Journalistik-Studenten der TU Dortmund treffen Erdogans „Erzfeind“ Can Dündar
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Unter Anleitung der internationalen Journalisten erarbeiteten die Dortmunder Studierenden in Berlin Strategien zur digitalen Sicherheit bei der journalistischen Recherche – diese sind für Journalisten in repressiven Regimes überlebenswichtig. Höhepunkt des Seminars war eine Begegnung mit Can Dündar, dem früheren Chefredakteur der türkischen Zeitung Cumhuriyet. Dündar ist aufgrund seiner kritischen Berichterstattung über die Regierung Erdogan in der Türkei extremem Druck und Verfolgung ausgesetzt; er lebt und arbeitet inzwischen in Deutschland. Ein Gericht hatte ihn wegen der Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Dündar machte den angehenden Dortmunder Journalistinnen und Journalisten eindringlich klar, wie viel Mut es heute in vielen Ländern brauche, als Journalist zu arbeiten. Kritische Medien seien unabdingbar, um den Menschen zu helfen, sich von Diktatoren und Autokraten zu befreien.
Das dem Institut für Journalistik zugehörige Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus (EBI) an der TU Dortmund setzt sich in zahlreichen Projekten für Journalistinnen und Journalisten in Ländern mit bedrohter Pressefreiheit ein. Drei Beispiele: Unter Leitung von Prof. Susanne Fengler werden in EBI-Seminaren Journalistinnen und Journalisten aus Afrika geschult. In Tunesien hat das EBI ein System der Medienselbstkontrolle aufgebaut. Das NEWSREEL-Projekt am EBI setzt sich zum Ziel, die Journalistenausbildung in Osteuropa zu stärken.