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Auf fünf Kompetenzfeldern ist die Wissenschaftsstadt Dortmund „spitze“ – Masterplan Wissenschaft Dortmund begutachtet

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Eine Frau und drei Männer halten jeweils den Bericht in Händen © Stadt Dortmund

Fünf Jahre nach dem Startschuss hat sich der Masterplan Wissenschaft Dortmund einer Evaluation durch eine Expertenkommission unterzogen. Der Vorsitzende der Kommission, Prof. Manfred Prenzel, stellte das 120 Seiten starke Gutachten am Montag, 10. September, im Rahmen einer Pressekonferenz im Dortmunder Rathaus vor. „Der Masterplan Wissenschaft Dortmund ist ein vielschichtiges, insgesamt sehr erfreuliches Vorhaben“, sagte der Bildungsforscher und ehemalige Vorsitzende des Wissenschaftsrats. Der Wissenschaftsrat berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung. „Allen Beteiligten gebührt hohe Anerkennung für ihr Engagement und die erzielten Erfolge“, sagte Prof. Prenzel.

Im Juli 2013 hatte der Rat der Stadt den Masterplan Wissenschaft Dortmund verabschiedet und damit die Umsetzung von 100 Maßnahmen beschlossen, um den Wissenschaftsstandort Dortmund zu stärken. Knapp fünf Jahre später, im Mai 2018, besuchte eine Kommission aus acht ausgewiesenen Gutachterinnen und Gutachtern den Standort, um Fortschritt, Wirksamkeit und Perspektiven des Plans zu evaluieren. Sie beurteilten dabei sowohl Maßnahmen zur Standortentwicklung und Vernetzung als auch die Forschungsleistung von fünf wissenschaftlichen Kompetenzfeldern. Bis dato gelten zwei Drittel der 100 Maßnahmen als umgesetzt, etabliert oder beschlossen.

 
Dortmund ist bereits etablierter Wissenschaftsstandort

Das Gutachten lässt keinen Zweifel daran, dass Dortmund bereits ein etablierter Wissenschaftsstandort ist: „Dortmund ist auch im bundesweiten Vergleich ein großer Hochschul- und Wissenschaftsstandort“, lautet das Urteil der Kommission angesichts von sieben Hochschulen mit nahezu 52.000 Studierenden und rund zwanzig Wissenschaftseinrichtungen in Dortmund. Die Stadt unterstreiche mit dem Masterplan Wissenschaft die hohe Bedeutung, die sie der Weiterentwicklung als Wissenschaftsstadt zumesse. Dieser habe dazu beigetragen, dass die Wissenschaft von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik stärker wahrgenommen werde.

 

Die Kommission lobte die Standortentwicklung – beispielsweise, dass die TU Dortmund und die FH Dortmund in alle Stadtteile wirken und mit der Hoch­schul­etage im Dortmund U in der Innenstadt Präsenz zeigen. Die Stadt habe zudem vorbildliche Maßnahmen entwickelt, um Bildungsreserven zu heben, beginnend mit dem Kindertechnologiezentrum KITZ.do bis hin zu den Hochschultagen. Der Bericht honoriert zudem, dass die Wirtschaftsförderung eine Willkommensagentur für hinzugezogene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland eingerichtet habe.


Stadt Dortmund profitiert von der Wissenschaft

Die Expertenkommission stellte auch heraus, wie die Stadt von der Wissenschaft profitiert: Nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigten großes ehrenamtliches Engagement bei der Vernetzung von Wissenschaft und Stadtgesellschaft. Auch Studierende bereicherten das gesellschaftliche Zusammenleben, etwa durch Ehrenämter bei der Flüchtlingshilfe. Die Wissenschaft sei zudem stark an Dortmunds ausgeprägter Gründungskultur beteiligt, was sich unter anderem in den Gesellschafterstrukturen des Tech­no­lo­gie­Zen­trum­Dort­mund spiegle. Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau zeigte sich überaus zufrieden mit dem Urteil: „Wir wissen, dass Dortmund eine Wissenschaftsstadt ist. Hier arbeiten Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Hand in Hand an der Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Dies werden wir noch stärker nach außen tragen. Hierzu entwickeln wir gerade unter dem Motto ,Eine Stadt. Viel Wissen.‘ gemeinschaftlich ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit.“

 
Fünf Kompetenzfelder

Die Kommission bestätigte auch, dass Dortmund auf den Gebieten Logistik, Produktionstechnik und Energie sowie Wirkstoffforschung und Schulforschung hervorragende Wissenschaft betreibe. „Die Kommission empfiehlt mit Nachdruck, die fünf Kompetenzfelder weiterzuführen“, lautete das Gesamturteil. Auf diesen Gebieten kommen wichtige Impulse aus Dortmund, etwa zum „Internet der Dinge“ sowie Techniken zur Vorhersage von Produkteigenschaften oder auch internationale Schulleistungsstudien wie  IGLU. „Das ist ein hervorragendes Ergebnis für den Wissenschaftsstandort Dortmund und Ansporn für weitere Spitzenforschung“, sagte Prof. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund und Vorsitzende des Vereins Wissenschaft in Dortmund – windo e.V.

 
Masterplan 2.0

In ihrem Endbericht stellte die Expertenkommission auch Empfehlungen zur weiteren Entwicklung zusammen: Beispielsweise sollen zusätzliche Maßnahmen zum studentischen Wohnen ebenso Bestandteil eines Masterplans 2.0 werden wie die Erarbeitung eines ganzheitlichen Radverkehrskonzepts und eine bessere Beschilderung zum Campus. Auch ermutigte die Kommission die wissenschaftlichen Einrichtungen zu mehr Zusammenarbeit: Gegenseitige Verweise im Veranstaltungsverzeichnis seien ebenso wünschenswert wie gemeinsame Personalentwicklungskonzepte für institutionenübergreifende Kompetenzfelder.

 

„Wir haben eine Menge Lob für den bisherigen Plan, aber auch eine Vielzahl von Hinweisen bekommen, wie wir den Masterplan über 2020 hinaus fortsetzen sollen. Das werden wir kraftvoll anpacken“, sagte Prof. Detlef Müller-Böling, Beauftragter für den Masterplan Wissenschaft Dortmund. Das Gutachten der Expertenkommission wird auch im Rahmen der Dritten Dortmunder Wissenschaftskonferenz am 26. November im Rathaus vorgestellt und diskutiert.


Weitere Informationen:


Bildinformation: Prof. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund, Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (r.), Gutachter Prof. Manfred Prenzel (2. v. r.) und Prof. Detlef Müller-Böling, Beauftragter für den Masterplan Wissenschaft Dortmund, stellten das Gutachten der Öffentlichkeit vor.