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Forschung zu religiösen Wohlfahrtsorganisationen

TU Dortmund an Exzellenzcluster zu Religion und Politik beteiligt

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Ein Mann steht vor einem grünen Hintergrund und lächelt. © Felix Schmale​/​TU Dortmund
Juniorprofessor Matthias Kortmann von der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie forscht zu den Themen Religion und Politik, Migrations- und Integrationspolitik, Parteienwettbewerb, Populismus und Wohlfahrtspolitik.

Juniorprofessor Matthias Kortmann von der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie leitet seit September ein Teilprojekt des Exzellenzclusters 2060 „Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation“. Der Politikwissenschaftler erforscht dabei die Rolle von religiösen Wohlfahrtsorganisationen in der Sozialpolitik Westeuropas. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert sein Projekt für drei Jahre.

In welchem Verhältnis stehen Religion und Politik zueinander? Unter welchen Bedingungen können Religionen zum Motor gesellschaftlichen Wandels werden? Diese Fragen untersuchen 140 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zehn Ländern im Exzellenzcluster 2060 „Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation“. Juniorprofessor Matthias Kortmann von der TU Dortmund leitet seit September ein Teilprojekt des Exzellenzclusters. Zusammen mit Doktorand Maximilian Selent vergleicht er die sozialpolitische Rolle religiöser Wohlfahrtsorganisationen vor dem Hintergrund von Einwanderungsprozessen. Dabei untersuchen sie die Länder Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien und Dänemark. Diese haben unterschiedliche institutionelle Rahmenbedingungen beispielsweise in Bezug auf das Verhältnis zwischen Religion und Staat.

Ansprüche an Wohlfahrtsorganisationen

 „Christliche Wohlfahrtsorganisationen wie die Caritas oder die Diakonie spielen in Deutschland eine große Rolle. Sie sind Träger von Kindergärten oder Pflegeheimen und erbringen darin soziale Dienstleistungen“, sagt Kortmann. In Ländern wie Frankreich, in denen Kirche und Staat streng voneinander getrennt sind, kooperieren christliche Wohlfahrtsorganisationen weniger mit dem Staat. In seinem Projekt geht Kortmann vor allem der Frage nach, ob und wie sich die Ansprüche an Wohlfahrtsorganisationen in Ländern ändern, in denen es eine Zunahme nicht-christlicher Religionsgemeinschaften wie beispielsweise des Islams gibt. Dabei wird auch der Aspekt der Hilfe von Geflüchteten mit einbezogen: Kortmann wird unter anderem untersuchen, welche Rolle Kirchen in unterschiedlichen Ländern in den letzten Jahren bei der Erstversorgung von Geflüchteten eingenommen haben.

An der Kooperation im Cluster reizt ihn insbesondere die Interdisziplinarität, da er sich selbst an der Schnittstelle von Politikwissenschaft, Soziologie und Religionswissenschaft bewegt. Das Teilprojekt wird von der DFG für drei Jahre mit insgesamt 150.000 Euro gefördert. Das Exzellenzcluster ist an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster angesiedelt.

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