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Förderprojekte zum Wiederaufbau

Ukraine-Konferenz: Hilfe für Hochschulen und Baudenkmäler

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Ein Redner steht auf einer Bühne bei der Ukraine-Konferenz des Landes Nordrhein-Westfalen, mit EU-, Ukraine- und Deutschland-Flaggen im Hintergrund. © Land NRW​/​Marius Becker
Im Rahmen der Ukraine-Konferenz der NRW-Landesregierung wurde die Förderzusage für das UA Ruhr-Projekt „DniPRONrw“ verkündet.
Rund 400 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kyjiw liegt die Oblast Dnipropetrowsk, die ukrainische Partnerregion des Landes NRW. Wie die gesamte Ukraine hat auch sie seit über 1.000 Tagen mit den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs zu kämpfen. Auf der Ukraine-Konferenz der nordrhein-westfälischen Landesregierung am 18. November in Köln wurden daher auch zwei Förderprojekte des Landes vorgestellt, mit denen die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) und die TU Dortmund die Region unterstützen. Inhaltlich geht es um die Hilfe für Hochschulen und einen möglichen Wiederaufbau von Baudenkmälern vor Ort.

Im Rahmen der Konferenz gab NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes bekannt, ein neues Projekt mit dem Titel „DniPRONrw“ ab 2025 mit rund 100.000 Euro zu fördern. Das Projekt steht unter der Leitung von Prof. Björn Rothstein vom Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und Elena Resch vom UA Ruhr-Verbindungsbüro Osteuropa/Zentralasien. Mit dem Projekt möchte die UA Ruhr konkret dazu beitragen, Lehrangebote und Strukturen an Hochschulen in der Region Dnipro wiederaufzubauen. „Wir werden Schulungs- und Lehrangebote beisteuern, um die Lücken, die durch den kriegsbedingten Personalausfall entstanden sind, zu schließen und so die Lehrkräfte an ukrainischen Universitäten zu entlasten“, sagt Prof. Björn Rothstein.

Im Projekt erhalten die ukrainischen Lehrenden Zugang zu digital verfügbaren Kursen der beteiligten UA Ruhr-Universitäten, können diese nutzen und weiterentwickeln; ihre Studierenden können sich als digitale Gasthörer*innen Kurse der UA Ruhr für ihr Studium anrechnen lassen. Gemeinsam mit den ukrainischen Partnern soll außerdem diskutiert werden, wie sich KI und Freeware zur Unterstützung der Lehre einsetzen lassen. 

Auch der Austausch digitaler Lehrveranstaltungen innerhalb der teilnehmenden ukrainischen Universitäten soll gefördert werden. 

„DniPRONrw kann auf etablierte deutsch-ukrainische Netzwerke – wie die Partnerschaft Donezk-Winniza-Essen-Bochum, die Kooperationsprojekte Interkulturelles Deutschlernen und -lehren oder Ukraine Peer (up!), Lehrkräftefortbildungen durch digi-Fellowships oder auch die Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Deutschlehrer- und Germanistenverband zurückgreifen“, weiß die Leiterin des UA Ruhr-Verbindungsbüros Osteuropa/Zentralasien, Elena Resch. Die Förderung des neuen Projektes sei daher nicht nur ein Anreiz, bei der Unterstützung der Ukrainehilfe nicht nachzulassen, sondern zugleich eine Anerkennung für das Engagement der UA Ruhr. 

Digitale Modelle ukrainischer Baudenkmäler

Über die Förderung freuen sich (v.l.): Dr. Iryna Kompanets (RUB), Prof. Wolfgang Sonne (TU Dortmund), Elena Resch (UA Ruhr), Prof. Barbara Welzel (TU Dortmund), Prof. Matthias Epple (UDE), Prof. Kornelia Freitag (RUB), Reena James (RUB) und Prof. Björn Rothstein (RUB).

In dem zweiten Förderprojekt unterstützt „Engagement Global“ mit Mitteln der Landesregierung an der TU Dortmund ein Projekt, das bedeutende historische Bauwerke in der NRW-Partnerregion scannt und davon digitale Modelle generiert. Die in Lwiw in der Ukraine ansässige Architektengruppe Skeiron hatte sich schon vor dem Krieg auf die digitale Aufnahme von Bauten und Kulturobjekten spezialisiert. Mit der Erstellung von digitalen Zwillingen verfolgt sie nun seit 2022 den Zweck, wichtige Baudenkmäler zu dokumentieren, um sie nach einer möglichen Zerstörung durch Russland wieder aufbauen zu können. Darüber hinaus kann der digitale Zwilling außerdem das bislang wenig bekannte ukrainische Architekturerbe in der Welt bekannt machen. 

Eine erste Ausstellung vermittelt durch das Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine/Ukraine Art Aid Center, fand bereits im September 2023 im Baukunstarchiv NRW in Dortmund statt. Nun zeigten Prof. Wolfgang Sonne und Prof. Barbara Welzel von der TU Dortmund das Projekt auf der Ukraine-Konferenz. Weitere neu aufgenommene Bauten werden im Landtag in Düsseldorf in einer Ausstellung präsentiert, die am 11. März 2025 eröffnet wird. 

Ein Mann, der mit Hilfe eines großen Geräts ein Baudenkmal in der Ukraine digital erfasst. © Skeiron
Ein Skeiron-Mitglied bei der digitalen Erfassung eines Baudenkmals in der Ukraine...
Digitales Modell eines Baudenkmals in der Ukraine. © Skeiron
... und ein digitales Modell.