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Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis

Prof. Max Hansmann in Berlin für Entdeckungen ausgezeichnet

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Porträt Prof. Max Hansmann © Bettina Engel-Albustin​​/​​Fotoagentur Ruhr
Max Hansmann ist Professor für Organische Chemie an der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie.
Prof. Max Hansmann von der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie hat den Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis für seine zukunftsweisenden Arbeiten zu bisher unbekannten reaktiven Zwischenstufen sowie neuartigen Redoxsystemen erhalten. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung zählt zu den höchstdotierten privat finanzierten Preisen für junge deutsche Spitzenforschende. Die Verleihung fand am 21. November an der Freien Universität Berlin statt.

Bei einer chemischen Reaktion bilden sich meist reaktive Zwischenstufen. Das sind kurzlebige Moleküle, die sehr reaktiv sind und schnell weiterreagieren, sodass sie nur schwer nachgewiesen werden können. Prof. Max Hansmann und seinem Team ist es gelungen, diese schwer fassbaren Moleküle so zu verändern, dass sie stabil werden und sogar als Reagenzien bei Synthesen eingesetzt werden können. „Solche Reaktionen, die normalerweise eine mehrstufige Synthese benötigen, sind zum Beispiel interessant, um komplexe Verbindungen wie Naturstoffe schneller aufzubauen. Zumal das neueste Reagenz relativ einfach herstellbar ist“, sagt Prof. Max Hansmann. Die Forschungsarbeiten sind Teil seines Projekts CC-CHARGED, für das er 2022 erfolgreich einen ERC Starting Grant eingeworben hat.

Alternativen zu Lithium und Cobalt

Zudem arbeitet er mit seinem Team an der Synthese neuer organischer Redoxsysteme, die in der Photokatalyse und im Bereich der Energiespeicherung Anwendung finden könnten. Unter anderem könnten organische Redoxsysteme in Redox-Flow-Batterien eingesetzt werden. Derzeit untersucht das Team, wie viele Elektronen sich in diesen Molekülen speichern und freisetzen lassen. „Ist so eine Batterie verbraucht, lassen sich die organischen Moleküle einfach verbrennen. Wenn auch die Rohstoffe aus regenerierbaren organischen Verbindungen aufgebaut werden, könnte man den Kreislauf schließen“, sagt Prof. Max Hansmann. „Und man käme perspektivisch weg von Lithium und Cobalt und deren problematischen Abbau in politisch instabilen Ländern.“

Für diese zukunftsweisenden Forschungsarbeiten hat ihn die Jury mit dem Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung des Preises fand am 21. November an der Freien Universität Berlin statt. Die Laudatio hat Prof. Peter Schreiner, ehemaliger Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker, gehalten. Der Preis wird im jährlichen Wechsel an herausragende jüngere deutsche Wissen­schaft­ler*innen der Chemie und der Physik verliehen. Die Auswahl der Preisträgerin oder des Preisträgers erfolgt durch zwei Fachkommissionen der Freien Universität Berlin.

Sieben Männer in Anzügen, einer hält eine Urkunde, Logo des Klung Wilhelmy Wissenschaftspreises im Hintergrund. © Michael Fahrig
Prof. Dr. Max Hansmann (3.v.l.) hat den Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis im Beisein von (v.l.) Dr. Lothar Wilhelmy (Dr. Wilhelmy-Stiftung), Prof. Dr. Peter Schreiner (ehemaliger Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker), Prof. Dr. Günter Ziegler (Präsident der Freien Universität Berlin), Prof. Dr. Sebastian Hasenstab-Riedel, Prof. Dr. Hans-Ulrich Reißig (beide FU Berlin) und Dr. Ralf Gebel (BMBF) entgegengenommen.

Zur Person:
Prof. Max Hansmann, geb. 1987, ist seit 2023 Professor für Organische Chemie an der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der TU Dortmund. 2019 hatte er einen Ruf als Juniorprofessor mit Tenure Track an die TU Dortmund angenommen und leitete ab 2020 eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe. Max Hansmann promovierte als Stipendiat der Stu­di­en­stif­tung des deutschen Volkes und des Fonds der che­mi­schen Industrie (FCI) an der Universität Heidelberg auf dem Gebiet der homogenen Goldkatalyse. Als Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung forschte er als Postdoktorand an der University of California in San Diego, USA. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Ernst-Haage-Preis des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion, dem Preis der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessor*innen (ADUC), dem Dozentenpreis des Fonds der Chemischen Industrie und dem ORCHEM-Preis der Liebig-Vereinigung für Organische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). 2022 erhielt er einen ERC Starting Grant für sein Projekt CC-CHARGED, in dem er fundamental neue Substanzklassen der organischen Chemie erforscht.

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