Bild und Klang – …vom Erinnern und Gedenken…
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Zwei Tage nach dem Gedenktag zur Reichspogromnacht am 9. November widmet sich auch „Bild und Klang“ dem Thema „Erinnern und Gedenken“. Nach einer Begrüßung von Prof. Barbara Welzel spricht der Kunsthistoriker Prof. Andreas Zeising (TU Dortmund) über die Planungsgeschichte des 1958 eingeweihten Buchenwald-Denkmals auf dem Ettersberg bei Weimar und über die Frage, wie Erinnerung eine künstlerische Form gewinnen kann.
In dem anschließenden Gesprächskonzert legen die Violinistin Maria Suwelack, die Pianistin Akiko Metzler und der Musikwissenschaftler Dr. Alexander Gurdon (TU Dortmund) den Schwerpunkt auf das musikalische Erinnern und Gedenken in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus. Das Anliegen ist es, die Vielfalt der – teils vergessenen, teils durch Verfolgung und Ermordung der Komponist*innen planvoll verhinderten – Werke aufzuzeigen, sie in den Zusammenhang der jeweiligen Biografien zu setzen und nach Wegen zu suchen, sie als eigenständige Kunstwerke wieder erfahrbar zu machen.
Es erklingen Musikstücke von u.a. John Williams, Ernst Bloch, Viktor Ullmann und Ilse Weber. Von besonderer Eindrücklichkeit sind dabei die Werke Ilse Webers und Viktor Ullmanns: Ilse Weber, die später in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde, schrieb lyrische und musikalische Werke im KZ Theresienstadt, so auch das Schlaflied „Wiegala“. Die Violinsonate des ebenfalls in Auschwitz ermordeten Viktor Ullmann ist ein besonderer Fall eines fragmentarischen Werks: Die 1937/38 komponierte Sonate ist nachweislich vollständig gewesen und wurde mindestens einmal aufgeführt, bevor die Partitur und die Klavierstimme in den Wirren von Ullmanns Verfolgung und Inhaftierung verloren gingen. Im Rahmen dieses Konzerts wird der 3. Satz der Sonate jedoch genau mit diesen Leerstellen aufgeführt, mit einem verstummten Klavier und hierdurch gravierenden Lücken und Stillen in der Musik, um das Sinnbild von Verlust und Erinnerung auch musikalisch hör- und fühlbar zu machen.
Über „Bild und Klang“:
Die Vorlesungsreihe „Bild und Klang“ bringt die TU Dortmund in die Stadt, die Stadtkirche St. Reinoldi wird zum Hörsaal. Der Raum der Kirche und die Kunstwerke sind nicht einfach Kulisse, sondern rücken immer wieder in den Blick: als Thema der Vorlesung, als Kontextualisierung der Themen, aber zuweilen auch als Widerpart für andere, scheinbar nicht in den Raum gehörende Bilder und Klänge. Die Vorlesung richtet sich gleichermaßen an Studierende wie an die städtische Öffentlichkeit. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Gesprächskonzert mit Werken u.a. von John Williams, Viktor Ullmann, Erwin Schulhoff, Bernd Alois Zimmermann und Ilse Weber
Referent*innen: Dr. Alexander Gurdon, Prof. Dr. Andreas Zeising und die Geigerin Maria Suwelack
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Termine: 18.11., 25.11., 2.12., 9.12.2025, 13.1., 20.1., 27.1.2026




















