Holocaust-Überlebender Horst Selbiger erzählt seine Geschichte
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Als Horst Selbiger 1928 geboren wurde, war noch nicht klar, dass sein Leben schwer werden würde. Doch schon in den ersten Schuljahren gab ihm sein Umfeld zu verstehen, dass er „anders“ sei. Während Kinder aus seiner Schulklasse den Hitlergruß übten, war er als Sohn eines jüdischen Zahnarztes ausgeschlossen. Als Junge musste er Zwangsarbeit leisten und entging nur knapp der Deportation. Als sogenannter Halbjude wurde Selbiger 1943 im letzten Augenblick vom Abtransport ins Vernichtungslager verschont. Doch 61 seiner Angehörigen wurden deportiert und ermordet. Auch seine Geliebte Ester kam im Vernichtungslager Auschwitz ums Leben.
Von seiner Kindheit als Jude im nationalsozialistischen Deutschland erzählt Horst Selbiger in seinem öffentlichen Vortrag an der TU Dortmund. Er selbst hat seine Lesung mit „Fragt uns, wir sind die Letzten“ übertitelt. Als einer der letzten Überlebenden und Augenzeugen der Nazi-Diktatur in Deutschland hält Horst Selbiger alle an, zu „Zeuginnen und Zeugen der Zeugen“ zu werden, und schlägt damit die Brücke zwischen den Generationen.
„Noch können die letzten Zeitzeugen erzählen“
Bereits in der Vergangenheit war Horst Selbiger an der TU Dortmund zu Gast. 2017 berichtete der Zeitzeuge erstmals über seine Erlebnisse, dann ein weiteres Mal im Oktober 2019. Im Mai 2021 fand der Vortrag während der Corona-Pandemie via Livestream über den YouTube-Kanal der TU Dortmund statt, welches mittlerweile mehr als 16.750 Aufrufe verzeichnet. Ein viertes Mal besuchte Horst Selbiger im Juni 2022 die TU Dortmund – im Rahmen der 5. Dortmunder Wissenschaftskonferenz, welche damals unter dem Motto „Generationen verbinden“ stand.
Prof. Ballhorn vom Institut für Katholische Theologie der TU Dortmund und sein Team veranstalten und moderieren auch in diesem Jahr den Vortrag. „Noch können die letzten Zeitzeugen erzählen. Wir haben die Chance, etwas aus ihrem Leben und ihren Erfahrungen in unser Leben mitzunehmen“, sagt Prof. Ballhorn.
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