Gegen Desinformation vor der Bundestagswahl
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Der Wahlkampf in Deutschland läuft bereits seit Wochen und wird dabei von zahlreichen Falschmeldungen begleitet, die offenbar gezielt verbreitet werden, um Wähler*innen zu verunsichern. So haben die GADMO-Partner in den vergangenen Wochen bereits Falschinformationen über die Kanzlerkandidaten Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), der bei einem Geheimdiensteinsatz festgenommen worden sein soll, und Friedrich Merz (CDU), der erklärt haben soll, keine Angst vor einem Atomkrieg mit Russland zu haben, geprüft. Beide Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage. Zudem kursierte kürzlich in sozialen Netzwerken ein manipuliertes Bild von Umfrageergebnissen: Dieses suggerierte, dass die AfD auf 41 Prozent, die SPD auf 14 Prozent und das BSW auf 8 Prozent käme. Tatsächlich stammte die Umfrage aus dem September 2024 und wurde vom Umfrageinstitut Insa zur Landtagswahl in Brandenburg durchgeführt. GADMO konnte zeigen, dass die dargestellten Umfragewerte nachträglich verändert worden waren und falsch sind.
Desinformationskampagnen entlarven und Medienkompetenz stärken
Um der Verbreitung solcher Desinformationen entgegenzuwirken, startet GADMO – koordiniert von der TU Dortmund – am Mittwoch, den 15. Januar, einen wöchentlichen Newsletter. Dieser wird die wichtigsten Faktenchecks zu kursierenden Falschmeldungen rund um die Bundestagswahl von den Partnern CORRECTIV, Deutsche Presseagentur (dpa), Agence France-Presse (AFP) und Austria Presse Agentur (APA) bündeln.
„In Wahlkampfzeiten ist es besonders wichtig, dass Menschen sich anhand verifizierter Informationen eine Meinung bilden können zu Parteien, ihren Programmen und Kandidierenden. Mit der Expertise des GADMO-Teams möchten wir einen Beitrag dazu leisten, Desinformationskampagnen zu entlarven, das Bewusstsein für die Strategien im Hintergrund zu schärfen und die Medienkompetenz von Bürger*innen zu stärken“, sagt Prof. Christina Elmer vom IJ, Koordinatorin des GADMO-Netzwerks. Für die kommenden Wochen erwartet das Team eine zunehmende Verbreitung irreführend oder manipulativ dargestellter Inhalte. Mithilfe von einordnenden Faktenchecks und Angeboten zur Stärkung der Medienkompetenz liefern die GADMO-Partner zeitnahe Aufklärung und tragen so dazu bei, den Kampagnen entgegenzuwirken.
Der Newsletter wird ab dem 15. Januar jeden Mittwoch erscheinen. Interessierte können ihn hier abonnieren.
Zusätzlich zum Newsletter organisiert das GADMO-Netzwerk am Donnerstag, den 6. Februar, um 15 Uhr eine virtuelle Podiumsdiskussion. Folgende Expert*innen werden aktuelle Entwicklungen im Wahlkampf diskutieren und dabei auch europäische Blickwinkel sowie die Perspektiven von jungen Wähler*innen einbringen:
- Lea Frühwirth, Senior Researcher, CeMAS Center für Monitoring, Analyse und Strategie gGmbH
- Paula Gori, Generalsekretärin und Koordinatorin des European Digital Media Observatory (EDMO)
- Hatice Kahraman, Redaktionsleiterin der Jugendredaktion Salon5 von CORRECTIV
- Katharina Zwins, Leiterin des deutschsprachigen Faktencheck-Teams bei der internationalen Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP)
Im Anschluss können die Teilnehmenden Fragen stellen. Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Christina Elmer, Professorin für digitalen Journalismus und Datenjournalismus am Institut für Journalistik der TU Dortmund und Koordinatorin des GADMO-Netzwerks. Interessierte können sich hier anmelden.
Über GADMO:
Das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) hat sich zum Ziel gesetzt, Des- und Falschinformationen koordiniert zu bekämpfen. Dazu arbeiten mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa), der Agence France-Presse (AFP), der Austria Presse Agentur (APA) und CORRECTIV die führenden Faktencheck-Redaktionen im deutschsprachigen Raum zusammen. Sie kooperieren im Projekt mit den Kommunikations- und Datenwissenschaftler*innen des Instituts für Journalistik und der Fakultät Statistik der TU Dortmund sowie des AIT Austrian Institute Of Technology. GADMO ist Teil des europaweiten „European Digital Media Observatory“ (EDMO), das von der EU-Kommission gefördert wird und alle 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen abdeckt.
GADMO-Sonderseite zur Bundestagswahl
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