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Neue AStA-Vorsitzende

Drei Fragen an Sarah Toepfer und Raphael Martin

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Ein Mann und eine Frau, die beide ein schwarzes T-Shirt mit einem Logo des AStA der TU Dortmund tragen, sitzen auf einem Tisch. Hinter Ihnen ist ein Aufsteller, auf dem AStA geschrieben steht. © Kevin Bartelt
Sarah Toepfer und Raphael Martin wurden vom Studierendenparlament zu den Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) gewählt.

Seit Juni 2023 sind Sarah Toepfer und Raphael Martin neue Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). Im Interview berichten sie, was sie sich für ihre Amtszeit vorgenommen haben und was der Stand beim Thema Semesterticket ist.

Frau Toepfer, Herr Martin, was hat Sie dazu motiviert, für den AStA-Vorsitz zu kandidieren?

Sarah Toepfer: Ich habe gleich zu Beginn meines Studiums angefangen, mich zusammen mit einer Freundin in der Fachschaft Germanistik zu engagieren. So konnte ich Studierenden helfen und habe selbst gut Anschluss in dem neuen System Universität gefunden. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, weshalb ich dann angefangen habe, mich im AStA zu engagieren. Dort war ich zunächst zwei Jahre im Referat für Hochschulpolitik und Lehre tätig und konnte mich in dieser Zeit innerhalb der Universität gut vernetzen. Dann war ich im Referat Kultur aktiv und habe dort verschiedene Veranstaltungen wie eine Party oder Yoga-Runden organisiert. In den letzten Jahren konnte ich also viele Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Hochschulpolitik sammeln und glaube, dass mich dies optimal auf die Rolle der Vorsitzenden vorbereitet hat. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen. 

Raphael Martin: Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Stimme der Studierenden gegenüber der Universität und der Gesellschaft laut vertreten wird. Deswegen engagiere ich mich seit 2020 im Studierendenparlament (StuPa) für die Liste Campus Grün. Nach den letzten StuPa-Wahlen, bei der wir die meisten Stimmen bekommen haben, haben wir uns mit der Juso-Hochschulgruppe auf die Bildung des AStAs für diese Legislatur verständigt. Uns ist vor allem wichtig, dass die Universität und das Studierendenwerk ihre Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit konsequent fortsetzen. Dafür kann ich mich als stellvertretender AStA-Sprecher einsetzen.

Ein brandaktuelles Thema für die ASten deutschlandweit ist derzeit die Zukunft des Semestertickets. Was ist der Stand hier?

Sarah Toepfer: Schon als die Einführung des Deutschlandtickets erstmals im Gespräch war, haben wir uns viele Gedanken um das Semesterticket gemacht. In der vergangenen Legislatur wurde ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, welches besagt, dass das aktuelle Semesterticket als Solidarmodell nicht mehr tragbar sein könnte, da der Preisabstand zum Deutschlandticket zu gering ist. Wir befinden uns dazu im regelmäßigen Austausch mit den anderen ASten. Außerdem haben wir mehrere Gespräche mit dem VRR geführt. Dabei wurden wir mehrmals auf eine kommende bundesweite Lösung vertröstet, wobei deren Realisierung leider unsicher ist. Deshalb sehen wir uns gezwungen, politischen Druck in dieser Sache aufzubauen.

Raphael Martin: Es gab in der Vergangenheit immer wieder Klagen von Studierenden, die den ÖPNV nicht nutzen und den Beitrag für das Semesterticket deshalb nicht zahlen wollten. Diese Klagen wurden bisher mit Verweis auf das Solidarmodell abgewiesen. Ob das weiter gilt, ist nun fraglich. Um das Risiko eines Schadenersatzanspruchs gegen die Studierendenschaft abzuwenden und eine Einigung mit dem VRR über eine Preisanpassung zu forcieren, ist im Moment die fristgerechte Kündigung des aktuell geltenden Semesterticket-Vertrages zum Wintersemester 2024/25 unser einziges Mittel. Das Studierendenparlament hat daher der Kündigung des Semesterticket-Vertrages in seiner Sitzung am 31. Juli einstimmig zugestimmt. Das bedeutet, dass Studierende noch zwei Semester lang das Ticket nutzen können und ab dem Wintersemester 2024/25 – Stand jetzt – kein Semesterticket mehr existiert. Wir sind aber zuversichtlich, dass es auch danach noch ein solidarfinanziertes Semesterticket geben wird. Unser Ziel ist und bleibt bezahlbares Bus- und Bahnfahren für alle Studierenden!

Welche Vorhaben stehen für Sie in Ihrer Amtszeit sonst im Mittelpunkt?

Sarah Toepfer: Ein Thema, das uns neben dem Semesterticket in unserer Legislatur begleiten wird, ist der Umbau der Universitätsbibliothek. Uns ist es wichtig, dass sich für Studierende die Lernplatzsituation nicht verschlechtert. Dafür werden wir uns aktiv einsetzen. Darüber hinaus hat der AStA ein Lastenfahrrad angeschafft, welches Fachschaften zur Verfügung gestellt werden soll. Im Moment scheitert es allerdings noch an einer passenden Versicherung. Danach suchen wir derzeit.

Raphael Martin: Ich möchte gerne zwei konkrete Vorhaben nennen, die für mich von besonderer Relevanz sind. Zum einen wollen wir uns – wie eben bereits angedeutet – als Studierendenvertretung für mehr Nachhaltigkeit im Unialltag einsetzen. Konkret bedeutet das, dass wir uns Mitsprache bei der Planung von Bauprojekten wünschen oder dass wir weiterhin dem Studierendenwerk anhand von anderen Universitäten beispielhaft aufzeigen, wie die Mensa klimafreundlicher gestaltet werden kann – vor allem auch im Hinblick auf das Speisenangebot. Zum anderen sollen die Bemühungen, die Hochschulpolitik sichtbarer zu machen und mehr Studierende für ein Engagement in der Hochschulpolitik zu gewinnen, intensiviert werden. Bei der letzten StuPa-Wahl betrug die Wahlbeteiligung leider nur knapp über fünf Prozent – obwohl das Studierendenparlament über viele wichtige Sachen entscheidet, die für alle Studierenden von Relevanz sind. Ein aktuelles Beispiel ist das Semesterticket.

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Zu den Personen:

Sarah Toepfer (24) ist seit 2017 an der TU Dortmund und studiert im Master Berufsschullehramt mit den Fächern Deutsch und Sonderpädagogik. Seit 2020 engagiert sie sich im AStA – erst als Referentin für Hochschulpolitik und Lehre und anschließend als Kulturreferentin. Im Juni ist sie zur Vorsitzenden des AStAs gewählt worden (Liste: Juso Hochschulgruppe).

Raphael Martin (23) ist seit 2018 an der TU Dortmund und studiert im Master Wirt­schafts­mathe­matik. Er wurde im Juni vom Studierendenparlament zum stellvertretenden Vorsitzenden des AStAs gewählt (Liste: Campus Grün).