Architekturstudierende entwerfen Ideen für den Bahnhofsvorplatz
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Zehn Tage hatten die Studierenden der TU Dortmund, der FH Potsdam, der Universität Neapel Federico II, der TU Eindhoven und der Universität Ghent Zeit, um Ideen für einen neuen Vorplatz zu erarbeiten. In hochschulübergreifenden Gruppen haben sie sich dabei intensiv mit dem Bereich zwischen Hauptbahnhof und der Stadtkirche Sankt Petri, vom Harenberg City-Center im Westen bis zum RWE-Tower im Osten, auseinandergesetzt. Dabei haben sich die Studierenden beispielsweise von der Stadtgeschichte inspirieren lassen: „Direkt vor dem Bahnhof verläuft der historische Wallring“, sagt apl. Prof. Michael Schwarz von der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen, der die Frühjahrsakademie gemeinsam mit apl. Prof. Olaf Schmidt leitet. „Die Tore zur Stadt hatten in der Geschichte auch eine architektonische Bedeutung, die heute nicht mehr vorhanden ist. In den Entwürfen der Studierenden übernehmen daher Gebäude am Bahnhofsvorplatz diese Funktion.“
Vor Ort haben die Studierenden die Stadtentwicklung und die aktuelle Situation analysiert. Zum Auftakt der Akademie stellte zudem Stefan Szuggat, Dezernent der Stadt Dortmund für Umwelt, Planen und Wohnen, die Sicht der Stadt auf den Bahnhofsbereich vor. Auf dem Weg von ihren Unterkünften in der Innenstadt zum Campus der Universität haben die Studierenden außerdem selbst täglich den Hauptbahnhof für die Anreise genutzt. Olaf Schmidt erklärt: „Die Studierenden konnten so aus verschiedenen Perspektiven die Bedürfnisse und Potenziale des Bereichs identifizieren. Darauf aufbauend haben sie Konzepte entwickelt, die den bislang stadträumlich nicht erfahrbaren Bahnhofsvorplatz nun klar definieren und so die Aufenthaltsqualität sowohl für Reisende als auch für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt deutlich verbessern.“
Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern
Entstanden sind zwölf Vorschläge, die den Bahnhof als repräsentatives Verkehrsmonument in den städtischen Kontext einbinden und über den Vorplatz eine Beziehung zu den nachfolgenden Plätzen der Innenstadt herstellen. So haben die Studierenden beispielsweise die Sichtachse bis zur Petrikirche hervorgehoben oder das Fußballmuseum und die Stadt- und Landesbibliothek in den Diskurs eingebunden. Ihre Pläne haben sie während der Arbeitsphasen zudem immer wieder anhand eines maßstabgetreuen Holzmodells des Planungsgebiets überprüft. Olaf Schmidt sagt: „Wir freuen uns, dass wir mit Unterstützung der Modellbauwerkstatt zum ersten Mal seit 2020 wieder mit haptischen Modellen arbeiten konnten. Es ermöglicht den Studierenden, ihr Konzept sowohl in der Binnenwirkung als auch im Bezug zum umliegenden Stadtraum jederzeit im Modell zu kontrollieren und aus allen Perspektiven erlebbar zu machen.“
Ein Überblick über die Ergebnisse und Modelle, die im Rahmen der Abschlusskritik im Baukunstarchiv NRW vorgestellt wurden, wird im Anschluss der Stadt Dortmund zur Verfügung gestellt. „Auch die Zusammenarbeit mit den internationalen Partneruniversitäten reicht über das Ende des Workshops hinaus“, berichtet Michael Schwarz. „Eine Gruppe von Studierenden aus Neapel wird sich nach ihrer Rückkehr weiter mit dem Dortmunder Bahnhofsviertel beschäftigen: Sie wollen die Projektarbeit aus der Frühjahrsakademie für ihre Masterthesis ausbauen und dabei auch den zweiten Vorplatz auf der Nordseite des Hauptbahnhofs mit einbeziehen.“
Über die Internationale Frühjahrsakademie:
Als lokales Pendant zu der seit fast 40 Jahren stattfindenden Sommerakademie in Venedig veranstaltet die Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der TU Dortmund seit 2013 jedes Jahr die Internationale Frühjahrsakademie. Thematisch fokussiert sich das Format dabei auf die Kernstadt Dortmund: So haben sich die Teams in den vergangenen Jahren mit der B1, dem Wall, dem Hellweg, Stadtplätzen, der Nordstadt, Stadt-Brachen, der Nachverdichtung des Unionviertels, der Konversion des HSP-Areals, Großsiedlungen, Stadteingängen, dem Hafen und den Kaufhäusern in der Innenstadt auseinandergesetzt. Die Internationale Frühjahrsakademie ermöglicht sowohl den Studierenden als auch den Lehrenden, sich mit Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern auszutauschen, gemeinsam zu arbeiten und langfristige internationale Kontakte zu knüpfen. Auch 2026 soll wieder eine Internationale Frühjahrsakademie an der TU Dortmund stattfinden.
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