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Prüfstand an der TU Dortmund in Betrieb genommen

Für den sicheren Einsatz von Wasserstoff in der Energiewirtschaft

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Ein Hochdruck-Wasserstoff-Autoklav hinter einer Glasscheibe, die mit schwarz-gelbem Klebeband umrandet ist. Daneben ein Laptop, der Messungen durchführt. © Dominik Wanning
Der Hochdruck-Wasserstoff-Autoklav soll das Werkstoffverhalten bei Drücken bis zu 300 bar und Temperaturen bis zu 230 Grad Celsius untersuchen.
Der Einsatz von Wasserstoff in der Energiewirtschaft erfordert spezielle Materialien unter anderem für Tanks und Rohrleitungen, die hohen Drücken und Temperaturen standhalten und nicht verspröden. Um das Werkstoffverhalten verschiedener Materialien unter realistischen Hochdruck-Wasserstoffbedingungen zu untersuchen, hat der Lehrstuhl für Werkstofftechnologie der Fakultät Maschinenbau von Prof. Wolfgang Tillmann einen Hochdruck-Wasserstoff-Autoklaven in Betrieb genommen. Der neue Prüfstand wurde in Kooperation mit „vgbe energy“, einem Verband mit über 400 Mitgliedsunternehmen aus der Strom- und Wärmeerzeugung, und dem RIF Institut für Forschung und Transfer e.V., das im Dortmunder Technologiepark ansässig ist, realisiert.

Die neue Anlage ermöglicht Versuche bei Drücken von bis zu 300 bar und Temperaturen von bis zu 230 Grad Celsius. Neben langsamen Zugversuchen können auch die Bruchzähigkeit und die Rissfortschrittsgeschwindigkeit untersucht werden. Solche Versuche sind notwendig, um das Verhalten von betrieblichen Komponenten zu bewerten und Wasserstoff sicher in industriellen Anwendungen einsetzen zu können. „Die gemeinsame Forschung mit Praxispartnern ist unverzichtbar, um wichtige Erkenntnisse für die sichere und effiziente Nutzung von Wasserstoff in technischen Systemen zu gewinnen“, betont Prof. Wolfgang Tillmann.

Kooperation mit dem Verband vgbe energy

Der Verband vgbe hat internationale Mitglieder aus verschiedenen Bereichen der Strom-, Wärme- und Wasserstofferzeugung. Dazu gehören Betreiber von Kohle-, Gas-, Kern- und Wasserkraftwerken, aber auch Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energien, Speichertechnologien und Wasserstoff. „Wir freuen uns sehr, mit diesem Testaufbau die Wasserstoffwirtschaft durch praxisnahe Untersuchungen gezielt zu unterstützen. Die sichere Anwendung von Wasserstoff erfordert fundierte Kenntnisse über das Werkstoffverhalten – und genau hier setzen unsere Tests an“, sagt Dr. Christian Ullrich, Geschäftsführer der vgbe energy service GmbH.

Das 50-köpfige Team des Lehrstuhls für Werkstofftechnologie arbeitet in zahlreichen anwendungsorientierten Projekten eng mit Industriepartnern zusammen. Im Bereich der Grundlagenforschung werden regelmäßig Drittmittelprojekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie eingeworben. Inhaltliche Schwerpunkte sind zerstörungsfreie Prüfverfahren, fügetechnische und pulvermetallurgische Fertigungsverfahren sowie innovative Beschichtungstechnologien, mit denen neue Lösungen für die Produktionstechnik entwickelt werden.

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