Brücken bauen zwischen Dortmund und Indien
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Wie waren Ihre ersten Monate als In-Country Representative?
Maneesha Jakku: Diese ersten Monate waren eine Phase intensiven Lernens und strategischer Grundlagenarbeit. Ich habe mich darauf konzentriert, das Studienangebot und das Forschungsprofil der TU Dortmund zu verstehen und gleichzeitig die Bildungslandschaft Indiens zu analysieren, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten. Besonders aufschlussreich war der Austausch mit TU-Alumni in Indien. Ihre Erfahrungen haben mir geholfen, die Universität authentisch zu repräsentieren.
Wie sehen Ihre täglichen Aufgaben aus, und was sind Ihre langfristigen Ziele?
Meine tägliche Arbeit ist eine Kombination aus proaktiver Kontaktaufnahme und strategischer Planung. Ich berate Studieninteressierte und ihre Familien, baue Beziehungen zu Beratungslehrer*innen und Bildungsagenturen auf und stärke das Netzwerk der Universität in ganz Indien. Langfristig ist es mein Ziel, eine nachhaltige Präsenz der TU Dortmund aufzubauen, indem ich die Zahl geeigneter Bewerbungen erhöhe, Partnerschaften mit führenden indischen Institutionen anbahne und aktive Alumni-Gemeinschaften in den wichtigsten Städten aufbaue.
Welche Möglichkeiten bietet die TU Dortmund indischen Studierenden?
Die TU Dortmund genießt einen guten Ruf in den Bereichen Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Informatik. Als staatliche Universität bietet sie englischsprachige Master- und Promotionsprogramme ohne Studiengebühren und Zugang zu hervorragender Forschungsinfrastruktur. Zudem ermöglicht sie Kontakte zu führenden Industrieunternehmen in ganz Deutschland. Um indische Studierende gezielt zu erreichen, organisiere ich Workshops an renommierten Institutionen, nutze digitale Plattformen wie LinkedIn für die gezielte Kontaktaufnahme und setze unsere Alumni als Botschafter ein, die ihre Erfolgsgeschichten präsentieren.
Wie attraktiv ist es für indische Absolvent*innen, nach dem Studium in Deutschland zu bleiben?
Aufgrund des Fachkräftemangels und der Einwanderungspolitik, die darauf abzielt, Arbeitsmigration zu unterstützen, ist Deutschland für qualifizierte Fachkräfte sehr interessant. Internationale Absolvent*innen deutscher Hochschulen profitieren von einer Aufenthaltserlaubnis, die es ihnen ermöglicht, bis zu 18 Monate nach Studienabschluss in Deutschland zu bleiben, um eine qualifizierte Beschäftigung zu suchen. Danach ist es unkompliziert, eine Arbeitserlaubnis oder eine „Blaue Karte EU“ zu erhalten. Dieser Aufenthaltstitel ermöglicht es hochqualifizierten Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten, in einem EU-Mitgliedsstaat zu leben und zu arbeiten. Wer Deutsch lernt, integriert sich in der Regel leichter und kommt beruflich schneller voran.
Welche indischen Universitäten arbeiten mit der TU Dortmund zusammen?
Die TU Dortmund arbeitet eng mit dem Indian Institute of Technology Bombay zusammen und kooperiert mit dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) in Neu-Delhi. Diese Partnerschaften fördern gemeinsame Forschungsprojekte, gemeinsame Publikationen und den Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden. Auf diese Weise können beide Seiten wertvolle interkulturelle akademische Erfahrungen machen.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten? Mit welchen Herausforderungen sind Sie konfrontiert?
Ich genieße es sehr, so etwas wie eine Brücke zwischen zwei Kulturen zu sein: Die TU Dortmund zu vertreten und sie gleichzeitig mit Indiens riesigen Pool an Talenten zu vernetzen, ist äußerst bereichernd. Die größte Herausforderung besteht darin, mit den Erwartungen von Studierenden umzugehen und falsche Informationen über deutsche Hochschulen oder Visavorgänge zu korrigieren. Das erfordert Geduld, begriffliche Klarheit und aktuelle Kenntnisse der institutionellen Bestimmungen.
Sie waren im Wintersemester zu Besuch an der TU Dortmund. Inwieweit werden Ihre Erlebnisse in Dortmund Ihre Arbeit in Indien beeinflussen?
Die Erfahrungen, die ich an der Universität sammeln konnte, sind von unschätzbarem Wert. Ich kann nun authentisch über das Leben auf dem Campus, über modernste Forschungseinrichtungen und über das einzigartige System der TU Dortmund mit zwei Campus-Teilen (Nord- und Süd-Campus), die durch die H-Bahn miteinander verbunden sind, berichten. Die Begegnungen mit Kolleg*innen haben mir geholfen, zu verstehen, wie wir unsere Bemühungen aufeinander abstimmen können, um eine größere Wirkung zu erzielen. Dies ist die Basis, auf der aufbauend ich meine Arbeit in Indien weiterentwickeln werde.
Maneesha Jakku besitzt einen Abschluss als Bachelor of Commerce und einen Master of Business Administration (MBA). Ihre berufliche Laufbahn begann sie 2022 an der privaten Berlin School of Business and Innovation (BSBI), wo sie Erfahrungen im internationalen Hochschulmanagement sammelte. 18 Monate später wechselte sie an die private Macromedia University of Applied Sciences mit unterschiedlichen Standorten in ganz Deutschland. Dort war sie im Business Development Management mit Schwerpunkt auf der globalen Hochschullandschaft tätig, insbesondere dem indischen Markt. In dieser Funktion arbeitete sie mit Bildungspartnern und Personalvermittlungsagenturen in ganz Indien zusammen, um die Einschreibung qualifizierter Studierender in internationale Studienprogramme zu unterstützen.
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Maneesha Jakku
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