelberg

Sportliches

Was musst du schaffen, um dich für die World University Games zu qualifizieren und wie hoch schätzt du deine Chancen ein?

Ich muss gut ins Team passen, welches die Trainer für die World University Games zusammenstellen. Dadurch, dass sich viele Studierende anmelden konnten, die sonst keinen Kaderstatus haben, ist es ein großer Kader, aus dem wir dann nominiert werden. Hier muss ich mich beweisen. Da ich aber auch Teil der A-Nationalmannschaft bin, schätze ich meine Chancen als gut ein. Ob ich dabei bin, erfahre ich während der geplanten Trainingslager.

Was möchtest du bei den World University Games erreichen und worauf freust du dich am meisten?

Ich möchte mein Land bestmöglich vertreten und eine gute Platzierung erreichen. Das werden meine ersten World University Games. Das Besondere dabei ist es, gegen Länder aus der ganzen Welt spielen zu können. International ist die Spielintensität und -qualität noch mal viel höher und man lernt wirklich in jedem Spiel dazu. Zusätzlich ist das ganze Event im eigenen Land und nur eine halbe Stunde von meiner Heimatstadt Bochum entfernt, denn wir spielen in Duisburg, was für mich bedeutet, dass meine Familie und Freunde mich live unterstützen können.

Was liebst du an deiner Sportart?

Beim Wasserball wird es wirklich nie langweilig. Es kommen viele Aspekte zusammen, wie zum Beispiel das Schwimmen oder das Ballhandling, die im Zusammenspiel fordernd sein können. Zusätzlich muss man sich auch sehr viele Taktiken merken, sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung. Es ist auch eine sehr physische Sportart, die hart werden kann. Körperkontakt ist hier gefordert. Der Grund, weshalb ich mich für Wasserball entschieden habe, ist aber, dass es ein Teamsport ist. Ich liebe es, gemeinsam zu gewinnen oder auch zusammen Niederlagen einzustecken.

Mittlerweile bin ich auch Kapitänin der Frauen des S.V. Blau-Weiß Bochum, was mich sehr stolz macht. Aber was ich am meisten an meinem Sport liebe, ist, dass ich ihn mit meinen besten Freunden zusammen mache. Ich trainiere jeden Tag, dadurch sehen wird uns auch täglich und meine Mannschaft ist sowas wie meine zweite Familie.

Wie bist du zu deinem Sport gekommen?

Als ich elf war, habe ich mit Leichtathletik aufgehört, da ich gemerkt habe, dass ich keinen Einzelsport mehr machen will. Ich brauchte aber viel Bewegung am Tag und dadurch haben meine Eltern regelmäßig Ausschau im Internet und in der Zeitung gehalten, welchen Sport ich so machen könnte. Im Sommer 2015 gab es dann einen Zeitungsartikel, in dem nach Kindern aus dem Jahrgang 2003-2005 gesucht wurden, die zum Probetraining zum Wasserball gehen wollen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nie von dem Sport gehört und war auch keine gute Schwimmerin. Aber im Auto zum Probetraining haben mir meine Eltern einfach ein YouTube-Video gezeigt und ich habe mich direkt gefreut. Dann war ich beim Training und wollte nie mehr weg vom Sport :) Schwimmen konnte ich trotzdem nicht gut, sodass mir meine Mutter noch das Kraulschwimmen richtig beibringen musste.

Was war bislang dein größtes sportliches Highlight?

Im Verein ist es immer großartig, in der Bundesliga und auch im Pokal eine Medaille zu holen. Da trainieren wir das ganze Jahr für und belohnen uns dann damit. Diese Saison haben wir das erste Mal auch international im Challenger Cup mit Bochum gespielt.  Aber meine Highlights waren eindeutig mit der Nationalmannschaft. Nichts geht über das Gefühl, vor dem Publikum zu stehen und gemeinsam die Nationalhymne zu singen. Von 2019-2021 habe ich mit den Jugendmannschaften an Europameisterschaften und Weltmeisterschaften teilgenommen. Und seit 2022 spiele ich für die Frauennationalmannschaft. Da haben wir die EM 2022 in Split gespielt und 2024 die EM in Eindhoven. Dazu kommen noch World Cups und Qualifikationen. Es ist wirklich immer wieder eine Freude für mich so viel zu erleben und zu erreichen.


Studium

Wie gelingt es dir, Studium und Leistungssport miteinander zu verbinden, und wie kommt die Uni dir in dieser Hinsicht entgegen?

Es ist nicht immer leicht, alles miteinander zu verknüpfen. Man muss darauf achten, welche Seminare und Vorlesungen man belegen kann in Bezug auf den Trainingsplan und die Trainingslager. Aber mit der richtigen Vorbereitung und auch dem richtigen Zeitplan ist das alles machbar. Ich ziehe mein Studium an manchen Stellen. Wenn ich die Klausuren oder Hausarbeiten nicht mitschreiben kann, weil sie mit einer Meisterschaft kollidieren, dann schreibe ich sie im nächsten Semester. Aber alles ist möglich!

Wie planst du dein Studium weiter und hast du schon Zukunftspläne für die Zeit danach?

Nach meinem Master habe ich vor, ein Jahr ins Ausland zu gehen und dort Wasserball zu spielen. Ich will mich individuell verbessern und auch in einer anderen Liga spielen. Danach kommt dann das Referendariat und am Ende kann ich jeden Tag mit Kinder verbringen und ihnen was beibringen. :)

Welche Empfehlungen hast du für Leistungssportler*innen, die neben dem Sport studieren?

Macht euch keinen Stress! Vor allem als Leistungssportler*in ist es oft sehr viel auf einmal: Studium, Lernen, Training, Wettkämpfe, Lehrgänge… Fühlt euch von einer Regelstudienzeit nicht unter Druck gesetzt! Keiner erwartet, dass man als Leistungssportler*in genauso schnell fertig ist wie andere Studierende. Und vor allem: Vergesst nicht, dass es auch noch ein Leben außerhalb des Sports und des Studiums gibt. Der Ausgleich ist genauso wichtig.