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Neues Programm „MindOut“ gestartet

Schüler*innen sozial und emotional stärken

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Eine junge, lächelnde Frau. Im Hintergrund stehen drei weitere junge Menschen. © Pixel-Shot​/​AdobeStock
Das neue Programm soll Schüler*innen dabei unterstützen, Herausforderungen mit einem stabilen Selbstwertgefühl zu bewältigen.
Um die Herausforderungen in einer Zeit zahlreicher Krisen besser meistern zu können, brauchen junge Menschen soziale und emotionale Schlüsselkompetenzen: Sie müssen in der Lage sein, mit ihren Gefühlen umzugehen, anderen in Problemlagen Unterstützung anzubieten, selbst Hilfe anzunehmen, mit Selbstvertrauen durch den Alltag zu gehen und auf das eigene Wohlbefinden zu achten. All diese Fähigkeiten fördert ein neues Programm, das NRW-Schulministerin Dorothee Feller gemeinsam mit Prof. Ricarda Steinmayr vom Institut für Psychologie der TU Dortmund und dem Westlotto-Geschäftsführer Andreas Kötter am 20. Dezember in Düsseldorf vorstellte. Es heißt „MindOut“ und soll in den kommenden Jahren an möglichst vielen Schulen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt werden.

Das Grundkonzept von MindOut wurde bereits in Irland erfolgreich zur Stärkung des sozialen und emotionalen Wohlbefindens von Jugendlichen eingesetzt und evaluiert. In Deutschland wird es von einem Team um Ricarda Steinmayr, TU-Professorin für pädagogische und differentielle Psychologie, wissenschaftlich begleitet und implementiert. „MindOut kann dabei helfen, die Problembewältigung bei jungen Menschen in der Schule und im Alltagsleben zu verbessern, Stress und negative Emotionen wie Ängstlichkeit zu senken und das subjektive Wohlbefinden nachhaltig zu verbessern“, sagte Prof. Steinmayr. Das Landesunternehmen Westlotto, das sich unter anderem im Bereich der Aufklärung über die Gefahren von Glücksspiel und glücksspielähnlichen Angeboten im Netz engagiert, fördert die Einführung mit 250.000 Euro.

Stabiles Selbstwertgefühl entwickeln

Ministerin Feller betonte: „Die Problemlagen der vergangenen Jahre – zu nennen wären hier beispielsweise die COVID-Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine oder auch Bedrohungen für unsere Demokratie wie Extremismus, Antisemitismus oder Fake News – haben dazu beigetragen, dass die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zunehmend belastet ist. Auch Themen wie Gewalt und Aggressionen, nicht nur an Schulen, fordern unsere Gesellschaft heraus. Das neue Programm kann Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, Herausforderungen mit einem stabilen Selbstwertgefühl zu bewältigen.“

Um dieses Ziel zu erreichen, fördert MindOut in insgesamt 13 Sitzungen fünf Schlüsselkompetenzen des sozialen und emotionalen Lernens: Selbstbewusstsein, Selbstorganisation, soziales Bewusstsein, Beziehungspflege und verantwortliches Entscheidungsverhalten. Anhand zahlreicher Übungen sowie kurzweiliger Videos und Audiofiles lernen die Schüler*innen beispielsweise konstruktive Bewältigungsstrategien in belastenden Situationen, mit negativen Emotionen besser umzugehen und sich durch gelebte Beziehungen zu ihnen wichtigen Menschen als wertvoller Teil der Gesellschaft akzeptiert zu fühlen. MindOut beschränkt sich nicht auf eine Anwendung in Klassen- oder Kursverbünden, sondern bietet auch Materialien und Aktivitäten für alle, die am Schulleben beteiligt sind. Um alle Möglichkeiten des Programms gezielt einsetzen zu können, bildet das TU-Team die beteiligten Lehrkräfte mit einem Mind-Out-Zertifikat zu qualifizierten Trainer*innen aus.

Positives Feedback aus der Pilotphase

Wie das neue Programm ins Schulleben integriert werden kann, haben in einer Pilotphase Schüler*innen einer neunten Klasse des Elsa-Brandström-Gymnasiums in Oberhausen erleben können. „Die Jugendlichen wurden anschließend anonym befragt und haben mit großer Mehrheit berichtet, dass ihnen das Programm wertvolle Instrumentarien zur besseren Bewältigung von Alltagssituationen an die Hand gegeben und vor allem auch viel Spaß gemacht hat. Deswegen haben wir MindOut ab diesem Schuljahr fest in den Stundenplan des Jahrgangs 10 integriert“, berichtete Schulleiterin Alice Bienk.

Mit einer Einladung an rund 600 Schulen im Ruhrgebiet und in den Regionen Köln und Düsseldorf hat die Einführungsphase von MindOut bereits begonnen. Im Frühjahr 2025 können bis zu 80 Schulen – zunächst mit den Klassen neun bis elf – mit dem Programm starten.

Vier Personen stehen vor einer großen, hölzernen Treppe und halten ein Plakat mit der Aufschrift "MindOut" © MSB NRW
Stellten das neue Programm gemeinsam vor: (v.l.) Prof. Ricarda Steinmayr, Ministerin Dorothee Feller, Westlotto-Geschäftsführer Andreas Kötter und Schulleiterin Alice Bienk.

„Die TU Dortmund wird die MindOut-Schulen eng begleiten, Lehrerinnen und Lehrer fachlich schulen und das Programm sorgfältig evaluieren“, sagte Prof. Steinmayr. Im Frühjahr sollen dann weitere Schulen eingeladen werden, die am Startchancen-Programm teilnehmen und somit als Schulen in herausfordernden Lagen gezielt unterstützt werden.

Zur Pressemitteilung der Landesregierung

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