Akademische Jahresfeier widmet sich Zivilcourage und Zukunftstechnik
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Rektor Bayer widmete sein Grußwort allen Menschen, die Zivilcourage zeigen: Dies sei in Zeiten, in denen demokratische Werte akut gefährdet seien, keine Selbstverständlichkeit. Viele hätten Angst davor, sich einzusetzen, weil sie nicht selbst zum Ziel von Anfeindungen werden möchten. „Um Zivilcourage zu zeigen, braucht man Rückhalt. Wir müssen den Menschen, die sich engagieren, Beistand leisten.“
Rektor lobt Kooperation der UA Ruhr
Im Rückblick auf das Jahr 2024 hob Bayer insbesondere die erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) mit der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen hervor: Der Aufbau der Research Alliance Ruhr schreitet voran, hier sind bereits 27 Forschungsprofessuren besetzt worden. In der Exzellenzstrategie haben die UA Ruhr-Partner vier Vollanträge eingereicht und in diesem Jahr ist der gemeinsame Rat für Ethik & Verantwortung gestartet.

Für die TU Dortmund gab Prof. Bayer einen Überblick über aktuelle Bauvorhaben: So wurde am Campus Süd ein Grundstück für den Bau eines Gästehauses durch die Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund (GdF) gefunden, der Rück- und Neubau der Zentralbibliothek auf dem Campus Nord ist in vollem Gange, und durch eine neue Photovoltaik-Freiflächenanlage sowie ein Pellet-Heizkraftwerk wird die Universität im neuen Jahr noch klimafreundlicher. Zudem berichtete er vom Mietvertrag für das Hansa-Carré in der Innenstadt, der am Vortag unterschrieben wurde: Hier entstehen bis Herbst 2026 neue Lern- und Konferenzräume für die TU Dortmund.
Den Auftakt der Auszeichnungen bei der Akademischen Jahresfeier machten die Lehrpreise der TU Dortmund in drei Kategorien. Den Preis für große Veranstaltungen mit mehr als 60 Teilnehmer*innen erhielt Prof. Thomas Schwentick von der Fakultät für Informatik für die Vermittlung der Grundbegriffe der theoretischen Informatik, die Prof. Jan Nagel, Preisträger im Vorjahr, in seiner Laudatio als sehr klar, verständlich und vielseitig lobte. Prof. Schwentick schaffe es, auch für die sehr anspruchsvollen Inhalte Begeisterung zu wecken. Dr. Katrin Stolz, Leiterin des Bereichs Hochschuldidaktik im Zentrum für HochschulBildung, verlieh die Auszeichnung für Lehrveranstaltungen mit weniger als 60 Teilnehmenden. Der Preis ging diesmal an die Summer School for Sustainability, ein interdisziplinäres und internationales Projekt der Fakultäten Raumplanung sowie Chemie und Chemische Biologie, des Instituts für Psychologie und dem Nachhaltigkeitsbüro (Marvin Maikler, Zeyneb Vildan Cakil, Paula Blumenschein, Victor Cobs- Muñoz, Prof. Stephan Heinzel, Dr. Henning Moldenhauer, Dorothea Metzen, Shober Legesse). AStA-Vorsitzende Lara Witte beglückwünschte Informatik-Student Calvin Danne zum Lehrpreis in der Kategorie „Studentisches Engagement“ und hob seinen Einsatz in diversen Gremien wie Studierendenparlament, Senat und Fakultätskommissionen hervor.

Universitätsmedaille geht an ehemaligen Rektor
Für seine besonderen Verdienste um die Universität erhielt Altrektor Prof. Detlef Müller-Böling die Universitätsmedaille. In ihrer Laudatio hob Prof. Tessa Flatten, Prorektorin Internationales, seinen Einsatz für den Wissenschaftsstandort Dortmund und für Bildungsgerechtigkeit hervor: Unter anderem stellte er über seinen Verein „Bildungsengel e.V.“ schnell und unbürokratisch finanzielle Mittel bereit, um internationale Forscher*innen, die durch Krisen in ihren Heimatländern bedroht sind, an die TU Dortmund zu holen und Überbrückungshilfe zu leisten.
GdF-Vorsitzender Guido Baranowski und Prof. Wiebke Möhring, Prorektorin Studium, überreichten gemeinsam die Jahrgangsbestenpreise für hervorragende Abschlussarbeiten an den Fakultäten. Die Preise gingen an: Niklas Robert Otto, Michael Gutnikov und Lasse Sternemann, Shenja Fabienne Over, Tom Stein, Pauline Baur, Lutz Vogel-Lackenberg, Mandy Wältermann, Niklas Alexander Wagner, Melissa Münster, Kira Peper, Cedric Bayard, Lena Ebers, Valerie Garcia Vogt, Lea Sennekamp, Joël Alipaß, Meike Sonntag sowie Imren Icel.
Für herausragende Doktorarbeiten verlieh Prof. Nele McElvany, Prorektorin Forschung, die Dissertationspreise an Dr. rer. nat. Stefan Grisard, Dr. rer. nat. Patrick Wolf Antoni, Dr.-Ing. Christian Hakert, Dr. rer. nat. Julia Christin Duda, Dr.-Ing. Felix Malte Hermes Fiedler, Dr.-Ing. Adina Grimmert, Dr.-Ing. Thorsten Sezgin-Oeder, Dr.-Ing. Muhammed Rayan, Dr.-Ing. Fabian Guhr, Dr. rer. pol. Lisa Gussek, Dr. phil. Andrés Ignacio Strello Toledo, Dr. phil. Nora Katharina Becker, Dr. phil. Mihail Sotkov und Dr. phil. Adrian Ruda. Mit dem Forschungspreis der TU Dortmund Young Academy zeichnete die Prorektorin in diesem Jahr Dr. Jens Mazei vom Institut für Psychologie für seine Forschung zu Geschlechtsunterschieden in Gehaltsverhandlungen aus.
Festrednerin spricht über KI
Als Festrednerin sprach Prof. Barbara Hammer von der Universität Bielefeld über die Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz – sowie darüber, was KI nicht kann. So kenne ChatGPT beispielsweise keine Wahrheiten und gebe als statistischer Papagei vor allem den Mainstream aus den vorliegenden Datensätzen wieder. Anders als das Publikum – aus dem die Informatikerin eine Art statistisches Sprachmodell machte, indem sie es Sätze ergänzen ließ – könne ChatGPT Kausalitäten, Gestaltprinzipien und Physik nicht in die Verarbeitung von Informationen einbeziehen und gelange durch reine Korrelationen zu Fehlschlüssen. Eine KI könne anders als Menschen auch nicht einschätzen, wann sie etwas nicht weiß.

Durch statistisch verzerrte Datensätze oder zu wenige Daten zu seltenen Fällen würden ChatGPT & Co. auch oft Stereotype und Klischees verstärken. Daher sei die Forschung zu Fairness in der KI essenziell – mit dem „AI Act“ habe die Europäische Union in diesem Jahr hierfür auch schon rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen.
Festliche Stimmung
Musikalisch begleitete das Sinfonische Blasorchester der TU Dortmund unter der Leitung von Constantin Hesselmann die Akademische Jahresfeier. Der Abend endete traditionell mit einem Empfang in der Mensa. Wie bereits in den Vorjahren wurde die Akademische Jahresfeier von der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund unterstützt.
Impressionen
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