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„Schule digital – der Länderindikator“

So digital sind Deutschlands Schulen

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Das Bild zeigt mehrere Schüler*innen, die auf ein Tablet in ihren Händen schauen © Monkey Business 2​/​Shotshop.com
Digitale Mediennutzung im Unterricht: Die Co­ro­na-Pan­de­mie hat die Schulen ins­be­son­de­re vor tech­ni­sche He­raus­for­de­run­gen gestellt.

Welche Rolle spielen digitale Medien mittlerweile im deutschen Schulsystem? Wie beurteilen Lehrkräfte die Situation an ihren Schulen? Antworten liefert die Studie „Schule digital – Der Länderindikator“, die unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Ramona Lorenz vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund im Sommer 2021 durchgeführt und von der Deutsche Telekom Stiftung herausgegeben wurde. Die Studie untersuchte auch die Bedingungen für das Lehren und Lernen während der Corona-Pandemie.

Mit einer vierten Erhebung – nach den Länderindikatoren 2015, 2016 und 2017, die ebenfalls vom IFS durchgeführt worden waren – liefert die Untersuchung aktuelle Informationen zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien in den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I in Deutschland. Die repräsentative Befragung von insgesamt 1.512 Lehrkräften der Sekundarstufe I zeigt umfassend, wie weit digitale Medien bereits Teil der Unterrichtsrealität sind, und macht Entwicklungen im Bundesländervergleich sichtbar. Die Studie konzentriert sich auch im Jahr 2021, mit einem Abstand von vier Jahren zum vorangegangenen Länderindikator, auf zentrale Themen des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien: IT-Ausstattung der Schulen und IT-Support, Nutzung digitaler Medien im Unterricht, Förderung der computer- und informationsbezogenen Kompetenzen der Schüler*innen sowie Kompetenzen von Lehrpersonen im Umgang mit digitalen Medien im Unterricht.

Lehrer*innen bemängeln IT-Ausstattung in den Schulen

Nur etwas mehr als die Hälfte (56,6 Prozent) der befragten Lehrpersonen bewertet die IT-Ausstattung an ihren Schulen als ausreichend – dieser Wert hat sich im Vergleich zur Erhebung 2017 (55,6 Prozent) kaum verbessert. Wenn es um die ausreichende Verfügbarkeit eines Internetzugangs an der eigenen Schule geht, fällt das Urteil der Lehrkräfte sogar noch kritischer aus: Während 2017 mehr als zwei Drittel (67,3 Prozent) der Befragten diesen Punkt als ausreichend bezeichneten, sind es 2021 nur 53,7 Prozent. „Die IT-Ausstattung in den Schulen scheint nicht mit den technischen und pädagogischen Anforderungen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien Schritt zu halten“, sagt Dr. Ramona Lorenz.

Stark gestiegen ist der Anteil der Lehrkräfte der Sekundarstufe I in Deutschland, der digitale Medien regelmäßig, mindestens wöchentlich im Unterricht nutzt: Von 50,1 Prozent (2017) auf 73,3 Prozent (2021). Im Vergleich zu anderen Bildungssystemen hat Deutschland hier den Anschluss dennoch nicht erreicht.

Portrait von PD Dr. Ramona Lorenz © Privat
PD Dr. Ramona Lorenz forscht unter anderem zum Thema Digitale Medien in Schule und Unterricht.

Die Corona-Pandemie hat die Schulen insbesondere vor technische Herausforderungen gestellt. Fast drei Viertel (73,6 Prozent) der befragten Lehrkräfte in Deutschland geben an, dass es für Schüler*innen die Möglichkeit gab, digitale Geräte wie Laptops oder Tablets auszuleihen, falls zu Hause keine ausreichende Ausstattung für das Lernen im Distanzunterricht vorhanden war. Dass sich diese Situation seit Beginn der Corona-Pandemie verbessert hat, haben drei Fünftel (60,1 Prozent) der Lehrpersonen wahrgenommen.

Regional unterschiedliche Schwerpunkte

Der Länderindikator 2021 macht jedoch auch deutlich, dass sich die Bundesländer beim Thema „Digitale Lehr- und Lernmittel im Unterricht“ weiterhin in unterschiedlichen Geschwindigkeiten entwickeln und unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Gaben beispielsweise 87 Prozent der befragten Lehrkräfte in Bayern an, mindestens einmal in der Woche digitale Medien im Unterricht zu nutzen, waren es in Hamburg nur 57 Prozent. Insbesondere den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg und Thüringen bescheinigt die Studie in der Zusammenschau der Befunde einen verstärkten Handlungsbedarf. So hängen die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen sowie die Rahmenbedingungen des Lehrens und Lernens – trotz bundesländerübergreifender Strategien und Maßnahmen in Deutschland – weiterhin stark vom jeweiligen Wohnort ab.

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

Ausführlicher Studienbericht

 

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