Zum Inhalt

50 Jahre – 50 Köpfe: Drei Fragen an Professor Manfred Lehnig zum Orchester der TU Dortmund

-
in
  • Menschen
Prof. Manfred Lehnig spielt im Universitätsorchester die Bratsche. © Nikolas Golsch​/​TU Dortmund
Prof. Manfred Lehnig spielt im Universitätsorchester die Bratsche.

Jubiläen im Jubiläumsjahr feiert Dr. Manfred Lehnig (75), emeritierter Professor der Fakultät Chemie und Chemische Biologie. Am 4. Juli spielt er im Universitätsorchester beim Jubiläumskonzert mit.

Prof. Lehnig, Sie haben in diesem Jahr Ihr persönliches 25-jähriges Jubiläum im Universitätsorchester… 

Das ist richtig, das Orchester hat sich 1991 gegründet, seit 1993 bin ich dabei. Ich bin also seit 25 Jahren im Orchester und spiele beim Festkonzert zum 50-jährigen Bestehen der TU mit. Wir sind zwischen 50 und 60 Mitglieder, hauptsächlich Studierende. Unter den Studierenden findet jedes Jahr ein Tausch statt. Viele gehen, weil sie mit dem Studium fertig sind, viele kommen neu hinzu, weil sie gerade angefangen haben. Die Studierenden stammen aus den verschiedensten Fakultäten. Es gibt auch „Stammmitglieder” wie mich, die schon mehrere Jahre dabei sind, die innerhalb oder außerhalb der Universität berufstätig sind oder waren.

 

Wie darf man sich die Atmosphäre vorstellen, wenn Lehrende und Studierende zusammenkommen?

Die Atmosphäre hat dann natürlich etwas Familiäres allein durch das gemeinsame Musizieren. Aber auch Konzertreisen verbinden wie die Probenwochenenden vor den Konzerten. Da fahren wir meist in eine Jugendherberge und proben gemeinsam. Zu Beginn proben die einzelnen Gruppen: Bratschisten, Cellisten, Chor, erste Geige, zweite Geige und so weiter. Dann mischt sich das mit der Zeit, bis wir am Ende kurz vor dem Konzert zusammenkommen. Die Atmosphäre wird auch vom Dirigenten beeinflusst. Der Gründer Werner Abegg war noch ein Kollege von mir, Werner Seiss hat dann viel für Professionalisierung getan. Ingo Ernst Reihl, der jetzt das Orchester leitet, ist nah an den jungen Studierenden, sehr vorwärtsgerichtet und dynamisch. Wir sind lange nicht so konservativ, wie man es sich unter einem Orchester möglicherweise vorstellt.

 

Am 4. Juli spielen Sie als Bratschist beim Jubiläumskonzert im Audimax der TU Dortmund. Sind Sie aufgeregt?

Ich bin nur wenig aufgeregt, da ich in einer Gruppe mit Kollegen spiele, die langjährige Erfahrung haben. Sie fängt einen auf, wenn man einmal aus dem Takt kommt. Da haben es die solistisch spielenden Bläser schwerer.

Mein Werdegang ist charakteristisch für viele Bratschisten: Ich habe mit Geige begonnen und bin zur Bratsche gewechselt, da sie vor 60 Jahren im Schulorchester gebraucht wurde. Später habe ich viel Spaß an dem Instrument gefunden und bin dabei geblieben. Auch bei uns im Universitätsorchester besteht noch ein Mangel an Bratschisten. Einige Bemerkungen zum Programm: Wir wollten ursprünglich „Carmina Burana” von Orff spielen, gemeinsam mit dem Chor. Da dies nicht so recht in ein Jubiläumskonzert passt, spielen wir nun zwei Stücke von Brahms, eines aus dem allgemeinen Konzertrepertoire und eines speziell für den akademischen Gebrauch. Da darf das klassische „Gaudeamus igitur” natürlich nicht fehlen. Die ursprüngliche Planung werden wir höchstwahrscheinlich im nächsten Semester realisieren können.


Zur Person:

Prof. Manfred Lehnig promovierte 1972 an der Universität Zürich. Im selben Jahr wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Dortmund, wo er sich 1984 habilitierte. Auch nach seiner Emeritierung 2007 blieb er der Universität verbunden und Mitglied des Universitätsorchesters.